Steht der klassische Präsenzhandel vor dem Aus? Wenn der Fach- und Einzelhandel die Stärken des stationären Handels gezielt ausbaut und ausspielt, dann muss ihm vor dem Online-Handel nicht Angst und Bange sein. Denn die neuen Medien eröffnen auch den Fach- und Einzelhändlern neue Möglichkeiten, Kunden emotional an sich zu binden. [...]
Der Online-Handel wird dem stationären Handel in den kommenden Jahren immer mehr und schneller Umsätze wegnehmen. Und viele Geschäfte, vor allem in den Mittelstädten und in eher schlechten Lagen, werden ihre Pforten schließen. Das prognostizieren zahlreiche Experten. Diese Prognose ist nicht unbegründet.
Steht der klassische Präsenzhandel also vor dem Aus? Ist das konventionelle Kaufen und Verkaufen „face to face“ bald passé? Viele Fachhändler befürchten das – vor allem weil sie keine Strategie haben, um sich gegen die scheinbar übermächtige Online-Konkurrenz zu wehren. Denn die Online-Händler haben einige klare Vorteile:
- Sie können die Ware, weil sie niedrigere Mieten und Löhne zahlen, oft günstiger anbieten.
- Die Kunden können bei ihnen 7 Tage in der Woche, rund um die Uhr, bequem vom heimischen Sofa aus einkaufen. Und:
- Die Ware wird ihnen nach Hause oder an den Arbeitsplatz geliefert – was nicht nur jüngere Kunden anspricht.
Ist der Siegeszug des Online-Handels also nicht mehr aufzuhalten? Die Antwort lautet ja. Jede andere Antwort würde bedeuten: Ich mache mir als Fachhändler etwas vor. Die Kunden werden künftig ganz selbstverständlich online einkaufen. Daneben werden sie aber weiterhin stationär einkaufen. Also lautet die zentrale Frage nicht: Kann sich der klassische Handel gegen den Online-Handel behaupten? Sie lautet vielmehr: Wie gut kann er sich gegen ihn behaupten? Beziehungsweise:
- Wie behält der Präsenz-Handel einen möglichst großen Teil des Umsatzkuchens? Und:
- Zähle ich, Fachhändler Müller oder Mayer, wie viele meiner Kollegen zu den Verlierern der Veränderung oder kann ich von der Marktveränderung eventuell sogar profitieren?
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