Ist ein ganzes Heer an vollautomatischen Roboterhelfern der nächste Schritt von Google in Richtung "technologischer Weltherrschaft"? Der ehemalige Android-Chef Andy Rubin wurde auf jeden Fall mit diesem Projekt betraut. [...]
Stellen Sie sich in der Zukunft folgendes Szenario vor: Ihr Smartphone läutet, Sie gehen zur Tür und berühren mit Ihrem Android-Telefon einen kleinen Roboter, der Ihnen ein Paket übergibt. Dann rollt der Roboter zurück zu Googles selbstfahrendem Auto und begibt sich zur nächsten Lieferadresse.
Das klingt für Sie weit hergeholt? Dieser Vision sind wir letzten Mittwoch ein wenig näher gekommen, als Andy Rubin als neuer Chef von Googles – im Entstehen begriffener – Roboterabteilung präsentiert wurde. Rubin gab noch nicht viel von seinen Plänen bekannt. Er sagte lediglich, dass Google einige Robotik-Produzenten gekauft habe. Das Roboter-Projekt möchte Rubin allerdings nicht als Science Fiction verstanden haben, sondern als ein Konzept, aus welchem möglichst bald ein Produkt entstehen soll.
Googles Projekte bewegen sich oft auf dem schmalen Grat zwischen ambitioniert aber futuristisch und praktisch umsetzbar. Beispiele dafür sind „Projekt Loon“, bei dem Router an gigantischen Ballons Internetzugang für abgeschiedene Gegenden ermöglichen sollen und das selbstfahrende Auto, das zumindest die Automobilindustrie angespornt hat, ähnliche Projekte in Angriff zu nehmen. Auch Google Glass galt noch vor kurzem als futuristische Idee, welche allerdings sehr schnell zu einem konkreten Produkt wurde und bereits im nächsten Jahr der breiten Masse zugänglich sein soll.
Auch Google-Chef Larry Page hat über seine Google+ Seite bereits bekundet, wie spannend er Andy Rubins nächstes Projekt findet. „Sein (Rubins) letztes Projekt, Android, begann als eine verrückte kleine Idee und führte schließlich dazu, dass hunderte Millionen Menschen Supercomputer in ihren Hosentaschen mit sich führen. Es ist natürlich noch zu früh darüber zu sprechen, ich persönlich kann die Fortschritte jedoch kaum erwarten“, so Page weiter. Rubin selbst, bekannt für eher sporadische Google+-Nutzung, äußerte sich jedenfalls nicht weiter zu dem Thema.
In welche Richtung genau sich Googles Roboterprojekt bewegt, darüber kann bisher nur spekuliert werden. Fakt ist, dass Google Schaft gekauft hat, ein kleines elitäres Team von japanischen Roboterspezialisten, die vor kurzem die Universität Tokyos verlassen haben, um einen menschlichen Roboter zu bauen. Auch Industrial Perception wurde von Google erworben. Es handelt sich hierbei um ein Startup-Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Roboterarmen zur Be- und Entladung von Lastkraftwagen, sowie auf Mustererkennungssysteme, spezialisiert hat.
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