Smart Home zum Nachrüsten

Das smarte Zuhause verspricht Komfort, Sicherheit und Kostenersparnis. Damit Sie diese Vorteile nutzen können, brauchen Sie aber das passende System. Wir geben Ihnen einen Überblick über die aktuellen Geräte. [...]

ZUSÄTZLICHE KOMPONENTEN: SMART HOME ERWEITERN UND NACHRÜSTEN
Wenn Sie jedoch nur bestimmte Bereiche zu Hause smart machen wollen, genügen einzelne Komponenten, die diesen Zweck erfüllen: Zum Beispiel gibt es spezielle Smart-Home-Geräte zur Steuerung des Raumklimas wie Heizungs-und Raumthermostate oder Luftfeuchtigkeitssensoren. Ein großes Angebot finden Sie zum Thema Beleuchtung. Für die Haussicherheit können Sie Alarmsirenen, Bewegungs-und Rauchmelder sowie und Türsteuerungen einsetzen. Mit smarten Schaltsteckdosen, Unterputzmodulen für Lichtschalter und Dimmern sowie Rollladensteuerungen lassen sich für bestehende Einrichtungen Smart-Home-Funktionen nachrüsten.
Philips bietet sein smartes Lichtsystem in zahlreichen Varianten an: Das Starterset für 80 Euro umfasst zwei weiße Lampen mit E27-Sockel und die Hue Bridge als Basisstation, an die Sie maximal 50 Hue-Lampen hängen können. Per App schalten Sie das Licht ein und aus oder lassen das zeitgesteuert automatisch erledigen – auch von unterwegs. Andere Hue-Lampen wechseln per App die Farbe, um Lichtstimmungen zu erzeugen. Mit zusätzlichen Apps lassen sich Farbwechsel an Filme oder Musik anpassen. Als Zubehör gibt es (Dimm-)Schalter, mit denen Sie das Hue-System mechanisch statt per App steuern. Ein ähnliches Sortiment gibt es von Osram als Lightify-Serie. Beide Systeme basieren auf dem Zigbee-Profil Light Link und sind daher kompatibel – was aber nicht so bleiben muss, denn letztes Jahr sperrte Philips mit einem Firmware-Update kurzzeitig andere Hersteller vom Hue-System aus.
Die Hue-Leuchten von Philips lassen sich nicht nur per App an-und ausschalten, sondern sie können auch die Lichtfarbe variieren. Außerdem lässt sich die Beleuchtung an Musik oder Filme anpassen. (c) Philips
Bei der smarten Heizungssteuerung haben Sie die Wahl zwischen zentralen Systemen für ganze Häuser, für Räume oder über einen einzelnen Heizkörper. Der günstigste Einstieg funktioniert zum Beispiel bei Max! von EQ-3 über einen Heizkörperthermostat und einen Fensterkontakt, die per Funk verbunden sind. Sie programmieren die gewünschten Temperatuten zeitgesteuert direkt am Thermostat und abhängig vom Fensterkontakt, sodass sich bei geöffnetem Fenster die Heizung automatisch herunterschaltet. Über einen zusätzlichen Wandthermostat lassen sich dann mehrere smarte Heizungen in einem Raum zentral steuern. Mit der Basisstation Max! Cube schließlich können Sie alle Heizkörper im Haus einbinden.
Tado integriert in die Steuerung seiner smarten Heizkörpersysteme auch Funktionen wie Geofencing: In Verbindung mit der passenden App weiß der Thermostat, wann die Bewohner das Haus verlassen, und kann die Temperatur herunterregeln. Außerdem kann der Thermostat auch abhängig vom aktuellen Wetter arbeiten.
Auch die meisten Anbieter von Komplettsystemen wie Devolo und Qivicon haben Heizkörperthermostate im Programm, die sich über die Basisstation und abhängig von den anderen Smart-Home-Komponenten betreiben lassen. Ihnen liegen Adapterringe bei, mit denen sie auf die Ventile der meisten Heizungen passen.
Der Thermostat Comet DECT benötigt keine spezielle Basisstation, sondern arbeitet mit einer DECT-fähigen Fritzbox von AVM ab Fritz-OS 6.50 zusammen, zum Beispiel der 7490. Mit dem Fritz-DECT 300 bringt AVM in Kürze einen ähnlichen Thermostat unter eigenem Namen auf den Markt. Ebenfalls über die Fritzbox und dort hinterlegte Zeitpläne lassen sich die DECT-Steckdose Fritz-DECT 200 sowie die spritzwassergeschützte Outdoorvariante Fritz-DECT 210 schalten. Wer mehrere Geräte auf einen Schlag vernetzen will, greift zur schaltbaren Steckerleiste DSP-W245 von D-Link, die es im Sortiment von Qivicon gibt.
Für viele Kunden ist Sicherheit der wichtigste Aspekt am smarten Zuhause. Deshalb gibt es eine große Anzahl von Tür-und Fensterkontakten, Bewegungs-und Rauchmeldern, aber auch Alarmsirenen als einzelne Komponenten oder als Komplettpakete. Im Smart-Home-Programm der Telekom müssen Sie zum Beispiel rund 30 Euro für einen Tür-/Fensterkontakt, zwischen 60 und 70 Euro für einen Bewegungsmelder und 140 Euro für eine Alarmsirene anlegen. Canary bietet ein All-in-one-Gerät für rund 200 Euro, das gleichermaßen als Überwachungskamera, Alarmsirene und Temperaturmesser dient. Die erfolgreichsten Komponenten für Sicherheit im Smart-Home sind IP-Kameras: Damit können Sie von unterwegs einen Blick in Ihre Wohnung werfen und sich per Mail oder SMS benachrichtigen lassen, wenn die Kamera eine Bewegung entdeckt und aufzeichnet.
Mit vielen Komponenten können Sie bestehende Installationen in das Smart Home einbinden. Die meisten Hersteller bieten zum Beispiel Schalteradapter für die Unterputzinstallation an: Auf diese Weise lassen sich Lampen und Rollläden per App steuern, zu bestimmten Zeiten automatisch aktivieren oder in Szenarien einbinden, in denen sie sich abhängig von anderen Smart-Home-Komponenten verhalten. Trotzdem können Sie sie nach wie vor über den gewohnten Wandschalter an-und ausschalten. Je nach System und unterstütztem Standard kostet ein Unterputzschalter 50 bis 70 Euro, entsprechende Nachrüstadapter für Rollläden sind etwas teurer. Bei diesen Komponenten müssen Sie darauf achten, den richtigen Adapter für die bestehende Installation in Ihrer Wohnung auszuwählen – für die wichtigsten Hersteller wie Busch-Jaeger, Gira oder Merten gibt es aber eine große Auswahl. Außerdem sollten Sie die Installation einem Fachmann überlassen.


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