Vor Weihnachten geben die Tablet-Hersteller nochmal richtig Gas: Von Apple und Google gibt es neue Geräte - und Tablets mit Windows 8 werden zu einer Alternative für iOS und Android. Der Tablet-Test zeigt, dass es an der Spitze enger wird. [...]
Apple gegen Android: Aus diesem Duell um die Tablet-Krone wird ein Dreikampf. Denn mit Windows 8 kommt ein neues Tablet-Betriebssystem auf den Markt – und mit dem Microsoft Surface und dem Asus Vivo Tab RT hat es zwei überzeugende Hardware-Verteter. Doch auch der Marktführer bleibt nicht untätig: Apple hat das neue iPad 4 herausgebracht. Außerdem soll das iPad Mini den erfolgreichen Billig-Tablets wie dem Google Nexus 7 das Wasser abgraben.
Tablet-Test: Samsung überholt Apple
Testsieger wird aber das Samsung Galaxy Note 10.1: Mit seinen Allround-Qualitäten kann es sich dsa Android-4-Tablet auch vor dem neuen iPad platzieren: Mit dem Stift malen und schreiben Sie auf dem Bildschirm. Außerdem können Sie das Samsung-Tablet als Fernbedienung für TV und HiFi-Anlage verwenden. Und schließlich erlaubt es Multitasking wie vom PC gewohnt, da Sie die zwei Apps nebeneinander auf dem Display positionieren können.
Wenn Sie auf derartige Zusatzfunktionen verzichten können, greifen Sie am besten zum iPad: Das Apple-Tablet bietet immer noch die beste Kombination aus hervorragender Hardware mit edlem Design, gutem Bildschirm, langer Akkulaufzeit und flüssiger Bedienung sowie einem großen Angebot an Apps, Filmen, Musik und Büchern. Das iPad 4 bietet gegenüber dem Vorgänger nur wenige Vorteile: Zwar ist es nochmals deutlich schneller – vor allem in Grafiktests: Doch ob und wann Spiele erhältlich sein werden, die diese 3D-Kraft ausnutzen, ist unklar.
Bedienung: iPad immer noch vorne, doch Android holt auf
Ein Tablet muss sich schnell und unkompliziert bedienen lassen, sonst macht es keinen Spaß. Da Sie das Gerät direkt über Finger bedienen, fällt es sofort auf, wenn das Gerät verspätet auf Gesten reagiert oder sie nur stotternd umsetzt. Hier ist das iPad immer noch uneinholbar vorne: Bei Apple kommen die wichtigsten Gerätekomponenten wie Betriebssystem und Prozessor aus einer Hand.
Allerdings macht Android große Fortschritte: Mit jedem Update wird die Bedienung flüssige rund schneller – mit Android 4.0 fallen Ruckler und Verzögerungen kaum noch auf. Neben dem Google-Tablet zeichnen sich die Samsung-Tablets Galaxy Note 10.1 und Galaxy Tab 2 7.0 durch eine besonders flüssigen Bedienung aus.
Tablets mit Honeycomb oder mit einem schwachen Prozessor machen vor allem beim Web-Surfen eine schlechtere Figur: Es ruckelt und stockt, wenn Sie Webseiten verschieben, beim Vergrößern oder Verkleinern dauert es immer einige Sekunden bis das Tablet die Seite wie gewünscht darstellt. Das nervt auf Dauer.
Eine neue Alternative? Tablets mit Windows RT
Bei den beiden Windows-RT-Tablets Microsoft Surface und Asus VivoTab RT macht die Hardware einen guten Eindruck: Die Geräte sind gut verarbeitet, lassen sich flüssig bedienen, Bildschirmqualität und Akkulaufzeit sind ordentlich. Sie sind also gute Tablets, aber nicht besser als die Angebote von Apple und Android. Und ihnen fehlt deren App-Angebot. Denn obwohl die Bedieneroberfläche Windows 8 gleicht, ist Windows RT ein anderes Betriebssystem: Es arbeitet wie Android auf der Basis der ARM-Prozessor-Architektur – und braucht daher angepasste Apps. Normale Windows-Software lässt sich nicht installieren. Deshalb geht Windows RT mit einem klaren Nachteil ins Rennen.
Mischung auf Notebook und Tablet
Windows RT bietet zwei Bedieneroberflächen: Der Metro-Modus mit seinen großen App-Kacheln ist für die Fingerbedienung optimiert, im Desktop-Modus sind Maus und Tastatur von Vorteil. Die beiden RT-Tablets bringen deswegen gleich eine abnehmbare Tastatur mit: Deshalb lassen sie sich in beiden Modi bequem bedienen. Allerdings sind sie mit angeschlossener Tastatur dicker und schwerer als ein tastaturloses Tablet.
Bildschirm: Die Auflösung muss stimmen, aber auch die Helligkeit
Bei der Bildschirm-Qualität liegt Apple vorne: Das iPad 4 zeigt auf seinem Retina-Display dank der hohen Auflösung und Punktedichte knackscharfe Bilder und lebensechte Farben. Das Android-Tablet mit dem besten Display ist das Asus Transformer Pad Infinity – nicht nur wegen seiner Full-HD-Auflösung: Sie können über die Funktion „Super-IPS+“ die Bildschirm-Helligkeit auf knapp 600 cd/qm hochdrehen. Das nagt zwar am Akku, ist aber praktisch, wenn Sie das Tablet im Sonnenlicht nutzen wollen. Fast alle anderen Android-Tablets zeigen 1280 x 800 Bildpunkte.
Für unterwegs: Das Tablet muss lange durchhalten – und darf nicht zu schwer sein
Ein Tablet werden Sie nur dann gerne zur Hand nehmen, wenn es leicht ist und sich gut anfühlt. Beim Gewicht liegen logischerweise die kleinen Tablets vorne. Am leichtesten sind das Apple iPad Mini und das Google Nexus 7 mit 304 beziehungsweise 334 Gramm. 10-Zoll-Tablets wiegen dagegen knapp unter oder knapp über 600 Gramm: Das Galaxy Tab 2 10.1 von Samsung und das Toshiba AT300-101 sind die Leichtgewichte in dieser Display-Klasse.
Am längsten Videos schauen können Sie mit dem Google Nexus 7 – es hält über zehn Stunden durch. Über neun Stunden Laufzeit bieten das Apple iPad 2 und 4 sowie das Acer Iconia A510 sowie das Asus Transformer Prime. Beim Web-Surfen über WLAN haben das Google Nexus 7 und das iPad 2 den längsten Atem. Die ideale Verbindung aus geringem Gewicht und langer Akkulaufzeit bekommen Sie also bei Googles 7-Zoll-Tablet. In der 10-Zoll-Klasse ist das iPad 2 das Marathon-Tablet.
Tablet-PCs: Was Sie für Ihr Geld bekommen
Wer mehr zahlt, bekommt mehr: Das gilt auch für Tablet-PCs. Die Luxus-Klasse über 500 euro bietet alle Anhehmlichkeiten. Wer auf viel Speicher oder 3G verzichten kann, kommt aber auch mit 300 bis 400 Euro hin. Echte Schnäppchen gibt es für unter 300 Euro.
Luxus-Tablets: Die besten Bildschirme, das schönste Design, die meiste Ausstattung
An der Spitze der Bestenliste stehen Luxus-Tablets: Das Samsung Galaxy Note 10.1, das Apple iPad 4 und 3 und das Asus Transformer Pad Infinity. Sie kosten deutlich über 500 Euro. Für dieses Geld bekommen Sie ein Tablet mit Top-Bildschirm und üppiger Ausstattung: Ein Mobilfunk-Modem ist mit an Bord und/oder großer Speicher. Beim Top-Modell des iPad 4 bekommen Sie für rund 830 Euro beides – 64 GB Speicher und schnelles LTE-Tempo. Beim Galaxy Note 10.1 bekommen Sie 3G und können sogar mit dem Tablet telefonieren, aber nur 16 GB Speicher. Asus macht es umgekehrt und bietet 64 GB Speicher, aber kein 3G. Schönes Gehäusedesign und schnelle Bedienung dürfen Sie außerdem erwarten.
Tablet-Mitteklasse: Weniger Speicher, aber trotzdem gute Displays und lange Akkulaufzeit
Bei Tablets unter 400 Euro müssen Sie auf 3G und üppigen Speicher meist verzichten: WLAN und 16 GB sind in dieser Preisklasse die Standardausstattung. Es gibt aber Ausnahmen: Das Samsung Galaxy Tab 2 10.1 bekommen Sie als 3G-Variante für unter 400 Euro, ebenso den kleinen Bruder Galaxy Tab 2 7.0. Wer auf Mobilfunk verzichten kann, kriegt beim Acer Iconia A510 32 GB Speicher – und eine besonders lange Akkulaufzeit. Ebenso wie beispielsweise das Toshiba AT300-101 arbeitet es mit einem Quad-Core-Prozessor.
Das beste Gesamtpaket in der Tablet-Mittelklasse bietet aber das Apple iPad 2 mit 16 GB und WLAN: Es hat eine herausragende Akkulaufzeit und einen sehr hellen Bildschirm. Es zeigt allerdings nur 1024 x 768 Bildpunkte. Auch die anderen Mittelklasse-Tablets zeichnen sich nicht durch einenhohe Auflösung aus – 1280 x 800 ist der Standard. Full-HD oder höher gibt es nur in der Luxus-Klasse.
Das Apple iPad Mini tritt in der Zwergenklasse eigentlich gegen 7-Zoll-Tablets wie das Google Nexus 7 und Amazon Kindle Fire an: es ist aber deutlich teurer – die Preise fangen bei 329 Euro an. Abgesehen vom Preis ist es aber unbedingt empfehlenswert, weil es alle Vorteile des großen iPad 2 im kleinen Formfaktor liefert.
Tablets unter 300 Euro: Heben Sie das Schnäppchen-Potential
In der Preisklasse unter 300 Euro sollten Sie genau hinschauen. Hier mischen sich Geräte, die nur auf einen günstigen Preis setzen und dafür flüssige Bedienung, einen guten Bildschirm und ein stabiles Gehäuse vermissen lassen, mit echten Schnäppchen: Dazu gehören kompakte 7-Zoll-Geräte wie das Google Nexus 7 oder das Samsung Galaxy Tab 2 7.0. Beide überzeugen mit flüssiger Bedienung und einem ordentlichen Bildschirm, das Nexus 7 bietet außerdem eine herausragende Akkulaufzeit. Mit 16 GB Speicher, aber ohne 3G kosten beide rund 250 Euro, die 8-GB-Modelle bekommen Sie für rund 200 Euro (Nexus 7) beziehungsweise rund 230 Euro (Galaxy Tab).
Ebenfalls günstig und gut ist das Amazon Kindle Fire HD: Es bietet einen hochauflösenden, hellen Bildschirm, ein schnelles WLAN sowie eine ordentliche Akkulaufzeit. Zwar läuft es mit Android, Amazon hat aber eine eigene Bedieneroberfläche gebastelt, die sich sehr vom Google-Betriebssystem unterscheidet. Außerdem sind Sie auf den Amazon App Store angewiesen, der nicht so üppig bestückt ist wie der Google Play Store.
Tablet-Test: Platz 5 bis 1
An der Spitze der Tablet-Bestenliste stehen Geräte, die mit hellem Bildschirm, flüssiger Bedienung und langer Akkulaufzeit überzeugen. Diese Top-Qualität hat allerdings ihren Preis.
Platz 5: Asus Transformer Pad Infinity
Wie beim iPad 3 überzeugt beim Asus Transformer Pad Infinity vor allem der Bildschirm: Er bietet eine hohe Auflösung (1920 x 1200 Bildpunkte) – das bringt viel Inhalt auf den Bildschirm und sorgt für eine scharfe Darstellung. Außerdem ist das Display sehr hell – und lässt sich durch eine spezielle Menü-Option sogar noch heller aufdrehen. Noch ein Pluspunkt: Das Asus-Tablet hat 64 GB Speicher – viel Platz für hochauflösende Filme. 3G hat diese Modell nicht – es wird aber eine LTE-Versione des Infinity geben.
Aktueller Straßenpreis: rund 545 Euro
Vorteile: heller und hochauflösender Bildschirm, flüssige Bedienung, großer Speicher
Nachteile: kein 3G
Platz 4: Samsung Galaxy Tab 2 10.1
Samsung hat in der zweiten – eigentlich dritten – Version des 10-Zoll-Galaxy-Tab nur kleine Veränderungen vorgenommen. die wichtigste: Das Tablet läuft mit Android 4.0. Das leichte und flache Gehäuse ist ebenso geblieben wie die wenigen Anschlüsse – immerhin gibt es jetzt einen Micro-SD-Kartenleser. Außerdem hat es 3G und Telefonfunktion: Wenn Sie mit einem Android-Tablet unterwegs online gehen wollen, ist das Galaxy Tab 2 erste Wahl.
Aktueller Straßenpreis: 400 Euro
Vorteile: leicht und flach, 3G, flüssige Bedienung
Nachteile: wenige Anschlüsse
Platz 3: Apple iPad 4 64 GB
Das neueste iPad ist etwas schneller als der Vorgänger – vor allem Grafikanwendungen. Ansonsten sind die Änderungen übersichtlich – zum Beispiel hat es eine bessere Internet-Kamera und einen schmaleren Dockinganschluss. Dafür punktet es mit den gleichen Vorteilen: Scharfes Retina-Display, großartige Farbwiedergabe, flüssige Bedienung.
Aktueller Straßenpreis: rund 675 Euro
Vorteile: hochauflösender Bildschirm, flüssige Bedienung
Nachteile: wenige Anschlüsse
Platz 2: Apple iPad 3 64 GB + 3G
Am neuen iPad begeisert vor allem das hochauflösende Display: Bildinhalte sehen wegen der hohen Punktedichte nicht nur extrem scharf aus, auch die Farbwiedergabe ist bei Tablets unerreicht. Die flüssige Bedienung ist der zweite große Pluspunkt. Gegenüber dem iPad 2 hat das neue iPad etwas beim Gewicht zugelegt und bei der Akkulaufzeit eingebüßt – gehört aber auch in dieser Disziplin weiterhin zu den besten Tablets. Unverändert bleiben auch die Mängel: Das iPad 3 hat nur sehr wenige Anschlüsse.
Aktueller Straßenpreis: rund 770 Euro
Vorteile: hochauflösender Bildschirm, 3G, flüssige Bedienung
Nachteile: wenige Anschlüsse
Platz 1: Samsung Galaxy Note 10.1
Das Samsung-Tablet kann mehr als das iPad 3: Es bietet zum Beispiel Stifteingabe, TV-Fernbedienung per Infratot und zwei aktive Apps gleichzeitig auf dem Bildschirm. Das alles ergänzt Samsung mit flüssiger Bedienung und einem schnellen Prozessor. 3G und Telefon sind außerdem mit an Bord. Gut, aber nicht top sind die Akkulaufzeit, die nur 16 GB Speicher sowie das Kunststoffgehäuse. Dennoch: Die Nummer 1 unserer Bestenliste ist ein Allrounder – perfekt für Anwender, die am Tablet mehr machen als Surfen, Spielen und Filme schauen.
Aktueller Straßenpreis: rund 520 Euro
Vorteile: Stiftbedienung, Telefonfunktion, sehr flüssige Bedienung
Nachteile: durchschnittliche Akkulaufzeit
* Thomas Rau ist Redakteur der deutschen PC-Welt.
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