So verbergen Sie Ihre IP-Adresse

Ihre Internet-Aktivitäten und Ihr physischer Standort sollen geheim bleiben? Dann sollten Sie diese Tipps befolgen. [...]

Sie halten nichts davon, online zuviel von sich preiszugeben? Diese Tipps helfen, Ihre IP zu verbergen. (c) pixabay
Sie halten nichts davon, online zuviel von sich preiszugeben? Diese Tipps helfen, Ihre IP zu verbergen. (c) pixabay

Man kann durchaus den Eindruck bekommen, dass es von Tag zu Tag schwerer wird, seine Privatsphäre in der Onlinewelt zu wahren. Eines der gängigsten Probleme dabei ist, dass Ihre IP-Adresse Aufschluss über Ihren Standort und Ihre Identität geben kann, sobald Sie sich ins weltweite Netz einwählen.

Das kann – für den Fall, dass Sie in einem repressiven Regime leben müssen – ziemlich gefährlich sein. Zumindest ist es aber ziemlich lästig für Menschen, die es einfach nicht einsehen, all ihre Online-Handlungen mit Jedermann zu teilen. Gut, dass es Wege gibt, Ihre IP-Adresse dauerhaft zu verbergen.

VPN VERSTECKT IP

Der einfachste Weg, Ihre IP zu verbergen, führt über ein Virtual Private Network (VPN). VPN-Tools verschleiern den Ursprungsort Ihrer Verbindung und geben stattdessen eine (oft auch je nach Land oder Region frei wählbare) völlig andere IP-Adresse aus. Diese kann auch am anderen Ende der Welt liegen, weswegen VPN-Lösungen oft auch dazu genutzt werden, Regionsbeschränkungen (etwa von Streaming-Diensten wie Netflix) zu umgehen.

Darüber hinaus verschlüsseln Virtual Private Networks Ihren Datenverkehr und stellen so einen zusätzlichen Sicherheits-Layer zur Verfügung. Der Opera-Browser verfügt bereits über einen integrierten VPN-Tunnel, darüber hinaus stehen zahlreiche kostenfreie und kostenpflichtige Lösungen zur Verfügung.

VPN-TOOLS FÜR DEN PC UND ANDROID

Viscosity

Mit Viscosity kann man sich per VPN mit einem VPNServer, etwa einem Firmennetz, verbinden. Grundlage bildet die Open Source-Technologie OpenVPN, Viscosity liefert dazu eine einfach bedienbare Oberfläche. Über die Voreinstellungen stehen auch fortgeschrittene Optionen zur Verfügung. Das Programm erlaubt die Nutzung von Konfigurationsdateien wie etwa Zertifikaten und Schlüsseldateien, wodurch sich das Programm auch für unerfahrene VPNNutzer eignet. Eine ähnliche Software ist das Programm Tunnelblick, von dem Viscosity Konfigurationsdaten importieren kann. Statusmeldungen des Programms zeigt ein eigenes Fenster, das man über „Details“ aufruft. Die aktuelle Version basiert auf OpenVPN 2.1, verfügbar ist die 9-US-Dollar-App für Windows und Mac.

Viscosity (c) Macwelt
Viscosity (c) Macwelt

Spotflux

Testen kann man das preiswerte amerikanische Spotflux kurze 3 Tage, dann muss der Mobilnutzer 30 US-Dollar im Jahr zahlen. 38 US-Dollar kostet das Jahresabo für bis zu fünf Geräte. Interessant ist bei Spotflux eine automatische Datenkompression, die den Datenverbrauch reduziert. Sinnvoll ist dies vor allem für Mobilanwender. Unterstützt werden USA, Deutschland und England, die Bedienung einfach. Das Download-Tempo ist unserem Test sehr mäßig, dagegen ist das Upload-Tempo hervorragend und die Latzenz ebenfalls sehr gut. Anscheinend werden Downloads gezielt ausgebremst. Verfügbar ist der Dienst für Mac, PC, iOS und Android.

Spotflux (c) Macwelt
Spotflux (c) Macwelt

Cyberghost

Cyberghost (hier zu sehen die Android-Version) ist einer der ältesten VPN-Clients und stammt eigentlich aus Deutschland. Aus rechtlichen Gründen liegt der Firmensitz allerdings jetzt in Rumänien. Ungewöhnlich: Es gibt eine Free-Version, bei der aber nur langsame und stark frequentierte Server zur Verfügung stehen. Für 5 Euro im Monat oder 50 Euro im Jahr erhält man dagegen Zugriff auf 300 Server in 24 Ländern. Verfügbar ist der Dienst für Mac, PC und Android. Die iOS-Version ist aktuell nicht verfügbar.

Cyberghost (c) Macwelt
Cyberghost (c) Macwelt

VPN Unlimited

Aus New York stammt der Dienstleister VPN Unlimited (hier zu sehen die Android-Version), der 33 Länder unterstützt. Die Mutterfirma Keep Solid ist noch relativ jung, neben der VPNApp gibt es eine Reihe an iOS-Apps. Ausgefeilt ist bei VPN Unlimited das Preissystem. Es gibt unter anderem ein 3-Jahres-Abo, außerdem Aobs für 3 Monate, ein Jahr und den „Vacation“-Tarif für 10 Tage. Mit 24 Euro pro Jahr ist der solide Dienst recht günstig. Verfügbar ist der Dienst für Mac, PC, iOS und Android.

VPN Unlimited (c) Macwelt
VPN Unlimited (c) Macwelt

Surfeasy

Nicht nur durch virales Marketing ist Surfeasy sehr erfolgreich. Die unter Android und iOS sehr beliebte VPNApp (hier zu sehen die Android-Version) bietet zwar als kostenlose Basis nur 500 MB Traffic. Durch Installation auf anderen Geräten und Empfehlungen kann man diesen Traffic aber schnell auf über ein GB erhöhen. Das kanadische Unternehmen wurde vor kurzem vom Browser-Entwickler Oper übernommen. Upload- und Download-Tempo ist sehr gut, die Latzenz jedoch recht mäßig. Verfügbar ist der Dienst für Mac, PC, iOS und Android. Ein Jahresabo kostet 50 Euro.

Surfeasy (c) Macwelt
Surfeasy (c) Macwelt

Avast Secureline

Schwerpunkt des VPN-Angebots von Avast ist Sicherheit, der Standort Tschechische Republik ist da ein guter Anfang. Automatisch bietet Secureline auf Wunsch eine VPN-Verbindung an, sollte er ein unverschlüsseltes WLAN-Netz nutzen. Achtung iOS und Mac-Nutzer: Nur die Android– und PC-Versionen können auf alle dreizehn aufgelisteten Server zugreifen. Bei der Performancemessung ist das Ergebnis recht wechselhaft. So schwankten die Downloadraten sehr stark, zwischen guten 8 Mbit bis zu erstklassigen 21 Mbit. Die Latenz ist dafür sehr gut. Aktuell kostet die Desktop-Version 60 Euro und die Mobilversion 20 Euro pro Jahr. Verfügbar ist der Dienst für Mac, PC, iOS und Android.

Avast Secureline Macwelt (c) Macwelt
Avast Secureline
Macwelt (c) Macwelt

F-Secure Freedome VPN

Als zusätzlicher Schutz blockt der Service der Antivirensoftware-Firma F-Secure Tracking-Dienste von Werbetreibenden und warnt vor als Malware-Schleudern bekannte Webseiten. Suchanfragen, die Suchmaschinen wie Google speichern und Nutzern zuweisen, will F-Secure ebenfalls anonymisieren. Dazu öffnet das Tool eine Spezial-Suchseite von F-Secure. Diese basiert auf der Google-Suche und ist übrigens auch ohne VPN-Abo verwendbar. Gut: Das finnische Software-Unternehmen verspricht die IP-Adressen der Nutzer nicht zu speichern und funktioniert ohne Nutzer-Registrierung und es gibt keine Beschränkung beim Datenvolumen. Bei der Nutzung eines US-Servers messen wir ein erstklassiges Download-Tempo und auch gute Upload-Werte. Der Dienst von F-Secure steht in Versionen für OS X, Windows und Android zur Verfügung. Ein Ein-Jahres-Abo für drei Geräte kostet 50 Euro.

F-Secure Freedome VPN (c) Macwelt
F-Secure Freedome VPN (c)
Macwelt

Torguard VPN

Einige interessante Features hat Tor Guard aus dem Königreich zu bieten, so bietet der Anbieter auch verschlüsselte E-Mails und einen anonymen Proxy-Dienst für Nutzer von Bittorent-Diensten. Alle drei Dienste sind jedoch kostenpflichtig und nicht einmal ein kostenloser Test ist möglich. Dafür bietet der pro Jahr 60 Euro teure Dienst Server in über 42 Ländern, eine Lizenz des VPN-Clients Viscosity ist enthalten. Verfügbar ist der Dienst für Mac, PC, iOS und Android.

Torguard VPN (c) Macwelt
Torguard VPN (c) Macwelt

PC-Welt Anonym Surfen VPN

Auch die PC-Welt hat eine VPNApp im Angebot. Das für Windows, iOS und Android verfügbare Angebot bietet kostenlos 500 MB Datenvolumen pro Monat, für 50 Euro im Monat fällt diese Beschränkung weg. Das in Zusammenarbeit mit Steganos angebotene Tool kann außerdem Social Tracking verhindern, anonymisiert den Browsertyp und entfernt automatisch Cookies.

PC-Welt Anonym Surfen VPN (c) Macwelt
PC-Welt Anonym Surfen VPN (c) Macwelt

Vyprvpn

Ein in den USA beheimateter und dort recht bekannter VPNDienst ist Vyprvpn von Golden Frog. Punkten kann der Dienst bei der Leistung. Bei einer Messung erzielen wir hervorragende Werte bei Downloads und Uploads , die Latenzzeiten sind ebenfalls gut. Mit einer Technologie namens Chameleon sollen sogar Metadaten geblockt werden können, es gibt außerdem Versionen für Router und sogar Smart TV. Verfügbar ist der Dienst für Mac, PC, iOS und Android. Mit Cyphr bietet das Unternehmen auch eine verschlüsselte Messaging-App an. Mit 8 Euro im Monat oder 56 Euro im Jahr ist der Dienst recht teuer, so bekommt man erst ab 80 Euro im Jahr Unterstützung für OpenVPN, L2TP/IPsec und Chameleon. Die Basisversion unterstützt nur das unsichere PPTP.

Vyprvpn (c) Macwelt
Vyprvpn (c) Macwelt

ANONYM IM NETZ MIT PROXY-SERVER

Ähnlich wie Virtual Private Networks funktionieren auch Proxy Server. Der User loggt sich auf diesem Server ein und „borgt“ sich quasi eine neue ServerAdresse für die Online-Surfsession. Auch Proxy Server werden gerne genutzt, um regionale Content-Beschränkungen zu umschiffen – sind aber, wie VPNs, insbesondere in Ländern mit „tiefgreifender“ Web-Regulation, hilfreich, um Zensurmaßnahmen außer Kraft zu setzen.

Zwar ist die Nutzung eines Proxy Servers zur Verschleierung der IP-Adresse ein gängiges Mittel – dennoch besteht hierbei grundsätzlich ein höheres Risiko als bei einem reputablen VPN-Provider. Wenn über einen Proxy Server Daten abgegriffen werden, sind diese – im Gegensatz zur Nutzung von VPN – nämlich nicht verschlüsselt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

IP-ADRESSE VERBERGEN MIT DEM TOR BROWSER

Kaum ein Name ist mehr Synonym für Anonymität im Internet als der des Tor-Browsers. Seit Jahren ist es die App der Wahl für alle, die gesteigerten Wert darauf legen, online nicht von Regierungen, kriminellen Hackern oder Unternehmen ausgespäht zu werden.

Der Tor Browser ist ein kostenloses Open Source Tool, das Ihre Verbindung über zahlreiche Knotenpunkte auf der ganzen Welt umleitet und so nicht nur Ihre IP-Adresse verschleiert. Was uns auch schon zum großen Nachteil der Tor-Nutzung bringt: der Geschwindigkeit. Oder besser: der Mangel an Geschwindigkeit, der durch die verschiedenen Sicherheits-Layer entsteht. (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel der UK-Publikation Tech Advisor.

*Martyn Casserly schreibt als freier Journalist unter anderem regelmäßig fürTechAdvisor Macworld


Mehr Artikel

News

Große Sprachmodelle und Data Security: Sicherheitsfragen rund um LLMs

Bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Datensicherheit in KI-Workloads ist es entscheidend, die Perspektive zu ändern und KI als eine Person zu betrachten, die anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist. Diese Analogie kann Unternehmen helfen, die Schwachstellen und Bedrohungen, denen KI-Systeme ausgesetzt sind, besser zu verstehen und robustere Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*