Vorsicht! 5 Fehler eines neuen CIO

Der Neue sein ist immer schwer. Vor allem, wenn man gleich die gesamte IT leiten soll. Damit Sie nicht schon am ersten Tag ins Fettnäpfchen treten, haben wir hier mögliche Fehltritte zusammengefasst und geben Tipps wie Sie diese richtig managen. [...]

Der Neue sein ist nicht leicht. Vor allem, wenn man gleich die gesamte IT leiten soll. Damit Sie einen guten Start in Ihre neue Position als CIO haben, haben wir 5 bekannte Fehler zusammengefasst. (c) Pixabay
Der Neue sein ist nicht leicht. Vor allem, wenn man gleich die gesamte IT leiten soll. Damit Sie einen guten Start in Ihre neue Position als CIO haben, haben wir 5 bekannte Fehler zusammengefasst. (c) Pixabay

Es ist Ihr erster Tag als neuer CIO. Wahrscheinlich wissen Sie, was getan werden muss. Allerdings wissen Sie noch nicht was und wen Sie kennen oder nicht kennen, für die Aufgaben, die bevorstehen. Sie sind aufgeregt hier zu sein, egal ob es der 3. oder 10. CIO Posten ist. Motiviert und positiv starten Sie in diese neue Rolle, immer darauf bedacht alles richtig zu machen.

Am Ende des ersten Tages haben Sie ein Gefühl dafür, worauf Sie sich eingelassen haben. Sie lernen das Arbeitsklima anhand der Menschen kennen. Wie wird gegrüßt? Wie lief der Tag ab? Wie arbeiten die Mitarbeiter zusammen?

Wurden Sie von einem Menschen oder einer Maschine durch die Firma geführt? Haben Sie mehr gelernt als erwartet? Haben Sie jemanden kennengelernt, dem Sie vertrauen können? Wollte Ihnen das Team helfen den Tag erfolgreich zu gestalten? Großartig, Sie hatten einen idealen ersten Arbeitstag.

Leider sieht die Realität anders aus. Oft ist der erste Tag eine Aneinanderreihung an Fragen. Wahrscheinlich wurden Sie aufgefordert etwas zu lesen, einen ganzen Stapel an Material. Ein Tag der voller Überraschungen, der Sie hinterfragen lässt, ob Sie hier richtig sind.

Ein Tag an dem die folgenden 5 alltäglichen, aber potenziell gefährlichen und ablenkenden, Fehler sich vor Ihnen aufgetan haben. Während Sie manche ignorieren können, liegen andere außerhalb Ihrer Kontrolle.

Die gute Nachricht ist, dass die Fehler viele CIO bereits erlebt und gemanaged haben…allerdings sprechen Sie nicht darüber.

1. Ego in Effizienz verwandeln

Wahrscheinlich glauben Sie, dass Sie sich so schnell wie möglich beweisen müssen, um Ihre Glaubwürdigkeit zu etablieren. Immerhin haben Sie zwar die überzeugt, die Ihren Posten besetzen sollten, aber sind meist eine große Unbekannte für Ihr Team, Stakeholder, Mitstreiter und Käufer.

Gehen Sie den Prozess sich Kennenzulernen langsam an. Seien Sie Selbstbewusst, behalten Ihr Ego und Bravado aber für sich. Auch wenn Sie eine Vorzeigekarriere hinter sich haben, bedeutet es Feingefühl zu beweisen, sich in einer neuen Umgebung einzuleben.

Einer der häufigsten Fehler ist, wenn Sie Ihr Ego nicht kontrollieren und mit dem was Sie in vorherigen Firmen erreicht haben angeben und sich als etwas Besseres darstellen.

2. Hey, ich bin auf eurer Seite

Halten Sie ihr Ego im Zaum! Vor allem zu Beginn Ihrer neuen Anstellung ist es besser, wenn Sie sich nicht mit ihren Erfolgen rühmen. Ihre Mitarbeiter und Kollegen müssen erste Vertrauen zu Ihnen fassen. Stellen Sie sich nicht als jemand Besseres dar. (c) Pixabay
Halten Sie ihr Ego im Zaum! Vor allem zu Beginn Ihrer neuen Anstellung ist es besser, wenn Sie sich nicht mit ihren Erfolgen rühmen. Ihre Mitarbeiter und Kollegen müssen erste Vertrauen zu Ihnen fassen. Stellen Sie sich nicht als jemand Besseres dar. (c) Pixabay

Sie werden vorab nicht wissen ob einer oder mehrere Ihres Teams, Mitarbeiter oder Stakeholder sich ebenfalls für Ihre Rolle beworben haben, oder sogar eine Zeit interimistisch CIO waren. Das diese Bewerber nicht angestellt wurden, sondern Sie, kann dazu führen, dass sie in ihrer Enttäuschung eher abweisend Ihnen gegenüber reagieren. Vielleicht denken sie, dass Sie den Job gar nicht verdienen. Keine unbekannte Situation.

Seien Sie besonders aufmerksam gegenüber übergangenen Bewerbern für Ihre Rolle. Das mindert das Risiko, dass sich die Abneigung Ihnen gegenüber so steigert, dass andere Sie als CIO nicht ernst nehmen und gegen Sie zu arbeiten beginnen.

Helfen Sie ihnen vertrauenswürdige, loyale Teammitglieder zu werden, oder eine zufriedenstellende Rolle anderswo zu bekommen. In der Realität ist es meistens so, dass solche Kandidaten sowieso weiterziehen. Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen gehen der Firma damit verloren.

3. Gut Ding braucht Weile

Schlecht exekutierte Aktionen in einem frühen Stadium als neuer CIO haben bereits einige Jobs gekostet. Es kann darum gehen große Initiativen zu stoppen oder einzuleiten. Oder wichtige Leute zu ersetzen, bevor das eigentliche Problem erkannt wurde oder gar alternative Lösungen eruiert und gefunden wurden.

Ein kritischer früher Fehler in der Beurteilung der Situation, kann fatalere Folgen haben, als ein ähnlicher Fehler zu einem späteren Zeitpunkt in Ihrer Anstellung. Vor allem Ihr Ruf kann dadurch schwer in Mitleidenschaft gezogen werden und den Übergang zu effektiver Zusammenarbeit verlangsamen.

Auf lange Sicht gesehen, kann eine wichtige Entscheidung, außer es geht um eine bevorstehende Krise, auch ein paar Wochen auf eine Entscheidung warten. Vor allem da schlussendlich ein paar Wochen keinen Unterschied machen. Wenn Sie allerdings zu rasch handeln ohne die adäquaten Kenntnisse aller Standpunkte zu haben, kann dies großen Schaden anrichten.

4. Nicht Schießen

Neue CIO neigen dazu, den Fehler zu machen zu früh Kritik am vorherigen CIO zu üben. Der Effekt kann sich negativ auswirken, da das IT Team und andere die Kritik auf sich und ihre Arbeit übertragen könnten.

Vermeiden Sie Situationen zu kritisieren, die Sie ultimativ von Ihrem Vorgänger geerbt haben. Dies könnte zu einer Distanzierung Ihres Teams führen. Dies ist besonders verehrend, da es sich um eine Zeit handelt in der Sie erst das Vertrauen Ihrer neuen Mitarbeiter gewinnen müssen um schließlich loyale Unterstützer an Ihrer Seite zu haben. Sollten Sie dennoch das Verlangen Kritik zu äußern verspüren, tun Sie es am besten subtil, zumindest am Beginn Ihrer Anstellung.

Seien Sie sich sicher, dass Ihre neuen und frischen Gedanken und auch Ihre Kritik als neuer CIO wertgeschätzt werden. Allerdings müssen Sie sich zurückhalten und Kritik gezielt und 100%ig Akkurat ausüben um auch keine neue Angriffsfläche zu bieten. Nur so, können Sie auch etwas positives erreichen.

5. Holen Sie sich Hilfe von außen

Stellen Sie eine Gruppe an Vertrauten zusammen, die Ihnen bei Fragen helfen und eine andere Perspektive bieten. So können Sie etwaige Fehler, bereits vorab eliminieren. (c) Pixabay
Stellen Sie eine Gruppe an Vertrauten zusammen, die Ihnen bei Fragen helfen und eine andere Perspektive bieten. So können Sie etwaige Fehler, bereits vorab eliminieren. (c) Pixabay

Als neuer CIO wollen sie vielleicht sofort offen und vertrauenswürdig sein. Allerdings kann es, vor allem am Anfang, oft dazu kommen, dass Sie den falschen Leuten trauen und deren Rat annehmen. Das kann dazu führen, dass Sie fatale Fehltritte tätigen, ungewollt gegen das Firmenklima, Regeln und Gesetze arbeiten. Das wiederrum kann potentielle Unterstützer gegen Sie richtigen und an Ihnen zweifeln lassen.

Bevor Sie Ihre neue Position beginnen, stellen Sie eine Gruppe aus Vertrauten zusammen. Menschen die Sie kennen, Experten aus Ihrer Sparte und wichtige Menschen in Ihrer neuen Firma die Ihren Erfolg unterstützen.

Sie brauchen diese Berater nicht, um ihr Ego aufzuputschen, sondern um eine objektive Perspektive einzunehmen, Sie vor potenziellen Fehltritten, die Sie nicht erkennen, warnen und denen Sie so wichtig sind, dass Sie ihnen helfen Führungspotential, professionelle Stärke, Charakter, Ethik und ultimativ auch Ihre professionelle Marke zu stärken.

Wenn Sie die oberen Tipps beachten, steht Ihrem Start als neuer CIO nichts mehr im Weg. Eine 100%ige Garantie gibt es natürlich nie, aber Sie wurden immerhin aus einem bestimmten Grund für Ihre neue Position angestellt. Überzeugen Sie durch Arbeit und bemühen Sie sich um ein angenehmes Arbeitsklima und Miteinander mit Ihren Kollegen, Mitarbeitern und Ihrem Team.

Hinweis: Die Top 3 Karrierekiller für CIO – und wie man sie vermeidet

*Jenny Beresford schreibt für CIO Australia.


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