Praktisch wäre es ja schon, wenn man erst einmal eine – möglicherweise gute – Idee ausprobieren könnte, bevor man sich den Arbeitscomputer damit ruiniert und eine Menge Reinstallationszeit investieren muss. [...]
Inzwischen ist das Ausprobieren von Software eine der leichteren Übungen: Dank Mehrkernprozessoren haben selbst vermeintlich schwachbrüstige Rechner genug Leistung, um eine solche Idee zunächst in einer virtuellen Umgebung zu realisieren, bevor man im „echten Leben“ Schaden anrichtet. Hier kann man auch getrost ein neues Betriebssystem ausprobieren, beispielsweise das nagelneue Windows 8 – die 90-Tage-Testversion gibt die Möglichkeit dazu.
Virtualbox und Windows 8 einrichten: Installieren Sie Virtualbox, indem Sie den Anweisungen der Installationsroutine folgen – dann funktioniert hinterher auch tatsächlich alles, inklusive der Netzwerkanbindung. Die kann nämlich durch geänderte Einstellungen leicht gestört werden und ist anschließend nur durch eine Neuinstallation zum Leben zu erwecken.
Das gilt übrigens auch dann, wenn nach einem Versions-Update die Fehlermeldung „Kernel-Treiber nicht gefunden“ auftaucht. Aber keine Bange: Die Einstellungen bleiben bei einer Reinstallation erhalten.
Tipp: Praktisch ist es auch, nach der Installation das Angebot anzunehmen, die Virtualbox-Extension ebenfalls zu installieren: Diese Erweiterung sorgt dafür, dass man beispielsweise für den Wirt und die virtuelle Maschine ein gemeinsames Verzeichnis einrichten kann, über das sich Dateien zwischen VM und Wirt austauschen lassen. Diese Extension gestattet auch den direkten Zugriff der VM auf angeschlossene USB-Geräte wie Drucker und Festplatten.
Nach der Installation benötigen Sie das richtige ISO-File für die Windows-8-Installation: Laden Sie sich das 64-Bit-System bzw. die 32-Bit-Version herunter.
Nach dem Download von 3,2 GByte für die 64-Bit-Version oder 2,3 GByte für die 32-Bit-Version starten Sie Virtualbox zum ersten Mal. Das Programm startet mit einem Assistenten, der Sie zunächst an die Hand nimmt, um die grundlegende Konfiguration korrekt vorzunehmen. In der momentan aktuellen Version ist Windows 8 als zu installierendes System voreingestellt. Das müssen Sie nur ändern, wenn Sie sich für Windows 8 mit 64 Bit entschieden haben: Dazu müssen Sie in der Auswahlbox für das Betriebssystem exakt eine Zeile herunterscrollen. Dies ist insofern wichtig, weil die Umgebung Virtualbox nicht von Haus aus einen 64-Bit-PC emuliert, sondern dies nur auf Anforderung tut: Die Belastung des Wirt-PCs ist mit einer 64-Bit-Umgebung erheblich größer.
Bei der Konfiguration sollten Sie folgende Werte einstellen, damit Sie anschließend ein benutzbares Windows 8 haben: Festplattengröße 50 GByte, RAM 3 GByte (falls Sie mehr als 6 GByte in Ihrem Rechner installiert haben, ansonsten müssen 2 GByte RAM reichen) sowie 2 Prozessoren (sofern Ihre CPU mehr als 2 Kerne besitzt).
Nach der Grundkonfiguration starten Sie das System noch nicht, weil das Boot-Medium noch fehlt. Dazu klicken Sie die neue virtuelle Maschine rechts an und wählen „ändern“. Unter „IDE-Controller“ klicken Sie auf das dort vorhandene CD-Laufwerk und wählen rechts neben „Sekundärer Master“ das CD-Symbol, unter dem Sie die Option „Datei für virtuelles CD/DVDROMLaufwerk“ finden. Hier navigieren Sie zum heruntergeladenen Windows-8-DVD-Image und wählen es aus.
Danach können Sie noch die eine oder andere Einstellung Ihrer virtuellen Maschine nach Wunsch ändern – praktisch aber ist die Konfiguration abgeschlossen. Bestätigen Sie Ihre Einstellungen mit OK, und klicken Sie jetzt auf „Starten“. Die virtuelle Maschine startet direkt von CD und beginnt sogleich mit der Installation. Windows 8 benötigt nur wenige Informationen, um sich korrekt zu installieren – und selbst in einer virtuellen Maschine dauert dies kaum länger als ein paar Minuten. Nach dem finalen Neustart ist Windows 8 einsatzbereit und fühlt sich – zumindest auf einer fixen i7-CPU – schnell und stabil an.
* Stephan Mayer ist Redakteur der deutschen PC-Welt
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