Vorbereitung auf XenDesktop 7: Zen und die Kunst der Citrix-Migration

Migration ist ein Thema, das IT-Fachleute und CIOs zunehmend beschäftigt. Auch das Release von Citrix XenDesktop 7 führt unmittelbar dorthin. Simon Townsend, EMEA Chief Technologist bei dem Spezialisten für User Environment Management AppSense, gibt Tipps für eine nahtlose Migration auf Citrix XenDesktop 7. [...]

Migration ist ein Thema, das IT-Fachleute und CIOs zunehmend beschäftigt. Auch das Release von Citrix XenDesktop 7 führt unmittelbar dorthin. Die Situation erinnert mich an Fragen, die wir uns bei der Ankündigung von Windows 10 gestellt haben. Migration ist mittlerweile kein alle paar Jahre wiederkehrender Prozess mehr, sondern ein kontinuierlicher Zyklus, den Unternehmen durchlaufen.

Viele Unternehmen setzen sowohl Windows als auch Citrix ein. Insofern ist für viele IT-Teams der Wechsel zu XenDesktop 7 die zweite große IT-Migration in diesem Jahr. Viele Unternehmen nutzen nach wie vor Windows XP, obwohl dieses Betriebssystem mittlerweile zwölf Jahre alt ist. Eine jüngst durchgeführte Befragung von AppSense-Anwendern in Europa kam zu folgenden Ergebnissen:

  • Fast 60 Prozent der Anwender setzen Citrix XenApp 6.x als Desktop-Plattform ein. Eine vergleichbare Zahl nutzt sogenannte Published Apps von Citrix für ihre Desktop-Implementierungen.
  • Nahezu 60 Prozent setzen für ihre Virtualisierungen auf Citrix-Anwendungen.
  • Weitere 40 Prozent der Befragten verwenden Windows Server 2008 für ihre physische Desktop-Plattform, während etwa 40 Prozent zudem eine Microsoft-Anwendung für ihre Virtualisierung nutzen.

Viele Unternehmen mit älteren Versionen von XenApp arbeiten sogar noch auf Basis von Windows Server 2003. Dabei ist der Support dafür im Juli diesen Jahres ausgelaufen, was die Citrix-Migration weiter verkompliziert. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen die für Unternehmen typische Vielfalt an Alt-Betriebssystemen, Anwendungen und Endgeräten.

Knackpunkt jeder Migration sind die Anwender. Die zu migrierenden Profile, Richtlinien, Daten und Anwendungen erzeugen häufig einen großen manuellen Aufwand für die IT. Eine gute Vorbereitung für eine vereinfachte Migration ist daher gut investierte Zeit. Wie können sich Unternehmen als XenDesktop- oder XenApp-Kunde vor der Implementierung von XenDesktop 7 am besten auf den neuesten Migrationszyklus vorbereiten? Heute die beste Methode auszuwählen vereinfacht die Migrationen von morgen. IT-Verantwortliche sollten daher Ihre Optionen sorgfältig prüfen. Im Folgenden werden vier Wege zu einer erfolgreichen Migration beschrieben:

  • Neuinstallation: Citrix empfiehlt diesen Ansatz für XenApp-Kunden. Er verursacht aber auch den größten Aufwand. Mit einer Neuinstallation fangen IT-Abteilungen wieder bei null an und nutzen dann alle in XenDesktop 7.x verfügbaren Leistungsmerkmale. Mit StoreFront 2.0 können Unternehmen Anwendungen und Desktops einer vorhandenen XenApp-Farm mit der Site der neuen XenDesktop 7-Anwendungsedition zusammenführen. Unabhängig von der verwendeten Windows Server-Version können Anwender damit von einer zentralen Stelle aus transparent auf alle Anwendungen zugreifen. Allerdings verursacht eine Neuinstallation mehr Zeit und Kosten und verändert die Funktionalität, was möglicherweise die Anwenderzufriedenheit beeinträchtigt. Wenn Sie eine aktuellere Version von XenDesktop nutzen, kommt auch eine der folgenden Upgrade-Alternativen in Frage.
  • Direktes Upgrade: Das direkte Upgrade ist eine Alternative bei der Nutzung von XenDesktop 5. XenDesktop 7 unterstützt direkte Upgrades von XenDesktop 5 VDA und Controller. Für XenDesktop 4-Anwender funktioniert das nicht. XenDesktop 5-Anwender können nahtlos und ohne ihre XenDesktop-Implementierung neu planen zu müssen auf die neueste Version hochrüsten. Durch ein direktes VDA-Upgrade wird das Golden Image auf die neueste Version gebracht. Die Anwender profitieren dann unmittelbar von den neuen HDX-Funktionen von XenDesktop 7.
  • XenDesktop-Migrationstool: Für den Wechsel von XenDesktop 4 zu XenDesktop 7 bietet Citrix ein Migrationstool an. Das Tool exportiert die XenDesktop 4-Daten in eine XML-Datei, die dann in die neue XenDesktop 7-Site importiert werden kann. Allerdings nimmt das Tool einige wichtige Daten wie Administratorinformationen, Lizenzierung, Desktop-Gruppenordner und Registry-Schlüssel nicht mit. Diese müssen in der neuen XenDesktop 7-Implementierung neu erzeugt werden.

DER NAHTLOSE WEG

Eine weitere Möglichkeit ist die Implementierung einer User Environment Management-(UEM)-Lösung vor dem Upgrade. Diese ist unabhängig von der bisher verwendeten Version. Dabei werden die Anwender und ihre Daten von dem Betriebssystem und den Anwendungen getrennt. So wird sichergestellt, dass wichtige Einstellungen problemlos aus der alten Version in die neue Umgebung übernommen werden. Jede Migration profitiert von den Vorteilen der UEM-Lösung. Zudem erzielen Unternehmen durch den Einsatz dieser-Lösung mit ihrer neuen XenDesktop 7-und XenApp-Umgebung eine höhere Benutzerdichte pro Server und ermöglichen ein nahtloses, personalisiertes Roaming zwischen physischen Desktops, virtuellen Desktops und virtuellen Sitzungen (Terminalserver/RDSH). Administratorrechte von Anwendern lassen sich leichter überwachen und die Anwendungsleistung granular kontrollieren. Damit sollen alle Benutzertypen von einer maximalen Anwenderzufriedenheit profitieren können.

Die Kernaussage lautet jedoch stets: Niemals ein Upgrade auf XenDesktop 7 durchführen, bevor nicht jede Option geprüft wurde! IT-Verantwortliche sollten alle Vorbereitungen für ein möglichst reibungsloses Migrationsprojekt treffen und damit auch die Leistung und Produktivität ihrer Umgebung steigern. Durch ein gut überlegtes Vorgehen können so Unterbrechungen der Systeme und Beeinträchtigungen für Anwender minimiert werden und es lässt sich sicherstellen, dass die jetzige und die zukünftige Migration ein Erfolg ist.

* Simon Townsend ist EMEA Chief Technologist bei AppSense.


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