Die Plattform "Industrial Data Space" soll den Datenaustausch zwischen Unternehmen erleichtern. Was Manager davon halten, hat ein aktuelle Studie von PwC untersucht. [...]
Weitere Bedenken entstehen durch zu wenige verfügbare Informationen über Umsetzungsdetails oder teilnehmende Unternehmen.
PROZESSOPTIMIERUNG UND QUALITÄTSVERBESSERUNG
Eine Lösung wie den Industrial Data Space, also ein offener und standardisierter Ansatz als Antwort auf die skizzierten Ängste und Vorbehalte halten vor allem die Vertreter von Großunternehmen für eine gute Idee. Bei den Nachinterviews hat hier fast jeder zweite Befragte von einer positiven Rückmeldung der Geschäftsleitung auf das Thema berichtet.
Einer der größten Vorteile einer solchen Plattform ist in den Augen der Befragten die Erhöhung der Datensicherheit. Aber auch in puncto Prozessoptimierung und Qualitätsverbesserung erwarten sie sich einiges von einer systematischen Kooperation.
Die Studie beweist auf der einen Seite, wie intensiv sich viele Manager mittlerweile mit dem Thema Datenaustausch beschäftigen. Das gilt zum einen natürlich für Digitalisierungs-, aber auch für Strategieverantwortliche bis hinauf zur Geschäftsleitung.
Voraussetzung für jeden Datenaustausch ist ein relativ hohes Maß an Digitalisierung, und daran hapert es vielerorts noch. 47 Prozent aller befragten Unternehmen gaben an, bisher über noch keine Digitalisierungsstrategie zu verfügen. Besonders im unternehmerischen Mittelstand ist die Zurückhaltung hier noch immer groß.
DILEMMA ZWISCHEN NUTZEN UND DATENSICHERHEIT
Auf der anderen Seite schätzen drei Viertel der Studienteilnehmer, dass der Bedarf an „echtem“ Datenaustauch in den kommenden fünf Jahren erheblich ansteigen wird. Mit echt ist in diesem Fall jeder Austausch gemeint, der über den traditionellen, unvermeidlichen mit Lieferanten und Kunden hinausgeht.
Zukünftige Benefits dabei wären neben den bereits angesprochenen Optimierungspotenzialen die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, solcher, die nur durch den wechselseitigen Austausch möglich werden.
Unternehmen sind also in einem Dilemma: Einerseits sehen sie den Nutzen von mehr Austausch durchaus, andererseits bleiben viele offene Fragen bezüglich der Sicherheit noch unbeantwortet. Vermisst werden hier vor allem klare Haftungsregelungen bei Verstößen und Mechanismen für den Erhalt von Datensouveränität trotz Austauschs.
*Christoph Lixenfeld ist Autor für CIO.de
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