In nahezu allen Linux-Distributionen kümmert sich inzwischen der Daemon Systemd während des Hochfahrens des Systems darum, dass alle benötigten Dienste bereitstehen. Dieser Beitrag erläutert die wichtigsten Kommandos zu dessen Administration. [...]
Der Daemon Systemd dürfte Ihnen bereits begegnet sein. Wenn Sie Ihren Rechner als Server einsetzen wollen, etwa als NAS-Daten-Server, wollen Sie ja den notwendigen Dienst nicht erst manuell starten. Systemd sorgt dafür, dass Sie sich darum nicht kümmern müssen. Meistens werden bereits während der Installation die notwendigen Einträge im System vom Programm selbst vorgenommen. Die Macher von Ubuntu haben geraume Zeit die eigene Lösung Upstart favorisiert, aber seit Version 15.04 kommt auch hier Systemd zum Einsatz.
DIE BASISKOMMANDOS VON SYSTEMD
Wie alle Dienste unter Linux besitzt Systemd eine Reihe von Kommandos zur Steuerung. Um sich einen Überblick zu verschaffen, welche Dienste gerade laufen, öffnen Sie ein Terminal und geben dort
sudo systemctl -t service
ein. Die Aufgaben, die Systemd verrichtet, werden als Units bezeichnet. Jede Unit muss über eine kleine Konfigurationsdatei beschrieben werden. Systemd kennt neben „Service“ eine ganze Reihe von verschiedenen Unit-Typen: Automount, Device, Mount, Path, Scope, Slice, Snapshot, Socket, Swap und Timer. Die Unterscheidung spielt aber erst dann eine Rolle, wenn Sie eigene Units anlegen und einrichten wollen.
Falls Sie nicht gern auf der Konsole arbeiten, können Sie sich auch eine grafische Oberfläche installieren, mit deren Hilfe Sie sich einen Überblick über alle vorhandenen Units verschaffen können. Dank der Filterfunktionen lassen sich damit auch die Elemente anzeigen, die gar nicht geladen sind.
Führen Sie unter Ubuntu in einem Terminal das Kommando systemadm aus. Falls die Software noch gar nicht installiert ist, weist Sie das System darauf hin. Dann nutzen Sie einfach die Syntax, die Ihnen angezeigt wird, um das Paket zu installieren. Danach führen Sie erneut systemadm aus, und die Oberfläche startet.
Einige Terminal-Kommandos von Systemd sollte aber jeder Anwender kennen, um beispielsweise Dienste gezielt zu starten oder zu beenden:
systemctl start [name.service]
systemctl stop [name.service]
systemctl restart [name.service]
systemctl reload [name.service]
systemctl status [name.service]
„Reload“ empfiehlt sich immer dann, wenn Sie die Konfiguration eines Dienstes geändert haben. Über den Parameter „Status“ ermitteln Sie, ob der Dienst korrekt läuft. Vielseitig ist die Unit-Art „timer“. Dabei handelt es sich um Aktionen, die in regelmäßigen Abständen ausgeführt werden sollen. Damit konkurriert Systemd mit dem bekannteren Cron.
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