Unternehmensselbstdarstellungen: Darum sind optimale Bilder wichtig

Ob bei Außenwerbung, Anzeigen in Zeitungen oder selbst dem kleinsten Banner oder Facebook-Post: Nur durch professionell wirkende Fotos kann ein optimaler Effekt erzielt werden. [...]

Wer mit Programmiersprachen jonglieren kann wie andere mit Wörterbüchern, möchte sich oft nicht mit Werbungs-Feinheiten befassen. Aber gerade im Web-Startup-Bereich ist Professionalität bei der Selbstdarstellung der Schlüssel. In Zeiten, in denen Smartphones Fotoqualitäten ermöglichen, die vor wenigen Jahren Profis vorbehalten waren, gibt es keine Ausrede mehr, Qualität bei der Werbung zu vernachlässigen. Was bei der graphischen Komponente davon zu beachten ist, verrät folgender Artikel.

1. Die Bilder

oneinchpunch - fotolia.comDabei kann gar nicht genug betont werden, wie wichtig gute Bilder sind. Wie schon angesprochen müssen die nicht einmal aus der DSLR (Digitale Spiegelreflexkamera) stammen, sondern können auch mit einer Smartphone-Kamera in ähnlicher Qualität erstellt werden.

  • Immer in den Einstellungen die höchste Auflösung wählen.
  • Auch Bilder für Online-Werbung sollten 1500 Pixel Breite nicht unterschreiten.
  • Den internen Blitz ausschalten, er lässt Hauttöne künstlich wirken und sorgt dafür, dass der Rest des Bildes „ertrinkt“. Besser so viel vorhandene Beleuchtung wie möglich nutzen.
  • Das Licht liegt immer hinter der Kamera, höchstens 45 Grad zur Seite versetzt.
  • Nie sofort vom Handy posten, sondern Bilder immer erst auf einem kalibrierten (siehe unten) Computermonitor betrachten und ggf. anpassen.
  • Keine Instagram-Filter – niemals!

Vergleichen Sie das Bild anschließend mit Motiven anderer Unternehmen. Wenn die Qualität nicht auf gleichem Level rangiert, sollten Sie einen Profi beauftragen. Das gilt auch dann, wenn das Motiv zu klischeehaft ist und in ähnlicher Form bei dutzenden Firmen Verwendung findet. Ein Foto muss immer ein Alleinstellungsmerkmal besitzen. Tipp: Viele gute Hobbyfotografen betreiben ein Nebengewerbe. Oft technisch auf Profi-Level, aber wesentlich günstiger.

2. Der Bildschirm

Das Problem vieler Computer-Monitore: Jeder stellt Farben, Kontrast usw. anders dar. Gelb etwa, das auf dem einen Frank Peters - fotolia.comBildschirm wunderbar strahlt, wirkt vielleicht auf dem nächsten grünstichig. Daher sollte der Bildschirm, an dem die Fotos bearbeitet werden, kalibriert werden. Bei Windows geht das mit Bordmitteln, eine Anleitung liefert Microsoft.

Noch wichtiger wird diese Kalibrierung, wenn Bilder und Grafiken von Druckereien ausgedruckt werden sollen, etwa für Flyer. Zum Verständnis: PC-Monitore stellen sämtliche Farben im RGB-Farbraum dar: Alles wird aus Mischungen von Rot, Grün und Blau aufgebaut. Druckdaten sollten hingegen im CMYK-Modus angelegt werden, also Cyan, Magenta, Yellow und Key (Black). Wie dieser Artikel anmerkt, kann es jedoch bei der Konvertierung von RGB auf CMYK zu Farbverschiebungen kommen. Damit das nicht passiert, muss der Computer die CMYK-Farben simulieren können. Das geht nur über entsprechende Profile, die auf der Seite der European Color Initiative kostenlos heruntergeladen werden können.

3. Bildbearbeitung

Soll das Bild mit Schriftzügen versehen oder nachgeschärft werden, werden Unternehmer nicht umhin kommen, sich Bildbearbeitungssoftware zu besorgen. Eine kostenlose Variante wäre das GNU-Programm GIMP. Das Problem dabei: GIMP ist nicht sonderlich intuitiv, User müssen sich erst umfangreich einarbeiten. Weltweit anerkannt und leichter zu erlernen ist Adobes Messlatten-Programm Photoshop. Doch auch das hat einen Haken: Die aktuelle Version CC ist nur noch als Abonnement erhältlich, die einmalige Zahlung früherer Varianten ist nicht mehr möglich.

4. FAQs

Natürlich gibt es zum Thema Außendarstellung von Unternehmen so viele Fragen, dass deren Beantwortung ganze Bücher füllen würde. Allerdings existieren auch wiederkehrende Themen. Die wichtigsten:

  • Wie sollte ich das Firmenfoto für unser Social-Media-Profil gestalten? Hier ist Natürlichkeit der Schlüssel. Vermeiden Sie alles, was gekünstelt wirkt. Bei Titelfotos, wie sie etwa auf Facebook über dem Profil stehen, bietet es sich an, ein Bild des Firmensitzes bei schönem Wetter einzustellen und – ganz wichtig – dies auch via Einstellungen in die richtige Position zu verschieben: Nichts sieht unprofessioneller aus, als ein Profilbild, auf dem das Motiv nur halb zu sehen ist.
  • Ich würde gerne ein Bild des ganzen Teams machen, was muss ich beachten? Wenn Sie ein Gruppenfoto bevorzugen, sollten alle Mitarbeiter entweder vor der Firma stehen oder zumindest vor einem Firmenfahrzeug. Auf keinen Fall Innenaufnahmen bei schlechtem Blitzlicht. Und bitte: Vermeiden Sie Posen wie „Daumen hoch“, das wirkt schlicht abgedroschen. Eine gute Alternative: Ein Foto jedes Mitarbeiters bei einer für ihn typischen Tätigkeit, als Collage zusammengestellt.
  • Kann ich ein Firmenlogo selbst erstellen? Natürlich geht das. Mit Photoshop sogar recht einfach. Aber nur, wenn Sie wirklich Ahnung von Grafikbearbeitung haben. Bedenken Sie: Das Logo ist das, was auf allen Werbungen, Rechnungen und Publikationen zu sehen sein wird. Selbst der kleinste Fehler wird hier herausstechen und das Logo unprofessionell wirken lassen. Wer sich hier nicht hundertprozentig sicher ist, sollte die Arbeit einem professionellen Grafiker überlassen. Der hat zusätzlich auch oft noch weitere Ideen zur Gestaltung, die das Logo einzigartiger machen.
  • Wo finde ich einen Nebenerwerbs-Fotografen, der die Firmenbilder erstellt? Diese haben meist ein Facebook-Profil. Ein erster Schritt könnte es daher sein, vom privaten Profil (nicht dem der Firma) einfach in die Runde zu fragen „Kennt jemand einen guten Fotografen?“ Sollte dies keine brauchbaren Ergebnisse liefern, so kann nach entsprechenden Foto-Foren gesucht werden, in denen sich solche Fotografen austauschen.

5. Fazit

Die Selbstdarstellung von Unternehmen ist mit der Digitalisierung heute einfacher denn je – und gleichzeitig auch schwieriger. Nur wer es schafft, gleichzeitig Fotografie und Bildbearbeitung auf höchstem Niveau zu liefern, kann sich mit seinem Profil von der Konkurrenz absetzen. Dabei sollte selbst bei extrem konservativen Chefs die Grundregel gelten: Auch das Web will Qualität haben und nicht nur die klassischen Medien. (pi)

Fotos:
blantiag – fotolia.com
oneinchpunch – fotolia.com
Frank Peters – fotolia.com


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