Sportler surfen auf der Analytics-Welle

Im Profi-Sport wird schon lange nicht mehr nur nach dem Bauchgefühl entschieden. Seit jeher werden Spielzüge analysiert, die Strategie des Gegners beobachtet und das richtige Material für die aktuellen Gegebenheiten gewählt. Doch es waren weiterhin Interpretations-Spielräume vorhanden, Raum für die schwer quantifizierbaren Erfahrungen und Instinkte von Trainer oder Sportler. Big Data und die minutiöse Analyse von gewaltigen Datenbergen lassen diese Räume zugunsten von harten Fakten immer kleiner werden und verhelfen den Sportlern – wie auch ihren Fans – zu neuen Einsichten. [...]

EMC übergab die gesammelten Daten schließlich der globalen Data-Science-Community zur Interpretation. Mehr als 750 Wissenschaftler und Experten aus verschiedenen Branchen analysierten den Datensatz und stellten ihn visuell dar. Die Analysen ergaben eine Vielzahl von Erkenntnissen über den Fahrstil von John McGuinness, die nun in die Einstellungen seines Motorrades einfließen sollen.

MUSKELKRAFT STATT MOTORSPORT

Doch nun von den motorisierten zu den Körperkraft-getriebenen Zweirädern. Denn mittlerweile sind Big Data und Analytics auch jenseits des Motorsports angekommen – bei der Tour de France beispielsweise. Dimension Data und die Amaury Sport Organisation (A.S.O.), Organisator der Tour de France, haben dieses Jahr eine Vereinbarung unterzeichnet, die Dimension Data für die nächsten fünf Jahre zum offiziellen Technologiepartner der A.S.O. macht.
 
„Als Dimension Data sind wir sehr stolz darauf, unsere neuesten technologischen Entwicklungen für die Tour de France zum Einsatz zu bringen. Big Data und Internet of Things halten auch in die Welt des Sports Einzug und wir freuen uns, ganz vorne mit dabei zu sein“, so Margarete Schramböck, CEO Dimension Data Austria.

Der Kommunikationsexperte „bastelte“ eine eigene Big Data Analytics und Digital Delivery Platform für die Tour de France. Die Daten für diese Plattform werden durch die Verwendung von Live Tracker, die unter dem Sattel jedes Fahrers montiert sind, gesammelt. Nach der Erhebung, Auswertung und Analyse der Daten durch Dimension Data werden diese Daten den Radsportfans, den Sportkommentatoren und den Medien zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus wird dem Publikum der Tour de France durch die Lösung auch die Möglichkeit geboten, die Geschwindigkeit und Position aller Fahrer in Echtzeit auf dem Smartphone oder Tablet mitzuverfolgen. Ein echter Fortschritt für die Fans, die bislang nicht mitbekommen haben, was abseits der Kameras auf der Strecke passiert. Hier zeigt sich ein weiterer Aspekt von Big Data und Analytics im Sport: Die vielen Daten und daraus gewonnene Visualisierungen helfen nicht nur den Sportlern, sondern auch ihren Fans.
Ein Blick auf die Daten, mit denen Dimension Data im Zuge der Tour de France konfrontiert ist, veranschaulicht auch den Umfang des Projektes: 198 Fahrer in 22 Teams generierten diesen Juli 42.000 Geodatenpunkte und 75 Millionen GPS-Anzeigen. Die Daten der Radfahrer wurden in der Dimension Data Cloud Platform über fünf Kontinente verarbeitet und verbrauchten damit über 350.000.000 CPU Cycles pro Sekunde.

ANALYSEN BEI WIND UND WETTER

Ebenso wie Radfahrer sind auch Segler Wind und Wetter ausgesetzt. Und auch auf den Wellen ist Big Data angekommen. Einer der Vorreiter hier war Oracle, dessen Segel-begeisterter Gründer und Ex-CEO Larry Ellison früh darauf setzte, seinem Team mit IT einen Vorsprung zu verschaffen. Aber auch in Österreich ist es mittlerweile soweit: Im Sommer 2015 startete in Österreich erstmals in der Geschichte des österreichischen Segelsports ein Bundesligabewerb und SAP ist von Anfang an mit an Bord. Das Softwareunternehmen, das in vielen Sportarten umtriebig ist, stellt mit SAP Sailing Analytics ein hochmodernes Analysetool zur Verfügung. Damit werden wichtige Daten über Geschwindigkeiten, Distanzen und Wind während eines Rennes direkt von den Segelbooten aufgezeichnet. Erfahrungen mit diesem Sport hat SAP bereits in Deutschland gesammelt: Die Deutsche Segel-Nationalmannschaft setzt seit mehreren Jahren auf die Technologie des Unternehmens.


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