Tipps für ein besseres WiFi-Netz

WiFi-Netze richtig zu planen und zu konfigurieren ist nicht einfach. Dies trifft speziell dann zu, wenn viele Nutzer auf das drahtlose Netz zugreifen wollen oder wenn schlicht schon zu viele WLAN-Router in einem Gebiet herumfunken. [...]

  • DIE ANZAHL VIRTUELLER SSIDS BESCHRÄNKEN
    Wenn zusätzliche Netzwerknamen erstellt werden, muss man sich immer bewusst sein, dass jede zusätzliche SSID (Service Set Identifier) den Overhead im drahtlosen Netz erhöht. Jede SSID generiert nämlich zusätzliche Beacon-Frames, Probe-Anfragen und –Antworten sowie weiteren Management-Verkehr. Diese zusätzlichen Datenpakete beanspruchen wiederum die kostbare Airtime, und zwar selbst dann, wenn der Netzwerkname gar nicht gebraucht wird. Deshalb sollte man sich überlegen, die Anzahl virtueller drahtloser Netze zu beschränken.
  • TIEFE GESCHWINDIGKEITEN UNTERDRÜCKEN
    Darüber hinaus kann es ratsam sein, die langsameren Datenraten nicht zuzulassen und stattdessen die Datenpakete – auch jene, die lediglich dem Netzwerkmanagment dienen, dazu zu zwingen, mit höherem Tempo durchs Netz zu jagen. Damit stellt man sicher, dass sich auch die Clients über höhere Raten verbinden. Das wiederum ist nicht nur gut für die Airtime, sondern es bewegt die Clients auch dazu, schneller von einem AP zum nächsten zu wechseln, statt bis zur letzten Sekunde dem einmal gefundenen Router treu zu bleiben.
    Sind noch Devices im Netzwerk, welche auf alte WiFi-Standards wie 802.11b hören, sollten sie so konfiguriert werden, dass die tiefsten Geschwindigkeiten wie etwa 1, 2 und 5,5 Mbps gesperrt werden und nur mit 11 Mbps gefunkt wird. Wenn die Abdeckung gut ist, kann dieses Prinzip auch bei Geräten mit 802.11g angewendet und die Bandbreiten unter 48 Mbps gesperrt werden.
  • DEN BROADCAST-VERKEHR BESCHRÄNKEN
    Der Broadcast-Verkehr der verschiedenen Netzteilnehmer kann den Durchsatz in einem WLAN schmälern. Es gibt aber zwei Maßnahmen um diesen Traffic zu reduzieren:
    Die drahtlosen Clients lassen sich isolieren, so dass sie sich nicht mehr gegenseitig anfunken. Dies ist natürlich nur ratsam, wenn die Devices nicht direkt untereinander zu kommunizieren brauchen.
    Die Broadcast-Domains des LAN und WLAN lassen sich trennen. Dadurch wird das WLAN nicht mehr mit dem Broadcast-Verkehr des LAN belastet.
  • DIE BEACON-INTERVALLE VERGRÖSSERN
    Wie schon erwähnt, sendet jeder AP ein Beacon-Paket mit Informationen zum drahtlosen Netz an jeden Netzwerknamen (SSID). Dies geschieht im Normalfall alle 100 Millisekunden.
    Wird dieser Intervall vergrößert, müssen automatisch weniger Beacon-Pakete verschickt werden. Dies wiederum führt dazu, dass die kostbare Airtime weniger beansprucht wird.
    Die Maßnahme hat aber auch Nachteile. Werden die Beacon-Intervalle erhöht, roamen die Geräte nicht mehr so schnell von AP zu AP (vgl. Punkt „Tiefe Geschwindigkeiten“).

* Jens Stark ist Redakteur der Schweizer Computerworld.


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