So eine Fritzbox ist ja in der Tiefe ihres Systems auch nur eine Art Computer, auf dem ein Linux läuft. Darum lädt sie auch dazu ein, individuelle Anpassungen vorzunehmen, die so eigentlich nicht vorgesehen sind. [...]
HEIMNETZWERK POWER MODE: VOLLER DURCHSATZ FÜR LAN UND USB AN DER FRITZBOX
AVM, der Berliner Hersteller der Fritzbox-Router, bietet im Internet einen detaillierten Vergleich seiner verschiedenen Modelle – aufgelistet ist dort auch die Zahl der LAN-Anschlüsse, die das schnelle GBit unterstützen (1.000 Mit/s). So weit so gut, doch nicht immer sind alle LAN-Buchsen auf der Rückseite der Fritzboxen tatsächlich für den schnellen Datenaustausch freigeschaltet. Das gilt insbesondere auch für „provisionierte“ Geräte, die von den Internet-Providern mit einer speziell angepassten Firmware ausgestattet werden.
Um die Geschwindigkeitseinstellungen zu prüfen, tippen Sie in der Browserzeile eines Rechners im Heimnetz „fritz.box“ ein und melden sich mit Ihrem Passwort auf der Konfigurationsoberfläche des Routers an. Über die Menüpunkte „Heimnetz -> Netzwerk -> Netzwerkeinstellungen“ gelangen Sie zur Optionsübersicht, wo Sie für jeden Anschluss zwischen dem energiesparenden „Green Mode“ (100 MBit/s) und dem „Power Mode“ (1 GBit/s) wählen. Aktivieren Sie insbesondere für die Buchsen, an denen sich ein anderes GBit-fähiges Gerät oder ein schneller Switch befindet, den Power-Modus. Mit einem Klick auf „Übernehmen“ steigern Sie den Datentransfer unter Umständen um den Faktor 10. Ähnliches gilt für die USB-Anschlüsse, bei den Routern, die schnelles USB 3.0 unterstützen: Aktuell sind dies nur die beiden Fritzbox-Modelle 3490 und 7490. Hier unterscheidet AVM ebenfalls zwischen „Green Mode“ und „Power Mode“, die Einstellung finden Sie unter „Heimnetz -> USB-Geräte -> USB-Einstellungen“. Wenn Sie an beiden Buchsen Geräte mit Unterstützung von 3.0 nutzen, ändern Sie die Voreinstellung des seitlichen Anschlusses ebenfalls auf „Power Mode USB 3.0“.
KABEL-TV REPEATER DVB-C: FRITZ!APP TV SPIELT RADIO ÜBER FERNSEHKABEL
Android-Nutzer der „Fritz!App TV“ konnten über den Fritz!WLAN Repeater DVB-C schon seit einiger Zeit die im Kabelnetz verfügbaren Radioprogramme hören, seit kurzem ist das nun auch in der iOS-Version möglich. Die Bezeichnung der App hat der Hersteller nicht geändert, die Einengung auf „TV“ ist nun also etwas irreführend.
Die neue Funktion steht nach der Aktualisierung der App auf die Version 1.3.0 zur Verfügung. Voraussetzung für den Betrieb ist iOS 7, mit dem alten iPhone 3GS ist die Nutzung also nicht möglich. Welche Radioprogramme sich auf diese Art hören lassen, hängt vom Provider ab. Nutzen lässt sich die Radiofunktion darüber hinaus zum Übertragen per Bluetooth auf Funklautsprecher oder eine entsprechend ausgestattete Stereoanlage. Hinzugekommen ist nach der App-Aktualisierung schließlich ein elektronischer Programmführer (EPG), der die aktuellen TV-Sendungen aufzeigt.
Darüber hinaus hat AVM mit FritzOS 6.30 für den DVB-C-Repeater und weitere Geräte eine neue Firmware bereitgestellt. So lassen sich die WLAN-Einstellungen des Routers nun für den Repeater oder Powerline-Adapter übernehmen, inklusive des Passworts zum Konfigurieren. Man muss sich also nicht mehr zwei Zugangscodes merken. Verbessert wurde laut Hersteller auch die IPTV-Übertragung.
VOIP MIT DER FRITZBOX OHNE TELEFONIEFUNKTION TELEFONIEREN
Der Produktvergleich über die verschiedenen Fritzbox-Modelle macht sofort klar: Die Geräte, deren Modellbezeichnung mit einer 7 beginnt, verfügen über eine integrierte Telefonanlage, die sich auch für VoIP eignet, sowie eine DECT-Basis für Funktelefone. Bei den 3er-Modellen dagegen fehlen diese Funktionen.
Bedeutet das aber nun, dass man mit einer Fritzbox 3490, 3390 oder 3272 ohne den Zusatz „Fon“ nicht telefonieren kann? Doch, kann man trotzdem – und das, obwohl sich kein Telefon einstecken lässt und auch der DECT-Standard nicht unterstützt wird. Die Lösung steckt in der Kombination von Smartphone und Fritz!App Fon, die für Android und iOS zur Verfügung steht. Voraussetzung ist lediglich ein eingeschaltetes WLAN und ein VoIP-Telefonanschluss. Unterstützt werden sowohl die (neuen) All-IP-Anschlüsse als auch zusätzliche VoIP-Dienste wie Sipgate und viele andere Provider.
So geht’s: Das Setup ist einfach, der Hersteller beschreibt die Einrichtung einer Internet-Rufnummer über die Konfigurationsoberfläche des Routers im Internet Schritt für Schritt am Beispiel der Fritzbox 3390. Je nach VoIP-Dienstleister klicken Sie in der Online-Übersicht auf den passenden Button, zum Beispiel auf „Sipgate“. Dann konfigurieren Sie die Fritzbox nach den Vorgaben mit Ihren individuellen VoIP-Daten.
Anschließend installieren Sie die Fon-App von AVM, melden sich vom Mobilgerät einmalig an der Fritzbox an und haben dann alle Möglichkeiten, die die App bietet. So können Sie unter anderem bei jedem ausgehenden Gespräch wählen, ob Sie per Mobilfunk oder VoIP telefonieren möchten. Letzteres bietet sich wegen der in der Regel niedrigeren Kosten im „Festnetz“ insbesondere bei Auslandstelefonaten an.
*Thomas Rau ist Ressortleiter Hardware bei der PC-WELT.
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