Der Großteil der elektronischen Post besteht aus unerwünschten Spam-Mails. Wir sagen Ihnen, wie Sie sich das nervige Aussortieren von Spam ersparen und erfolgreich gegen Spam Mails wehren. [...]
SPAM-TECHNIKEN
Nachdem in den letzten Jahren Spam mit Bildern populär wurde, da diese zumindest die Bayesian-Mailfilter umgehen, zeigen sich viele weitere Entwicklungen: Zunehmend verbreitet ist Werbung mit integrierten Flash-Dateien. Die Multimediatechnik Flash wird normalerweise auf zahlreichen interaktiven Webseiten eingesetzt. Für Spammer bieten sich Mails mit Flash an, da die Filter den darin enthaltenen Text nicht auslesen können. Der Nachteil von Flash ist jedoch, dass der Platzbedarf grösser ist als bei „normalen“ Nachrichten.
Damit braucht auch deren Übertragung länger, sodass weniger Spam verschickt werden kann. Immer beliebter werden deshalb auch vertikale Werbebotschaften. Dabei werden zuerst untereinander mehrere seriöse Wörter aufgelistet, die möglichst nicht von Bayesian-Filtern erkannt werden. Danach färben die Massenmailer jedes Wort bis auf die Anfangsbuchstaben gleich wie den Hintergrund. Damit sieht der Empfänger ausschließlich die Anfangsbuchstaben, die zusammen eine Werbebotschaft ergeben. Der Spam-Filter erkennt hingegen nur die ganzen, seriösen Wörter.
STICHWÖRTER ERKLÄRT
Spam-Filter
Software, die Werbemails aufgrund von Kriterien wie Absender und Inhalt filtert. Viele Mailprogramme haben bereits einen Spam- Filter integriert.
Bayesian-Mailfilter
Hierbei handelt es sich um einen mathematischen Filter, der versucht, mittels Häufigkeiten von Wörtern sowie Wortmustern zwischen Spam und normalen Mails zu unterscheiden.
DIE HEILMITTEL GEGEN SPAM-MAIL
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Spammer an Ihre Adresse gelangen. Zum einen können sie zufällige Mailadressen generieren und diese anschreiben, um herauszufinden, ob sie gültig sind. Diese Methode ist allerdings ziemlich ineffizient und benötigt viele Ressourcen. Sie wird deshalb kaum angewandt. Ein zweiter Trick: Wird eine Adresse aus bekannten Begriffen verwendet (beispielsweise HerrHase@outlook.de, kann diese auch plötzlich auf einer Spammerliste landen, denn die Massenmailer probieren mittels Wortlisten verschiedene Adressen aus.
Am häufigsten gelangen Mailadressen aber aus Leichtsinn der Nutzer in die Spam-Datenbanken. Denn sogenannte Bots, also Roboterprogramme, grasen das Internet ständig nach Mailadressen ab. Werden sie fündig, landet die Adresse in einer Datenbank und wird später weiterverkauft, sodass die Anwender von verschiedensten Spammern belästigt werden. Seien Sie also vorsichtig, wenn Sie irgendwo Ihre Mailadresse veröffentlichen. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
VERBERGEN SIE IHRE MAILADRESSE
Sind Sie in Foren oder Chats unterwegs, können Sie bei der Registrierung oder in den Profileinstellungen oft festlegen, ob Ihre Adresse öffentlich angezeigt wird. Das gilt auch für die Anmeldung an sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Facebook. Dies sollten Sie vermeiden, genauso wie das Angeben Ihrer Mailadresse in einzelnen Beiträgen. Ist dies dennoch unumgänglich, ersetzen Sie zumindest das @ in der Adresse mit etwas anderem, zum Beispiel so: adresse(at)googlemail.com. Allerdings ist auch diese Methode nicht ganz sicher.
WEGWERFADRESSEN NUTZEN
Wenn Sie sich auf einer Ihnen unbekannten Homepage registrieren müssen oder jemand einmalig Ihre Mailadresse benötigt, lohnt sich der Einsatz von sogenannten Wegwerfadressen. Solche bietet etwa der Dienst www.trash-mail.com an. Tippen Sie bei der Registrierung auf einer Webseite eine beliebige Mailadresse mit der Endung @trash-mail.com ein. Ein Beispiel wäre etwa wegmitspam@trash-mail.com. Diese Adresse muss übrigens nicht zuerst bei Trash-mail.com registriert werden.
Um die zugeschickten E-Mails zu lesen, surfen Sie zu www.trash-mail.com. Tippen Sie dort in das Feld bei „Jetzt starten“ die zuvor angegebene Mailadresse ein und klicken Sie auf den Button Emails holen. Jetzt sehen Sie alle Nachrichten, die in den letzten 24 Stunden auf Ihrer Wegwerfadresse eingetroffen sind. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie keine sensiblen Daten an diese Adresse schicken lassen.
Zwar werden die Mails nach einem Tag wieder entfernt, allerdings kann während dieses Zeitraums jeder darauf zugreifen – wenn er Ihre Wegwerfadresse kennt. Sie sollten deshalb auch keine simplen Adressen verwenden und die Mails nach dem Lesen sofort manuell löschen.
MEHRERE MAILADRESSEN VERWENDEN
Generell empfiehlt sich der Einsatz von getrennten Mailadressen für Ihre persönlichen Kontakte und für Internetdienste wie Foren, Chats, soziale Netzwerke etc. Ihre persönliche Adresse bleibt damit spamfrei. Einige Mailanbieter wie GMX bieten standardmäßig mehrere Mailadressen pro Mitglied an. Diese lassen sich vom selben Zugang aus abrufen; Sie können die Mails automatisch in verschiedene Ordner verschieben lassen. Andere Dienste wie Google Mail, Outlook.de oder Web.de bieten ähnliche Dienste. So müssen Sie sich auch nur an einem Ort einloggen, um all Ihre Mailadressen zu checken. Grundsätzlich sind drei bis vier E-Mail-Adressen durchaus sinnvoll, deren Nutzung Sie aber auch konsequent durchziehen sollten:
Berufliche E-Mail-Adresse: Die E-Mail-Adresse, die Sie für Ihre Arbeit benötigen, sollten Sie auch ausschließlich nur für dienstliche Zwecke nutzen und nur an geschäftliche Kontakte weitergeben.
Private E-Mail-Adresse: Eine private E-Mail-Adresse für die Kommunikation mit Ihren Freunden und Bekannten, sollten Sie wiederum nur an diese weitergeben, um privat kommunizieren zu können.
Adresse für Foren, soziale Netzwerke und Newsletter: Eine weitere Adresse setzen Sie für Foren oder Newsletter ein, die Sie regelmäßig erhalten wollen. Diese Adresse wird dann auch die Adresse sein, welche die meisten Spam-E-Mails erhalten wird.
Halten Sie sich strikt an diese Aufteilung, haben Sie sehr große Chancen, den Erhalt von Spam-E-Mails zu vermeiden.
NICHTS KAUFEN, NICHT REAGIEREN
Spam zahlt sich nur aus, weil immer wieder Anwender auf die Angebote reinfallen oder die Links und Anhänge in den Massenmails anklicken. Würde niemand auf die Müllnachrichten reagieren, hätten sie keinen Sinn mehr. Wenn Sie auf Spam antworten oder Links darin anklicken, gibt es noch einen weiteren Nachteil: Die Absender wissen jetzt, dass die Adresse aktiv ist, und belästigen Sie noch mehr. Werfen Sie deshalb unerwünschte Mails ungelesen in den Papierkorb. Genauso empfiehlt sich der Einsatz eines Spam-Filters, der Ihnen beim Aussortieren der Massenmails unter die Arme greift.
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