Vier Erfolgsfaktoren für Cloud Computing

Derzeit ist Bewegung im Cloud-Markt. Das Cloud-Service-Modell verschiebt sich von der reinen Kapazitätsbereitstellung hin zu einem strategischen Mittel, mit dem Unternehmen ihre Geschäftsergebnisse verbessern können. Der Schlüssel, mit dem sich Unternehmen die Vorteile der Cloud erschließen können, liegt im Verständnis darum, wie man an die nötigen Informationen gelangt, um optimale Entscheidungen treffen zu können. [...]

Das Konzept Cloud Computing beruht auf mehreren Säulen: auf leistungsstarken IT-Ressourcen, auf belastbaren IT-Protokollen und auf neuen technischen Entwicklungen. Doch der eigentliche Mehrwert, den die Cloud bietet, ist ihr Leistungsvermögen. Nur wenige Unternehmen können von einer Cloud-Lösung nicht mehrfach profitieren: hinsichtlich Zeit, Kosten und Effizienz. Der Schlüssel, mit dem sich Unternehmen die Vorteile der Cloud erschließen können, liegt im Verständnis darum, wie man an die nötigen Informationen gelangt, um optimale Entscheidungen treffen zu können.

Das Cloud-Service-Modell verschiebt sich derzeit von der reinen Kapazitätsbereitstellung hin zu einem strategischen Mittel, mit dem Unternehmen ihre Geschäftsergebnisse verbessern können. Es geht nicht mehr nur darum, dass sie den Herausforderungen ihres Business besser begegnen können, sondern sie möchten Umsatz und Gewinn steigern – und zwar durch die Cloud. Dabei gelten die Kapazitätsfaktoren „Ping, Power und Pipe“ häufig als Kennziffern, mit deren Hilfe man den Erfolg in der Cloud misst. Damit ist die Fähigkeit gemeint, online verfügbare Systeme bereitzustellen, um die Kapazität zu steigern. Tatsächlich sind es aber die Business-Lösungen, die diese Kapazität nutzen, was sich wiederum auf das Geschäftsergebnis auswirkt. Ein Mehr an Kapazität ist wichtig, reicht aber für nachweisbare Ergebnisse allein nicht aus. Um sicherzustellen, dass Lösungen auf Basis von Cloud-Services zu strategischen Hilfsmitteln für die Umsatz- und Gewinnsteigerung werden, sollten vier Erfolgsfaktoren beachtet werden.

1. Eine starke, sichere und geschützte Offsite-Umgebung einrichten: Eine stabile und sichere Offsite-Umgebung ist unverzichtbar. In der Umgebung müssen Authentifizierung, Autorisierung und Zurechenbarkeit sichergestellt sein: die Mitarbeiter des Cloud-Partners sollten sich über eine Transponderkarte beim Betreten des Standorts ausweisen müssen (Authentifizierung). Benutzer sollten sich auf Netzwerk- und auf Systemebene anmelden müssen (Autorisierung). Und die Zurechenbarkeit muss über die Ereignisprotokolle des Betriebssystems nachvollziehbar sein, die wiederum sorgfältig zu warten und zu überwachen sind. Diese Richtlinien sollten auf jene Lösungen abzielen, die Leistungsverbesserungen möglich machen – und zwar durch Standardisierung, Wiederholung, Spezialisierung und Automatisierung. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, sollte der Cloud-Anbieter ein hohes Maß an Sicherheit, Verfügbarkeit, Leistung sowie Problem- und Change-Management nachweisen können.

2. Die Cloud-Lösung kontinuierlich weiterentwickeln: Es ist wichtig, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich Cloud-Services kontinuierlich weiterentwickeln können. Auch sollte der Cloud-Anbieter Upgrades für Zugangspunkte schnell und einfach bereitstellen, um fortlaufende Leistungssteigerungen zu gewährleisten. Daneben ist wichtig, dass der Cloud-Partner über eine Change-Management-Planung verfügt, die Veränderungen innerhalb des Unternehmens ebenso berücksichtigt wie funktionale Verbesserungen der Lösungen. Nur so können Änderungen zur Weiterentwicklung der Lösung beitragen – damit sie dem Anwender gerecht wird und nicht dem Anbieter.

3. Dieselbe Sprache sprechen: Für eine optimale Cloud-Lösung ist eine enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Unternehmensbereichen unverzichtbar: Das strategische Consulting, der Support und die Produktentwicklung sollten hinsichtlich der Cloud-Lösung dieselbe Sprache sprechen. Nur so können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Cloud-Lösungen dem vorgesehenen Leistungsumfang gerecht werden, sich bedarfsgerecht anpassen und jederzeit aktualisieren lassen. Ohne diese Voraussetzungen wird es kaum möglich sein, die angestrebten Ziele zu erreichen. Ein professioneller Cloud-Anbieter zeichnet sich dadurch aus, dass er das Knowhow und die Ressourcen seines Kunden derart einsetzt, dass die erwarteten Vorteile einer Softwarelösung über die gesamte Nutzungsdauer hinweg erhalten bleiben.

4. Das Zusammenspiel von Mitarbeitern, Knowhow, Prozessen und Technologien verbessern: Der wichtigste Nutzen einer Cloud-Lösung besteht darin, dass sie Unternehmen hilft, ihre Effizienz zu steigern. Mit Hilfe einer professionellen Cloud-Lösung ist es möglich, das Zusammenspiel von Mitarbeitern, Knowhow, Prozessen und Technik so zu optimieren, dass Unternehmen ihre geschäftlichen Herausforderungen besser meistern können.

DER ZWEITE SCHRITT
Erfüllt eine Cloud-Lösung diese vier Erfolgsfaktoren, haben Unternehmen den ersten Schritt getan, um vom Mehrwert von Cloud-Services zu profitieren. Im zweiten Schritt ist es unerlässlich, dass der Cloud-Anbieter die bereitgestellten Kapazitäten in ein Mehr an Leistung verwandelt. Damit unliebsame Überraschungen ausbleiben, sollten Unternehmen sich selbst und ihren Cloud-Anbietern bei der Bewertung zukünftiger Supply-Chain-Projekte folgende Fragen stellen: Verfüge ich über die Mitarbeiter und über das fachliche Knowhow, um die Vorteile einer Cloud-Lösung in der Supply Chain umzusetzen und ist der Cloud-Anbieter in der Lage, mein Unternehmen personell und fachlich derart zu unterstützen, dass die Supply Chain davon profitiert?

Wichtig ist es, bei der Beantwortung dieser Fragen nicht die Cloud-Lösung an sich in den Mittelpunkt der Überlegungen zu stellen, sondern die Services, die der Cloud-Lösung einen tatsächlichen Mehrwert verleihen. Zudem sollte ein Cloud-Projekt von einem Mitarbeiter betreut werden, der über Erfahrung im Management von Supply Chains verfügt und in der Lage ist, technische Lösungen in eine wertbasierende Komponente zu überführen. Auch in der Cloud gilt: Die Software schafft zwar die technischen Voraussetzungen, die erfolgreiche Umsetzung aber hängt von Menschen, Knowhow und Erfahrung ab.

* Klaus Wenger ist Head of CEE der JDA Software Group, Joseph King ist Senior Vice President von JDA Cloud Services.


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