Infotainment-Systeme liegen im Automobilbereich weiter im Trend. Ihr Funktionsumfang wächst permanent, und dementsprechend nehmen auch die Anforderungen an die Speicherlösungen hinsichtlich Kapazität kontinuierlich zu. Dabei zeichnet sich ab, dass künftig neben Automotive-HDDs auch verstärkt SSDs zum Einsatz kommen. [...]
Automobilhersteller werden künftig aber nicht nur auf HDD-Lösungen setzen, sondern verstärkt auch auf NAND-Flash-basierte Solid State Drives (SSDs), deren Preis im Vergleich zu HDDs kontinuierlich sinkt. Gegenüber HDDs bieten sie zahlreiche Vorteile: Sie sind kleiner, leichter und haben einen geringeren Energieverbrauch, eine höhere Datendurchsatzrate sowie weniger Komponenten als eine HDD. Da keine beweglichen Teile vorhanden sind, ist auch die Schock- und Vibrationstoleranz wesentlich größer.
AUTOMOTIVE-SPEICHERMARKT IN BEWEGUNG
Aktuelle Infotainment-Systeme können in drei Segmente eingeteilt werden: Einstiegs-, Midrange- und High-End-Klasse. Im Einstiegs- und Midrange-Segment finden sich in der Regel Storage-Lösungen mit einer Speicherkapazität von 4 bis 32 GB. Häufig kommen dabei NAND-Flash-basierte Varianten wie zum Beispiel eMMCs (embedded Multimedia Cards) und festinstallierte SD-Karten zum Einsatz. Außerdem haben viele Fahrzeughersteller begonnen, Optionen für die Nutzung von Wechseldatenträgern wie SD-Karten oder USB-Sticks anzubieten. Das hat den Vorteil, dass der Anwender sein eigenes Speichergerät nutzen kann. Im oberen Midrange-Segment werden sich innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre auch 60 GB bis 128 GB große NAND-basierte SSDs und eMMCs etablieren.
Im High-End-Bereich finden sich Automotive-HDDs mit einer Kapazität ab 100 GB. Das zunehmend komplexer und umfangreicher werdende Angebot in den Bereichen 3D-Navigation, Entertainment und Information wird künftig dazu führen, dass auch die Nachfrage nach Speicherlösungen in einer Größenordnung von 200 bis 300 GB zunimmt.
AUTO ORIENTIERT SICH AN SMARTPHONE
Verbraucher erwarten heute die gleichen Funktionen und Schnittstellen im Auto, die sie auch von ihrem Smartphone oder Tablet gewohnt sind. Hersteller greifen diese Herausforderungen in unterschiedlichster Form auf: Einige entwickeln eigene Systeme mit Smartphone-ähnlicher Oberfläche, während andere auf Plattform-Lösungen setzen, die eine Kopplung von Smartphones mit dem Display der Infotainment-Systeme ermöglichen.
Wenn immer mehr Kunden ihre Kaufentscheidung nicht mehr von der PS-Leistung abhängig machen, sondern von Aspekten wie Infotainment, Smartphone-Nutzung und Vernetzung, wird das auch Auswirkungen auf die Automobilindustrie haben – vor allem auch, wenn man bedenkt, dass bisherige Zertifizierungsprozesse hier mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen, bevor Komponenten und Software für den Fahrzeugeinsatz zugelassen werden. Bedingt durch die Veränderungsgeschwindigkeit im Smartphone-Bereich werden solche Zeitrahmen nicht mehr der Erwartungshaltung der Kunden im Hinblick auf die Modernität der Infotainment-Systeme im Auto entsprechen. Die Autoindustrie wird deshalb in der nahen Zukunft gefordert sein, Lösungen mit einer höheren Flexibilität und Modularität bereitzustellen.
Diese „Veränderungen“ werden die mittelfristige Zukunft der Automobilindustrie maßgeblich prägen und natürlich auch Auswirkungen auf den Bereich Automotive-Storage mit steigenden Anforderungen hinsichtlich Kapazität und Performance haben. Mit mehr als 70 Prozent Marktanteil bei Automotive-HDDs und einziger Anbieter eines kompletten HDD- und Flash-basierten Lösungsportfolios sieht sich Toshiba sehr gut aufgestellt, um die wachsenden Bedürfnisse der Automobilhersteller erfüllen zu können.
* Boris Hafner ist Senior Manager Automotive Sales bei Toshiba Electronics Europe in Düsseldorf.
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