So befreien Sie Ihr Android-Gerät von unerwünschter Bloatware

Sie haben sich gerade ein neues Android-Handy zugelegt, aber die vielen vorinstallierten Apps stören nur und nehmen unnötig viel Platz weg? Wir zeigen Ihnen, wie sie lästige Bloatware einfach entfernen oder ausblenden können, um deutlich an Speicherplatz zu gewinnen. [...]

Bloatware, also über das Betriebssystem vorinstallierte Software, kann Sie unnötig Speicher kosten (c) Pixabay.com

Wenn Sie Ihr neues Smartphone zum ersten Mal auspacken und einschalten, kann es im ersten Moment überraschen, dass auf dem Gerät bereits eine Reihe von Apps vorinstalliert sind, die über standardmäßigen Android-Applikationen hinausgehen. So finden Sie höchstwahrscheinlich einen hauseigenen App Store des Herstellers, einige Dienstprogramme, Spiele oder sogar Social-Media-Apps, die Sie niemals verwenden werden.

Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie die unerwünschten Gäste entfernen können, um Speicherplatz zu gewinnen, oder wie Sie sie deaktivieren können, wenn sie sich weigern, ihren Platz zu räumen (was durchaus gar nicht so selten vorkommt).

Was ist Bloatware und wozu ist sie da?

Den Begriff „Bloatware“ gibt es schon seit einiger Zeit und meint ganz einfach Software, die von den Herstellern nach der Installation des Betriebssystems auf Ihrem Gerät vorinstalliert worden sind. Bei diesen Apps handelt es sich häufig um Testversionen, die auf kostenpflichtige Vollversionen verweisen, oder um die hauseigene E-Mail-, Kalender oder Messanger-App des Herstellers

Weil sie Platz auf Ihrem Gerät wegnehmen, den Sie vielleicht für andere Dinge sinnvoller verwenden können, ‚blähen‘ Sie Ihr System quasi auf – daher der Name „Bloatware“.

Das Prinzip der Bloatware dürfte jedem bekannt sein, der in der Vergangenheit versucht hat, sich einen neuen Rechner zuzulegen: Es war fast immer unmöglich, einen neuen Laptop oder Desktop hochzufahren, ohne sofort dazu aufgefordert zu werden, die vorinstallierte Antiviren-Software zu starten. Windows 10 selbst wird sogar direkt mit Candy Crush geliefert, das – wenn Sie es gar nicht spielen – einfach nur pure Bloatware ist.

Der Grund für diese nervige Nebensache liegt darin, dass die Unternehmen die jeweiligen Hersteller dafür bezahlen, ihre Produkte direkt miteinzubeziehen. Dies bedeutet wiederum, dass das Gerät kostengünstiger oder zu höherem Gewinn auf den Markt gebracht werden kann.

Leider hat diese Praxis mittlerweile auch Einzug in die Mobile-Welt gehalten, obwohl dazu gesagt werden muss, dass der größte Teil der aufkommenden Bloatware heutzutage mehr aus Kopien reiner Standard-Apps besteht, als zusätzliche Features zu liefern, die den täglichen Umgang mit dem Smartphone vereinfach würden.

Dabei handelt es sich natürlich um den Versuch einer anderen Marke, Sie von der eigenen App-Variante zu überzeugen, in der Hoffnung, dass Sie sich dadurch bei ihren Diensten (wie z.B. dem Cloud-Speicher) anmelden oder vielleicht sogar ganz auf Ihr eigenes Gerät wechseln, wenn der Zeitpunkt für ein neues Upgrade gekommen ist.

Kann Bloatware gelöscht werden?

Leider kann nicht jede Form von Bloatware restlos gelöscht werden. Während es oft möglich ist, Testsoftware direkt wieder zu deinstallieren, wehren sich besonders Apps des Herstellers vehement gegen solche Bemühungen. Es ist einfach nur ärgerlich, wenn solche Freeloader-Apps wertvollen Speicherplatz beanspruchen, aber Sie können in so einem Fall zumindest Schritte unternehmen, um sie zu deaktivieren, wodurch sie keine wertvollen Speicherressourcen mehr beanspruchen.

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Der YouTube-Channel SnazzyLabs zeigt eine effektive Variante zum Löschen unerwünschter Bloatware über die Verwendung der Entwicklereinstellungen.

Apps löschen

Um zu sehen, ob Sie die jeweilige App von Ihrem System entfernen können, gehen Sie zu Einstellungen > Apps und Benachrichtigungen und wählen Sie die gewünschte aus. (Der Button, der Sie zu Ihren System-Einstellungen führt, kann von Smartphone zu Smartphone unterschiedlich aussehen; wenn Sie ihn nicht sofort finden, suchen Sie sie einfach über die Suchleiste im Apps-Menü.) Wenn Ihnen eine Schaltfläche mit der Aufschrift „Deinstallieren“ angezeigt wird, bedeutet das, dass diese App gelöscht werden kann.

Beachten Sie jedoch, dass einige andere Anwendungen die App, die Sie löschen möchten, möglicherweise als Teil ihrer normalen Funktionen verwenden. Wenn Sie sie löschen, kann dies also einige Probleme verursachen. Für E-Mail-, Kalender- und ähnliche Service-Apps ist dies aber normalerweise kein Problem.

Tippen Sie auf Deinstallieren. Dann sollte die App von Ihrem Gerät entfernt werden.

Apps deaktivieren

Um zu verhindern, dass eine App auf Ihrem Smartphone ausgeführt wird, öffnen Sie Einstellungen, wählen Sie dann Apps und Benachrichtigungen aus, und scrollen Sie dann solange, bis Sie die App gefunden haben, die Sie deaktivieren möchten. Wenn Sie darauf tippen, werden Ihnen einige Optionen angezeigt: Deaktivieren und Stopp erzwingen.

Letztere wird, wie der Name vermuten lässt, eine App sofort herunterfahren. Dies verhindert jedoch nicht, dass sie sich erneut startet. Stopp erzwingen wird am häufigsten verwendet, wenn eine App nicht mehr reagiert und Sie sie neu starten müssen, um die Dinge wieder zum Laufen zu bringen.

In der App-Info sehen Sie, ob sich eine Anwendung deinstallieren oder nur deaktivieren lässt (c) Krokoszinski/CW

Tippen Sie auf Deaktivieren, und Android wird von nun an verhindern, dass diese App auf Ihrem Gerät ausgeführt wird. Außerdem wird es sie aus dem App-Menü entfernen, damit es so aussieht, als sei sie vollständig gelöscht worden.

Apps neu installieren oder erneut aktivieren

Wenn Sie Ihre Meinung geändert haben und eine App zurücksetzen oder wiederherstellen möchten, öffnen Sie die Google Play Store-App, tippen Sie auf die dreizeilige Menüoption, navigieren Sie zu Meine Apps & Spiele > Bibliothek, suchen Sie die App, tippen Sie darauf und wählen Sie schließlich entweder Installieren oder Aktivieren aus.

Wenn Sie Bloatware jeglicher Art von vorneherein vermeiden möchten, können Sie sich natürlich auch einfach für ein Gerät entscheiden, das mit einer „reinen“ Android-Version ausgestattet ist, wie zum Beispiel das Google Pixel 3, das Google Pixel 3XL oder jedes andere Smartphone, das Android One in seiner Versions-Beschreibung aufführt.

*Martyn Casserly ist Redakteur bei PCAdvisor.com


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