So finden Sie das passende ERP-System!

ERP-Systeme sind oft das Rückgrat des täglichen Geschäftsbetriebs und kommen mittlerweile in Unternehmen nahezu jeder Größenordnung und in allen Branchen zum Einsatz. Die Auswahl einer geeigneten Lösung ist aber gerade für KMU nicht einfach. Dieser Ratgeber gibt KMU Hilfestellung – und stellt die wichtigsten Systeme vor. [...]

SERVICE UND REFERENZEN
Am Ende entscheiden nicht nur die harten, sondern auch die weichen Faktoren darüber, welches System am besten für den jeweiligen Anwender geeignet ist. Kleinere Unternehmen sollten großen Wert auf strategische Gesichtspunkte wie die Zukunftssicherheit oder die Branchenausrichtung des zukünftigen ERP-Lösungs-Partners legen.

Diese Konzentration auf die „Soft Facts“ verlangt nach einem partnerschaftlichen Verhältnis zwischen Anbieter und Kunde. So ist vielen Betrieben der schnelle und persönliche Kontakt zum Hersteller wichtig. Das liegt daran, dass in vielen kleineren und mittleren Unternehmen die IT-Ressourcen begrenzt sind. Daher ist man häufig von einem schnellen und reibungslosen Support abhängig sind. Deshalb kann auch die regionale Nähe des Anbieters mitentscheidend sein bei der Auswahl einer neuen Software – durch die regionale Nähe ist der Partner besser zu erreichen.
Wichtig ist auch, wie lange der ERP-Anbieter mit seinem Produkt auf dem Markt ist. Hersteller, die schon länger aktiv sind, ­haben auch oft tiefere Kenntnisse über Branchenanforderungen als neue Anbieter. Darüber hinaus kann das Branchen Know-how der Anbieter genutzt werden, um die Produktivität im Unternehmen zu steigern.

Durch die meist starke Branchenfokussierung der kleineren ERP-Anbieter kennen diese ihr Klientel sehr gut und sprechen deren Sprache, da sie erstens selbst mittelständische Unternehmen sind und zweitens neben IT-Fachleuten häufig auch eine Vielzahl von Mitarbeitern haben, die früher direkt in den entsprechenden Branchen ­gearbeitet haben.

ZUKUNFTSSICHERHEIT
Für KMU von zentraler Bedeutung ist die Zukunftssicherheit des Anbieters. Sollte der Hersteller vom Markt verschwinden, ist es für kleinere Unternehmen praktisch unmöglich, die Software in Eigenregie weiterzuentwickeln. Support und Weiterentwicklung sollten deshalb über den geplanten Einsatzzeitraum des ERP-Systems hinweg gesichert sein.

Die größtmögliche Sicherheit bei der ERP-Auswahl bieten Referenzen. Eine Diskussion mit Anwendern des potenziellen Systems über deren Erfahrung im täglichen Gebrauch kann wichtige Hinweise geben. Je mehr, desto besser.

KOMMERZIELLE ERP-SYSTEME
ERP-Systeme gibt es grundsätzlich in drei Bereitstellungsvarianten: Kommerziell als Kaufvariante, kostenlos als Open-SourceSystem oder zur monatlichen oder jährlichen Miete als Cloud-Software.

Standard, weil immer noch am verbreitetsten, ist der Kauf einer kommerziellen ERP-Software. Das Unternehmen erwirbt eine Lizenz des ERP-Systems und installiert und betreibt sie auf den firmeneigenen Servern.

Führend bei den Kaufsystemen ist SAP ERP – zumindest bei den Konzernen und dem großen Mittelstand. In kleineren mittelständischen Unternehmen ist SAP ERP nicht die erste Wahl, da es mit sehr hohen Kosten assoziiert ist. SAP bietet allerdings mit Business One eine auch für den kleineren Mittelstand geeignete und finanzierbare ERP-Lösung an.

Business One enthält als integrierte ERP-Lösung standardmäßig Module für alle wichtigen Bereiche der Unternehmens­verwaltung. Neben Verkauf und Einkauf können auch Produktionsabläufe, die Finanzbuchhaltung oder die Abwicklung von Eingangs- und Ausgangszahlungen abgebildet werden. Damit ist es als kaufmännische und logistische Software für viele unterschiedliche Unternehmen und Branchen geeignet.

Spätestens seit dem Zukauf von Navision ist auch Microsoft ein wichtiger Anbieter von mittelstandstauglicher ERP-Software geworden. So bietet Microsoft Dynamics NAV bereits für Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern praxistaugliche Lösungen.

Laut der US-Beratungsfirma Panorama Consulting ist SAP mit einem Marktanteil von 22 Prozent Spitzenreiter im ERP-Markt vor Oracle mit 15 Prozent und Microsoft mit zehn Prozent. Der restliche Marktanteil verteilt sich auf andere ERP-Anbieter – oft kleinere und mittelständische Softwareanbieter, die teils auf spezielle Branchen ­zugenschnitten sind. Dazu gehören beispielsweise Abas mit abas-Business Software, Ordat mit FOSS oder Infor mit ERP COM.


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