Soziale Medien wachsen auch in den Unternehmen, doch werden sie nicht optimal genutzt. Oft ist der unmittelbare Nutzen für die Mitarbeiter nicht erkennbar. Konkrete Ziele, die via Social Media bearbeitet werden, können den Nutzen anschaubar machen. [...]
Social-Media-Anwendungen sind im privaten Bereich längst angekommen und zunehmend erkennen auch Unternehmen das Potenzial von Twitter, Facebook, Blogs, um mit ihren Zielgruppen in direkten Kontakt zu treten oder neue zu erschließen. Das Engagement in Social Media hängt dabei stark von der Unternehmensgröße ab. KMU nutzen es laut einer von TNS Infratest durchgeführten Studie nicht so stark wie Großunternehmen. Dabei ist die Präsenz in Social Networks nicht nur für Unternehmen mit privaten Endverbrauchern interessant, auch Unternehmen mit Firmenkunden erreichen Entscheider über die neuen digitalen Medien. Dabei sind B2C- und B2B-Unternehmen mit jeweils 15 Prozent gleichermaßen aktiv im Einsatz von Social Media.
Doch so richtig ins Fliegen sind Social-Media-Anwendungen in Unternehmen noch nicht gekommen. 70 bis 80 Prozent der Firmen, mit denen die Gartner-Analystin Carol Rozwell über ihre Enterprise-Social-Deployments spricht, kämpfen mit selbigen. „Wir sehen zu oft Unternehmen, deren Chefs von der Technologie begeistert sind und die das rasche Wachstum von Consumer-Netzwerken wie Facebook verfolgt haben. Und die denken dann, sie erzielen intern die gleiche Wachstumsrate und Beteiligung, wenn sie das richtige Tool anschaffen“, sagt Rozwell. Dieser Ansatz funktioniere aber nicht. Mitarbeiter haben vielleicht keine Lust, sich um noch eine weitere Art von „Postfach“ zu kümmern, wenn sie schon ihre E-Mail-Flut kontrollieren müssen. Andere fühlen sich nicht wohl dabei, ihre Gedanken und Meinungen öffentlich in Blogs und Kommentaren zu äußeren. Und wieder andere sehen keinerlei Mehrwert darin, die Software zu benutzen.
KONKRETES ZIEL NÖTIG
Experten sind sich darüber einig, dass hinter der Einführung einer Enterprise-Social-Suite ein Geschäftsziel stehen und man dieses den Endnutzern auch erklären muss. Die User wiederum müssen erkennen, wie die Software ihnen dabei helfen kann, ihre Arbeit besser zu machen. Wichtig in diesem Zusammenhang sind zum Beispiel Schulungen, in denen man den Mitarbeitern zeigt, wie sie einen (Groß-)Teil ihrer E-Mail- und Instant-Messaging-Kommunikation in die Enterprise Social Networking (ESN)-Software verlagern und dadurch produktiver und effizienter werden. Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Chefetage und das Management die Social Software selbst nutzen und so mit gutem Beispiel vorangehen. Hilfreich kann es außerdem sein, wenn die ESN-Lösung auf technischer Ebene mit anderen von der Belegschaft täglich benutzten Werkzeugen intergiert wird, zum Beispiel mit dem E-Mail- und Kalender-Client, den CRM- und ERP-Suiten oder der Bürosoftware. (idg/cb)
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