Sensoren und Netzknoten mit mehr oder weniger lokaler Kapazität und Intelligenz durchdringen unaufhaltsam Systeme und Infrastrukturen. Um das resultierende Big-Data-Konvolut zu kanalisieren und zu nutzen sowie über Cloud-Dienste hinweg zu migrieren, sind neue Plattformen für das Management des IoT, des Internet of Things, erforderlich. [...]
Do-it-yourself-Frameworks wie Raspberry Pi und Arduino nutzen bereits seit längerem Cloud-basierte Lösungen zur Kommunikation mit Sensoren und zur Verarbeitung von Sensordaten. Dazu zählt etwa Nimbits, eine Open-Source-Plattform zum Speichern und Verarbeiten von Sensordaten, die eine Bibliothek für Java-, Web- und Android-Entwicklungen bereitstellt. Auch Thingspeak ist quelloffen; es enthält eine API zur Entwicklung von Sensor-Logging- und Location-Tracking-Anwendungen. Weitere Möglichkeiten, Sensordaten zu verwalten, sind Device Cloud von Etherios, Sensor Cloud von Microstrain oder das portugiesische Projekt Manybots.
Was diesen Projekten und Offerten jedoch fehlt, ist die Möglichkeit, das Internet of Things mit dem Back-end zu verbinden. Dazu müssten Standards her, fordert Jesus Rodriguez, CEO des US-Unternehmens Kido Zen, das einen „MbaaS“ (Mobile Backend as a Service) genannten Dienst betreibt. Etablierte Transportprotokolle für die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation wie MQTT (Message Queue Telemetry Transport) oder XMPP (Extensible Messaging and Presence Protocol) reichen nach seinem Urteil dafür nicht aus.
PLATTFORMEN FÜR DIE BACKEND-ANBINDUNG
Eine effiziente Backend-Anbindung mit Tauglichkeit für den Einsatz in erfolgskritischen Umgebungen stellt höhere Anforderungen – etwa wenn es darum geht, Sensordaten aus der industriellen Produktion in Echtzeit in ein Produktionssteuerungs-System einfließen zu lassen. Dann müssen zum Leistungsspektrum von IoT-Plattformen auch Dienste gehören wie Storage, Firmware-Management für die vernetzten Sensoren und Komponenten sowie Event Aggregation, also die Zusammenfassung von gleichartigen Ereignissen mehrerer Netzkomponenten zu logischen Objekten. Management-Plattformen sollten außerdem Messaging und Echtzeit-Analytics-Funktionen bereitstellen. Und in industriellen Anwendungen müssen IoT-Lösungen in der Lage sein, Funktion und Integration aller Komponenten umfassend zu testen.
Die Aussichten sind nicht so schlecht, dass diese Anforderungen erfüllt werden, schätzt Rodriguez. IoT-Plattformen könnten gut auf existierenden Lösungen aufsetzen, etwa für das Mobile Device Management (und die von seinem Unternehmen angebotenen Mbaas-Dienste). – Der Markt nimmt gerade Fahrt auf.
IBM: MESSAGESIGHT UND MOBILEFIRST
Wie sich IBM dem Internet dem Internet der Dinge zuwendet, passt zur jahrelang laufenden Kampagne „Smart Planet“, auf die dann auch oft Bezug genommen wird. Das IoT-Angebot von Big Blue besteht im Wesentlichen aus „Messagesight„, einer Messaging-Appliance für Machine-to-Machine- (M2M) und mobile Umgebungen. Das System soll bis zu 13 Millionen Messages nahezu in Echtzeit übertragen und für die Verbindung mit bis zu 1 Million IoT-Komponenten in der Unternehmensperipherie sorgen. Außerdem bringt IBM in Sachen IoT seine Entwicklungsplattform für mobile Applikationen „Mobilefirst“ in Stellung.
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