Sechs Gründe für Big-Data-Pleiten

Der IT-Sicherheitsspezialist KUERT präsentiert die häufigsten Gründe für das Scheitern von Unternehmen bei der Umsetzung von Big-Data-Projekten. Nicht selten liegt es am Geschäftsführer selbst, der lieber auf sein Bauchgefühl statt auf Analysen vertraut. [...]

Laut Gartner sind 92 Prozent aller Unternehmen in Sachen Big Data unentschlossen oder befinden sich noch in einer Planungsphase zur späteren Einführung. Von den restlichen Unternehmen, die bereits damit begonnen haben, Big Data aktiv im Unternehmen zu implementieren, scheitern die meisten. KUERT hat die wichtigsten Gründe zusammengetragen:

1. Widerstand im Management: Laut Fortune Knowledge Group verlassen sich 62 Prozent aller Geschäftsführer bei ihren Business-Entscheidungen eher auf ihre Erfahrung als auf die Analyse von Daten.

2. Auswahl des falschen Verwendungszwecks: Entweder starten Unternehmen bei der Einführung von Big Data mit einem viel zu großen und überambitionierten Projekt, oder sie versuchen ihre Big-Data-Probleme durch traditionelle und vorherrschende Daten-Technologien in den Griff zu bekommen, welche in der Folge mit den Anforderungen zur Analyse großer Datenströme komplett überfordert sind.

3. Große Datensilos: Hersteller von Big-Data-Applikationen sprechen sehr gern von „Daten-Seen“ oder „Daten-Hubs“. Die Realität in vielen Unternehmen zeigt jedoch, dass viele hier eher „Daten-Pfützen“ installieren – verbunden mit scharfen Abgrenzungen zwischen der „Marketing-Pfütze“, der „Produktionsdaten-Pfütze“ usw. Big Data ist jedoch wesentlich wertvoller für ein Unternehmen, wenn diese Barrieren eingerissen werden und die Daten so analysiert werden können, wie sie auch durchs Unternehmen fließen, im besten Fall sogar bei der Big-Data-Analyse komplett zusammenfließen. Firmenpolitik und Unternehmensrichtlinien stehen diesem Unterfangen oftmals konträr gegenüber. Die Einführung von Big-Data-Analyseprozessen sollte grundsätzlich in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Datenschutzbeauftragten des Unternehmens erarbeitet werden. Schon in der Planungsphase können somit praktische und unternehmenskonforme Lösungen erarbeitet werden.

4. Falsche Fragestellungen: Zu viele Unternehmen stellen Daten-Wissenschaftler und Analysten ein, bei denen es sich vielleicht um wahre Mathematik- und Programmiergenies handeln mag, die jedoch jegliches Wissen zur elementarsten Komponente vermissen lassen: Branchenkenntnis.

5. Unvorhergesehene Big-Data-Probleme: Die Datenanalyse ist nur eine Komponente eines Big-Data-Projekts. In der Lage zu sein, auf Daten zuzugreifen und diese zu verarbeiten, ist der kritische Teil des Ganzen, denn hier lauern Gefahren wie etwa Netzwerküberlastung.

6. Fehlende Qualifikation: Viele zu groß skalierte Big-Data-Projekte schreiten sehr langsam voran oder scheitern komplett. Oftmals liegt dies darin begründet, dass die beteiligten Personen nur über unzureichende Qualifikationen verfügen. (pi/wf)


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager, AME, Western Digital (c) AME Western Digital
Interview

Speicherlösungen für Autos von morgen

Autos sind fahrende Computer. Sie werden immer intelligenter und generieren dabei jede Menge Daten. Damit gewinnen auch hochwertige Speicherlösungen im Fahrzeug an Bedeutung. Christoph Mutz von Western Digital verrät im Interview, welche Speicherherausforderungen auf Autohersteller und -zulieferer zukommen. […]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Interview

Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. […]

Miro Mitrovic ist Area Vice President für die DACH-Region bei Proofpoint.(c) Proofpoint
Kommentar

Die Achillesferse der Cybersicherheit

Eine immer größere Abhängigkeit von Cloud-Technologien, eine massenhaft mobil arbeitende Belegschaft und große Mengen von Cyberangreifern mit KI-Technologien haben im abgelaufenen Jahr einen wahrhaften Sturm aufziehen lassen, dem sich CISOS ausgesetzt sehen. Eine große Schwachstelle ist dabei der Mensch, meint Miro Mitrovic, Area Vice President DACH bei Proofpoint. […]

Alexander Graf ist Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH. (c) Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH
Interview

Absicherung kritischer Infrastrukturen

NIS2 steht vor der Tür – höchste Zeit, entsprechende Maßnahmen auch im Bereich der Operational Technology (OT) zu ergreifen. »Wenn man OT SIEM richtig nutzt, sichert es kritische Infrastrukturen verlässlich ab«, sagt Alexander Graf, Experte für OT-Security (COSP) und Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH, im ITWelt.at-Interview. […]

Brian Wrozek, Principal Analyst bei Forrester (c) Forrester
Interview

Cybersicherheit in der Ära von KI und Cloud

Die Bedrohungslandschaft im Bereich der Cybersicherheit hat sich zu einer unbeständigen Mischung von Bedrohungen entwickelt, die durch zunehmende Unsicherheit und steigende Komplexität bedingt ist. Zu diesem Schluss kommt der Report »Top Cyber-security Threats In 2024« von Forrester. ITWelt.at hat dazu mit Studienautor Brian Wrozek ein Interview geführt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*