Server-Systeme konsolidieren – aber richtig

Die Konsolidierung einer veralteten IT-Infrastruktur begünstigt ein Unternehmenswachstum. Doch wer hierbei Fehler macht, kann sich schnell ins Abseits manövrieren. Unsere Experten von Cisco, Dell, Fujitsu, HP, IBM und Thomas Krenn erläutern, worauf Sie bei einer Konsolidierung Ihrer IT-Infrastruktur achten müssen. [...]

In einem typischen Rechenzentrum beschäftigen sich Unmengen von Servern mit der Verarbeitung von Anwendungen, Diensten und Services. Je nach dem Alter der IT-Infrastruktur sind diese Systeme mehr oder weniger ausgelastet. Doch eines haben sie gemeinsam: Sie verbrauchen Energie, müssen aufwendig gemanagt werden und verursachen erhebliche Lizenzkosten. Durch eine intelligente Konsolidierung solcher IT-Systeme lassen sich enorme Einsparungen erzielen.

Dabei können Technologien wie Virtualisierung, Software-Defined Network (SDN) oder Software-Defined Storage (SDS) helfen. IT-Infrastrukturanbieter offerieren heute bereits ein breites Portfolio an solchen Lösungen. Allerdings sollte man sich vorher genau überlegen, wie diese Technologien sinnvoll in die vorhandene Unternehmens-IT integriert werden kann.

Eine Konsolidierung heterogener Server-Infrastrukturen gehört heute zur Pflichtübung eines jeden IT-Verantwortlichen. Doch jedes Projekt ist anders, und es gilt, eine Vielzahl von unterschiedlichen Parametern ins Kalkül aufzunehmen. Deshalb haben wir die Experten der wichtigsten Server-Hersteller gefragt: „Worauf müssen IT-Verantwortliche achten, wenn sie 2015 ihre Server-Landschaft konsolidieren wollen?“

  • Ulrich Hamm, Solution Architect für Data Center; Cisco
  • Peter Dümig, Field Product Manager Enterprise Solutions; Dell
  • Rupert Lehner, Vice President & Head of Sales Germany; Fujitsu
  • Susan Fabian, Server Category Management Germany; Hewlett-Packard
  • Ingolf Wittmann, Technical Director Sales DACH; IBM Deutschland GmbH
  • Dr. David Höflmayr, Vorstand; Thomas-Krenn AG

SERVER-INFRASTRUKTUREN RICHTIG KONSOLIDIEREN

  • Ulrich Hamm, Cisco: „Sie sollten ihre künftigen Anforderungen aus dem Anwendungsbereich genau analysieren. Denn neue, stark verteilte Anwendungen, also Density Optimized Server und die De-Aggregation von Netzwerk und Storage, ermöglichen eine Konsolidierung und einen optimalen Support. Der Linux-Container bietet neue Möglichkeiten der Virtualisierung auf Betriebssystemebene. Damit ist eine kostengünstige Konsolidierung möglich – ohne den Overhead einer klassischen Hypervisor-Lösung.“
  • Peter Dümig, Dell: „Der Trend zu konvergenten Systemen wird sich weiter fortsetzen – sowohl auf Hardwareseite als auch beim Systemmanagement. Konvergente Infrastrukturlösungen wie unsere jüngst vorgestellte PowerEdge-FX-Architektur haben optimal aufeinander abgestimmte Server, Speichersysteme und Netzwerkkomponenten und bieten eine vereinfachte Verwaltung. Die einzelnen Bausteine lassen sich flexibel und hochskalierbar kombinieren und ermöglichen Unternehmen den Aufbau eines zukunftssicheren Rechenzentrums.“
  • Rupert Lehner, Fujitsu: „Der Einsatz standardbasierter Systeme sorgt für ein Maximum an Investitionsschutz und für eine problemlose Skalierung der Systeme. Zudem gilt es, die Energieeffizienz bei der Gesamtkostenrechnung zu berücksichtigen. Denn angesichts stetig steigender Stromkosten sind diese ein eminent wichtiger Faktor. Speziell bei KMUs, die keine vollklimatisierten Rechenzentren oder Serverräume besitzen, sind hierbei Server von Vorteil, die auch höhere Umgebungstemperaturen tolerieren. Dies senkt den Aufwand für die Klimatisierung erheblich. Wichtig ist zudem ein umfassender Service und Support – bis hin zur optionalen Unterstützung etwa durch Managed-Infrastructure-Services.“
  • Susan Fabian, HP: „Bei der Konsolidierung ihrer Server-Landschaft sollten IT-Verantwortliche insbesondere darauf achten, einheitliche Standards einzuführen, um langfristig flexibel und agil zu bleiben. Globale IT-Anbieter sind bei der Umsetzung zuverlässige Partner, da sie neben Produkten auch entsprechende Serviceleistungen und langfristige Strategien anbieten.

    IT-Verantwortliche können sich außerdem darauf einstellen, dass die Softwarelizenzierungen sowie deren Verwaltung künftig komplexer werden und die Nachfrage nach Fachpersonal weiter steigt. Um diesen Bedarf zu decken, ist der Einkauf von Fachwissen über Hersteller beziehungsweise Consulting-Unternehmen möglich.“

  • Ingolf Wittmann, IBM: „Die Anforderungen an Anwendungs- und Datenverfügbarkeit müssen in derselben Art und Weise auch in virtualisierten Umgebungen implementiert werden. Auch wenn bestimmte Verfahren wie das Verlagern von Arbeitslasten in virtualisierten Umgebungen leichter zu bewältigen sind, lauern doch andere Gefahren, besonders das Software-Lizenzmanagement. Per Knopfdruck können Arbeitslasten und Anwendungen verlagert, vergrößert oder auch kopiert werden. In einem Software-Audit kann dies zu Problemen führen.“
  • Dr. David Höflmayr, Thomas-Krenn AG: „Die Auswahl der Softwareplattform ist nach wie vor die wichtigste Entscheidung. Offenheit wird eine immer größer werdende Rolle spielen, da der Markt die Nachteile von Vendor-Lock-Ins erkannt hat. Wichtig ist die sorgfältige Planung mit genauer Erhebung der konkreten Anforderungen in Bezug auf Leistung und Verfügbarkeit. Werden neue Systeme angeschafft, ist besonders auf die spätere Erweiterbarkeit – vor allem von RAM und Storage – zu achten. Ist die Konsolidierung bereits vollzogen, gilt es, die gewonnene Flexibilität voll auszureizen.“

*Bernhard Haluschak ist als Redakteur bei TecChannel tätig.


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