So installieren Sie Android auf Ihrem Computer

Sucht man eine ideale Lösung für PC-Einsteiger wie Kinder, ist das simple Bedienkonzept vom Android genau richtig: Wenige Angriffsflächen für Benutzerfehler und genug Potenzial für rezeptives Arbeiten. So klappt die Installation von Linux aus. [...]

ANDROID FÜR NETBOOKS, NOTEBOOKS, PCS
Die Portierung „Android x86“ für Intel/AMD-Rechner sollte auf allen Netbooks, Notebooks, PCs laufen. Bei drei Testinstallationen für diesen Beitrag gab es nirgends ernsthafte Widerstände. Wer sich auf ein „Try & Error“ nicht einlassen will, kann sich unter www.android-x86.org/hardware-list vorab informieren, ob seine Ziel-Hardware dort aufgeführt ist. Die Images gibt es dann unter www.android-x86.org/download. Ob Sie sich für das aktuellste Android-x86-4.4 („live & installation iso“) entscheiden sollten, hängt nicht zuletzt davon ab, ob Sie für Ihre Ziel-Hardware spezialisierten älteren Versionen den Vorzug geben, also etwa einem Android 4.0 für Asus EEE oder Lenovo. In unserem Fall lief ein Android x86-4.4 auf einem EEE-Netbook allerdings ebenso gut wie das dafür spezialisierte 4.0.

So sieht Android direkt nach dem ersten Start aus. (c) tecchannel.de

Das heruntergeladene Image schreiben Sie dann beispielweise mit

dd if=android-x86-4.0-r1-eeepc.iso of=/dev/sde

auf einen USB-Stick. Die Gerätekennung „/sde“ müssen Sie genau kontrollieren und anpassen. Unter Windows können Sie den Win 32 Disk Imager verwenden, wobei Sie hier auf den korrekten Laufwerksbuchstaben oben rechts achten müssen.

Wenn Sie dann Ihr Zielgerät mit dem Stick booten, gibt es zum Ausprobieren am Boot-Bildschirm die oberste Option „Live CD“ und zum sofortigen Installieren den untersten Punkt. Vor einer Installation kann es zweckmäßig sein, vorab mit dem bisherigen Betriebssystem oder mit Parted Magic die Partitionen zu bearbeiten beziehungsweise eine passende für Android einzurichten. Der einfache textbasierte Android-Installer kann zwar auch Partitionen bearbeiten („Create/Modify partitions“), das ist aber eher mühsam. Falls das Gerät nur ein System enthält, das durch Android ersetzt werden soll, kommen Sie aber auch mit dem Android-Installer aus.

Der englischsprachige Installer fordert nur wenige Angaben. Typischerweise installieren Sie auf die erste Festplatte „/dev/sda“, die Sie mit Ext3 oder Ext2 formatieren. Stimmen Sie ferner unbedingt der Grub-Installation mit „Yes“ zu, damit Android ohne Umstände booten kann. Eine Swap-Partition erstellt das Setup automatisch. Wählen Sie am Ende der Installation „Reboot“.

Die eigentliche Einrichtung beginnt dann nach dem ersten Booten von der Festplatte. Die neueste Version 4.4 startet mit einem Assistenten, der den WLAN-Zugang, Systemsprache, Tastaturlayout und die Google-Anmeldung abfragt. Bei älteren Versionen startet Android ohne Vorkonfiguration, und Sie nehmen dann alle in der noch englischsprachigen App „Settings“ vor – insbesondere „Wi-Fi“ und „Language & input“. Falls das Gerät per Ethernet-Kabel verbunden wird, können Sie „Wi-Fi“ jederzeit abschalten, da Android diese Verbindung automatisch erkennt und priorisiert. Die Einrichtung des Home-Bildschirms und das Installieren zusätzlicher Android-Apps entsprechen der Vorgehensweise unter Android-Tablets und Smartphones.

Unbedingt zu empfehlen ist der Total Commander, der mit dem zusätzlichen LAN-Plug-in schon mal den Zugriff auf alle Netzwerkfreigaben ermöglicht („New server“, einen Namen vergeben, IP oder Host-Namen eingeben und schließlich Benutzer und Passwort). Da Android zwar angeschlossene USB-Geräte wie Mäuse sofort erkennt, jedoch angeschlossene USB-Medien nicht automatisch mountet, ist bei Bedarf das Plug-in USB plugin for Total Commander(von Paragon) allen anderen Alternativen vorzuziehen.

*Dr. Hermann Apfelböck ist freier Autor.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*