Scrum hat ein enormes Potenzial, das hat die Methode in unzähligen Entwicklungsprojekten – auch außerhalb der IT – bewiesen. Scrum kann die Kräfte von Teams zur Geltung bringen und erzielt damit eine Performance, die man von klassischen Projekten nicht gewohnt ist. Die starke Konzentration auf das Team hat allerdings seine Schattenseiten: Das Verhältnis zur Organisation, repräsentiert durch das "ungeliebte" Management, ist weithin ungeklärt, ja interessiert Scrum eigentlich nicht wirklich. [...]
DIE GRUNDLAGEN DER INTEGRATION
Man könnte noch mehrere Seiten lang ins Detail gehen, hier nur noch ein Gedanke, der für die Integration der beiden Ansätze essenziell ist: Wir verlagern wesentliche Abstimmungen aus einzelnen Rollen heraus und legen sie in die Interaktion und Verhandlung zwischen jeweils zwei Rollen: Erstens zwischen Scrum-Master und Product-Owner/Project-Manager – und zweitens zwischen Product-Owner/Project-Manager und Projectboard. Dafür übernehmen wir das Regelwerk der Projektsteuerung von Prince2 und adaptieren einzelne Prozesse und Aktivitäten soweit, dass die Teamprozesse von Scrum unterstützt werden.
Die Integration der beiden Ansätze ist wegen der Verbesserung der Steuerbarkeit in einer Organisation außerordentlich lohnend, unter der Bedingung, dass man auf die kulturellen Aspekte von Scrum Acht gibt. Schafft man gute Bedingungen für das Scrum-Team und lässt man einem modifizierten Prince2 die Kupplung mit der Organisation wahrnehmen, dann braucht es keine künstliche Parallelstrukturen und es gelingt beides: Kreativität und Steuerbarkeit.
* Hans-Peter Ritt ist Geschäftsführender Gesellschafter der Milestone Consultancy Gmbh, Trainer, Coach und Berater mit dem Schwerpunkt Projektmanagement, APMG-akkreditierter Prince2-Trainer. Stefan Jäger ist Unternehmensberater mit den Schwerpunkten Project-Management-Consulting und Organisationsentwicklung, Einführung von agilen Umsetzungsansätzen in Projekten und Organisationen.
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