Virtualisierung und Cloud Computing: Red Hats Pläne für die Cloud

Lange war Red Hat vor allem für seine Linux-Distributionen bekannt. Inzwischen hat der Open-Source-Spezialist auch sein Portfolio für Virtualisierung und Cloud Computing massiv ausgebaut. [...]

Schon auf dem hauseigenen Red Hat Summit im Juni 2012 hatte der Anbieter eine Reihe von Lösungen vorgestellt, die das Cloud-Portfolio deutlich erweitern. Mithilfe der seit Dezember 2012 auch offiziell verfügbaren Cloud-Kreationen Red Hat Hybrid Infrastructure-as-a-Service (IaaS), dem Red Hat Cloud with Virtualization-Bundle und dem Open IaaS Architecture Service erhalten Unternehmen umfassende Unterstützung beim Aufbau eigener privater und/oder öffentlicher (hybrider) Clouds. Seit November 2012 ist zudem Red Hats PaaS-Plattform OpenShift in einer Enterprise-Edition als kommerzielles Produkt verfügbar und erlaubt RZ-Betreibern, Red Hats PaaS-Dienst in die eigene Infrastruktur zu integrieren. Mit Blick auf Red Hats jüngste Akquisition, der Ende Dezember verkündeten Übernahme des amerikanischen Cloud-Spezialisten Managed IQ, verdichtet sich Red Hats Cloud-Strategie zum Gesamtbild einer auf Open-Source-Systemen basierenden Cloud-Lösung.
CloudForms und Delta-Cloud-API
Das Management-Framework für hybride Clouds CloudForms ist der „sichtbare“ Kulminationspunkt in Red Hats Cloud-Stack. Hier finden sich alle zum Aufbau eigener Cloud-Lösungen benötigten Komponenten aus Red Hats Produktbaukasten wieder.
Mit CloudForms können Unternehmen mit entsprechendem Know How eigene Hybrid-Clouds erstellen, die sich auf die gesamte Infrastruktur des Unternehmens erstrecken. Damit ermöglicht CloudForms das Verwalten von Cloud-Anwendungen ohne Bindung an einen bestimmten Cloud-Anbieter. Die technische Produktbeschreibung der Version 1.0gibt einen guten Überblick der in Red Hats Cloud-Stack enthaltenen Komponenten. Für den Aufbau eigener Red-Hat-Clouds sind neben CloudForms auch der als Appliance konzipierte Storage Server, Red Hat Enterprise Virtualization (RHEV),JBoss MiddlewareundRed Hat Enterprise Linux (RHEL) von Bedeutung. Ebenfalls eine wichtige Rolle in Red Hats Vision herstellerunabhängiger hybrider Clouds spielt das im Jahr 2009 ins Leben gerufene und 2011 der Apache Software Foundation übergebene Deltacloud-API.
Deltacloud wurde entwickelt, um die von den verschiedenen Cloud-Providern verwendeten Protokolle, Storage-Formate und Virtualisierungstechnologien soweit zu abstrahieren, dass sich etwa mit CloudForms herstellerunabhängige Clouds aufbauen lassen. Die seit August 2012 verfügbare Deltacloud-Version 1.0 unterstützt eine große Zahl von Cloud-Anbietern und Cloud-Infrastruktur-Lösungen (Stacks), neben Red Hats RHEV-M auch Amazon EC2, IBM SBC, VMware vSphere, Rackspace und die drei momentan bedeutsamen Open-Source-Cloud-Stacks. Neben dem von Red Hat für künftige RHEL-Versionen favorisierten Open Stack 2.0 (Folsom) sind das auch das ebenfalls von RHEL unterstützte Eucalyptus und OpenNebula. Red Hat hat seine in Verbindung mit Open Stack stehende Strategie auf dem Red Hat Summit erläutert. Alle zum Jahresende 2012 vorgestellten neuen Produktkreationen „Red Hat Hybrid Infrastructure-as-a-Service“ (IaaS), „Red Hat Cloud mit Virtualization Bundle“, „OpenShift Enterprise“ (PaaS) und „Open IaaS Architecture Service“ sind eine Kombination der nachfolgend erläuterten Basiskomponenten.
CloudForms 1.1
CloudForms ist eine offene Cloud- und System-Management-Plattform. Mit CoudForms können Unternehmen mithilfe verschiedener Infrastruktur-Bausteine private und öffentliche Clouds, die ihrerseits unterschiedliche Virtualisierungstechnologien einsetzen, aufbauen und einen solchen Cloud-Mix effizient verwalten. Die seit dem Summit 2012 verfügbare Version 1.1 soll künftig auch Red Hats Red Hat Network Satellite beerben.

Inhalte dieses Artikels:

  • Red Hats Pläne für die Cloud
  • Red Hat Enterprise Virtualization 3.1
  • Hybrid Infrastructure-as-a-Service (IaaS)
  • OpenShift – die PaaS von Red Hat
  • Fazit

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