Was in Science-Fiction-Filmen als ferne Zukunftsvision thematisiert wird, ist heute bereits Realität: Intelligente Maschinen sind auf dem Vormarsch und verändern vor allem die industrielle Fertigung nachhaltig. Die Anforderungen an Security steigen damit weiter. [...]
Besonders gut lassen sich die Chancen anhand von technischen Maschinen illustrieren, die zu intelligenten Maschinen werden. So wird aus einer Uhr, wenn sie vernetzt ist, ein medizinisches Überwachungsgerät mit Notruf. Aus einer Lampe wird ein Element der Gebäudesicherung, die bei Gefahr blinkt oder in einer anderen Farbe leuchtet. Aus einem Messgerät für den Füllstand wird die Benachrichtigung für den Nachfüllservice.
HOHE ANFORDERUNGEN AN DIE SICHERHEIT
Der Einsatz intelligenter Maschinen stellt hohe Anforderungen an die Informationssicherheit und Integrationsfähigkeit eines Unternehmens. Intelligente Maschinen kommunizieren über das Netz. Das bedeutet, dass große Mengen sensibler Daten über das Netz gesendet werden. Im Falle einer industriellen Fertigung hängt beispielsweise die Qualität des herzustellenden Produktes von der Sicherheit und Vollständigkeit des Datenaustausches ab. Soll zum Beispiel ein Kunde in den Wertschöpfungsprozess mit eingebunden werden, sind dessen Informationen absolut vertraulich und sensibel zu behandeln. Dazu müssen viele Unternehmen ihre Strategie zur Informationssicher- heit überdenken. Es gilt, eine Übersicht über sämtliche Daten und Informationsflüsse zu haben und jederzeit zu wissen, wo welche Daten wie eingesetzt werden und wann ein Risikofall vorliegt. Die neuen Geschäftsmodelle führen dazu, dass Unternehmen sehr viel direkter in komplexe Wertschöpfungsnetzwerke integriert werden. Sie müssen darüber hinaus ihre Prozesse und Systeme so strukturieren, dass gut definierte Schnittstellen zu Kunden, Lieferanten oder anderen Unternehmen schnell und kosteneffektiv etabliert und allenfalls auch wieder abgebaut werden können.
INFORMATIONSVORSPRUNG
Dank intelligenter Maschinen kann sich ein Unternehmen ein sehr genaues Bild über den Zustand von Produkten und Dienstleistungen oder über das Verhalten von Kunden und Märkten machen. Intelligente Produkte können in Echtzeit etwa Aufenthaltsort, Verbrauchswerte oder Schäden melden. Sie erzeugen damit eine große Menge an Daten in unterschiedlichster Form. Diese Daten können dazu führen, dass ein Unternehmen sehr viel besser wirtschaften kann. Für die Aufarbeitung stehen Technologien zur Verfügung, die unter dem Begriff Big Data zusammengefasst werden.
Der Vormarsch intelligenter Maschinen eröffnet Unternehmen neue Geschäftsfelder und erhöht die Kundenbindung. Die Analysten von Gartner sprechen von möglichen Produktivitätssteigerungen von bis zu 30 Prozent. Auch wenn die Geschwindigkeit der Adaption von Branche zu Branche unterschiedlich sein wird, lohnt sich für die meisten Unternehmen ein genaues Hinsehen. Das Innovationspotenzial ist beträchtlich und wird auch vielen kleineren Firmen interessante Optionen eröffnen.
* Daniel Liebhart, Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften
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