Virtualisierung und Cloud Computing: Red Hats Pläne für die Cloud

Lange war Red Hat vor allem für seine Linux-Distributionen bekannt. Inzwischen hat der Open-Source-Spezialist auch sein Portfolio für Virtualisierung und Cloud Computing massiv ausgebaut. [...]

Red Hat Enterprise Virtualization 3.1
Seit Dezember 2012 ist die aktuelle Version 3.1 von Red Hats Virtualisierungsplattform Red Hat Enterprise Virtualization (RHEV) für Server und Desktops erhältlich. Sie hat jetzt einen Status erlangt, der das Produkt auch konzeptionell in die Liga der Enterprise-Lösungen von VMware, Citrix und Microsoft befördert. Technologisch ist RHEV 3.1 mit der Unterstützung von bis zu 160 CPUs in virtuellen Maschinen und bis zu 2 TB Speicher sogar erheblich weiter. Dass das größtenteils 2008 aus der Übernahme des israelischen Unternehmens Qumranet hervorgegangene Produkt erst jetzt auch einem konzeptionellen Vergleich standhält liegt daran, dass die Red-Hat-Entwickler über die Jahre proprietäre Code-Bestandteile (C#) durch Open-Source-Code ersetzen mussten. Ein typisches „RHEV-Setup“ besteht aus einem (oder mehreren) Hypervisor-Hosts (RHEV-H) und dem Management-System (RHEV-M). Die unangenehme Folge des Deals aus 2008 bestand bis einschließlich RHEV 3.0 darin, dass das Management-System (Administrationskonsole) zum Verwalten der Wirtssysteme nur auf einer Windows-Maschine lief, weil es zwingend IE7, .Net und ein Active Directory voraussetzte. RHEV 3.1 dagegen enthält eine komplett neu geschriebene, auf Java basierende Web-Anwendung, die keine Abhängigkeiten zu Microsoft-Komponenten mehr aufweist. Wie das aussieht, lässt sich mit Hilfe von Fedora 17/18 mit Installieren des Ovirt-Frameworks gut verifizieren.
Red Hat Enterprise Virtualization 3.1 enthält darüber hinaus weitere Verbesserungen, etwa bei der Skalierbarkeit, der Benutzerverwaltung, den unterstützten Speichertechnologien und bei der Funktionalität virtueller Desktops. Der KVM-Hypervisor, seit Linux 2.6.20 offizieller Bestandteil des Kernels, unterstützt inzwischen auch neueste x86-Prozessoren. RHEV 3.1 unterstützt sogar die „Live-Migration von Speicher“, mit der es möglich ist, die virtuellen Festplatten der VMs zwischen verschiedenen Speichersystemen (SAN, iSCSI, NFS) zu migrieren, ohne die Maschine herunterzufahren. Die Funktion hat allerdings noch den Status „Technologie Preview“, wird also von Red Hat noch nicht supported. Die ebenfalls seit Juni 2012 verfügbare Version 2.0 des auf GlusterFS basierenden Red Hat Storage Servers lässt sich jetzt mit Red Hat Enterprise Virtualization kombinieren, sodass RHEV 3.1 den vom Storage Server zur Verfügung gestellten Speicherplatz nutzen kann.


Mehr Artikel

News

Künstliche Intelligenz als eigenes Schulfach

Laut einer Umfrage von PwC Österreich und Microsoft Österreich nutzen bereits 28 Prozent der Österreicher KI im Berufs- oder Ausbildungsalltag. Gleichzeitig wächst damit auch der Wunsch nach mehr Aufklärung und Kompetenzaufbau:
76 Prozent der Befragten sprechen sich für ein eigenes Schulfach zum Thema künstliche Intelligenz aus. […]

News

Starker Anstieg der Angriffe auf Social-Media-Kanäle

Wer Inhalte für YouTube oder Instagram erstellt oder veröffentlicht, ist eine lohnende Beute für Angreifer. Cyberkriminelle wissen, dass sie über diese Kanäle und deren Übernahme ein großes Publikum und potenzielle Opfer erreichen. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Bitdefender Labs zum Sicherheitsgeschehen in sozialen Medien. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*