Das smarte Zuhause verspricht Komfort, Sicherheit und Kostenersparnis. Damit Sie diese Vorteile nutzen können, brauchen Sie aber das passende System. Wir geben Ihnen einen Überblick über die aktuellen Geräte. [...]
SMART HOME ERWEITERN: SO SPIELEN DIE STANDARDS ZUSAMMEN
Das haben inzwischen auch die meisten Smart-Home-Anbieter als wichtigstes Hindernis für den Verkauf ihrer Produkte erkannt: Deshalb gibt es derzeit einen allgemeinen Trend zur Erweiterung der Systeme um zusätzliche Standards oder zumindest um wichtige Produkte, die mit einem anderen Standard arbeiten. Die Smart-Home-Basis der Telekom zum Beispiel basiert auf dem Homematic-Standard. Die neue Version Home Base 2.0 unterstützt außerdem die Erweiterung Homematic IP sowie den Zigbee-Standard. Zudem ist sie für DECT ULE vorbereitet. Der Standard Z-Wave soll sich über einen entsprechenden USB-Stick nachrüsten lassen. Über Devolo Home Control lassen sich inzwischen auch die beliebten Hue-Lampen von Philips steuern.
Am größten ist die Chance bei IP-basierten Geräten, dass sie sich in ein bestehendes System einbinden lassen – zum Beispiel eine IP-Kamera für die Heimüberwachung. Bei Smart-Home-Geräten, die eine eigene Basisstation mitbringen, können Sie diese mit der Basisstation des Smart-Home-Systems verbinden, um auf die angeschlossenen Geräte zuzugreifen. Das ist zum Beispiel der Fall bei den Hue-Lampen von Philips, die dafür die Hue-Bridge benötigen. Die Hue-Bridge übersetzt die Befehle, die Sie per Browser oder App als IP-Paket an Ihre Smart-Home-Basis senden, in die Steuerungskommandos des Zigbee-Protokolls, das die Lampen verstehen.
Mit der Basisstation für das Smart Home brauchen Sie aber Platz für ein zweites Netzwerkgerät neben dem Internetrouter. Den geringsten Platzbedarf hat die Basisstation für Devolos System Home Control. Sie ist ein größerer Powerline-Adapter, den Sie in einer Steckdose platzieren und in ein vorhandenes Powerline-Netzwerk einbinden können. Künftig wollen aber viele Hersteller von Routern ihre Produkte mit Smart-Home-Funktionen ausstatten: TP-Link beispielsweise verkauft den SR20, einen WLAN-Router, der sich auch auf die Smart-Home-Protokolle Zigbee und Z-Wave versteht. Der neue Speedport Smart der Telekom ist für den Standard DECT-ULE vorbereitet. Allerdings wird diese Funktion erst mit einem Firmware-Update aktiviert, das im ersten Halbjahr 2017 verfügbar sein soll.
Einige Fritzbox-Modelle von AVM wie die 7490 und die 7580 verstehen sich schon jetzt mit DECT ULE. Außerdem will AVM über künftige Fritz-OS-Updates die Router um das HAN-FUN-Protokoll erweitern. Es unterstützt zusätzliche Funktionen für Smart-Home-Geräte mit DECT ULE und soll damit die herstellerübergreifende Kompatibilität verbessern.
Der Netzwerkspeicher My Cloud von WD lässt sich mit einem speziellen USB-Stick für 75 Euro erweitern. Damit können Sie das NAS zur Basisstation für eine Smart-Home-Vernetzung mit Z-Wave-Geräten machen.
Eher für Bastler sind andere Lösungen gedacht: Smart-Home-Gateways mit vorinstallierter Software wie das Fibaro Home Center 2für Z-Wave bieten mehr Funktionen, um Geräte zu verwalten und Szenarien zu erstellen, als die meisten Apps der Komplettanbieter. Noch flexibler sind Sie mit Smart-Home-Software wie Indigo, FHEM oder Open HAB. Diese Programme laufen auf einem Mac, PC oder sogar einem Rasbperry Pi und machen diesen Rechner so zur Verwaltungszentrale für Smart-Home-Geräte. Sie lassen sich durch Adapter oder USB-Sticks und Software-Module um weitere Smart-Home-Protokolle erweitern.
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