VR zum Mitnehmen: Samsung Gear VR Innovator Edition for S6 im Test

Eintauchen in virtuelle Welten – mit dem Smartphone. Ist Samsungs VR-Brille für das Galaxy S6 nur eine nette Spielerei, oder doch etwas mehr? Wir haben es getestet. [...]

Geht es nach den Hardware-Herstellern, dann steht die neue Virtual-Reality-Welle kurz vor ihrem Durchbruch. Grob kann man die derzeit erhältlichen Geräte in zwei Lager einteilen: Jene Brillen, die mit einem PC, Laptop oder einer Spielkonsole verbunden werden müssen, und andere, die mehr oder weniger autark funktionieren. Zu der letzteren Gruppe zählen die Geräte der Gear-VR-Familie von Samsung. Sie nutzen für die Darstellung den Screen eines Smartphones, welches in das Headset eingeklinkt wird. Im Gegensatz zu Low-Tech-Ansätzen wie Google Cardboard sind Headset und Smartphone dabei optimal aufeinander abgestimmt, dafür sind nur wenige Handys kompatibel. Im Fall der Samsung Gear VR Innovator Edition for S6 eben nur das Samsung Galaxy S6 und das Samsung Galaxy S6 Edge.

Die  Samsung Gear VR Innovator Edition for S6 ist  mehr als nur eine Hülle für das Smartphone, die man sich auf den Kopf schnallt. In ihrem Inneren steckt eine eigene Elektronik für das Tracking der Kopfbewegungen, die wie die ganze Brille gemeinsam mit dem VR-Pionier Oculus entwickelt wurde. Diesen Ansatz teilt sie sich mit ihrem Vorgänger, der Samsung Gear VR Innovator Edition, die für das Galaxy Note 4 entwickelt wurde. Wird das Smartphone mit dem USB-Stecker in der Brille verbunden startet automatisch die zugehörige Software, nämlich der App-Launcher von Oculus. Ab hier läuft die Bedienung über Kopfbewegungen und das in der rechten Seite der Brille verbaute Touch-Feld. Apps und Buttons wählt man aus, indem man einfach die entsprechende Schaltfläche ansieht und dann mit einem tippen an die Brille bestätigt. Das klappt erstaunlich gut und intuitiv. Das erste Eintauchen die die virtuelle Welt ist – besonders für VR-Neulinge – atemberaubend und schon das Navigieren durch den App-Store und die Menüs macht Eindruck.

Die Bildqualität ist hervorragend, was natürlich den ausgezeichneten Displays der eingelegten Smartphones zu verdanken ist. Die Prototypen von „Profi-Brillen“, beispielsweise von Oculus oder HTC (HTC Vive) bieten aber eine noch bessere Bildqualität. In der Tat ist die Nutzung in einer VR-Brille eines der wenigen Einsatzgebiete, in denen die Erhöhung der Auflösung des Smartphone-Displays weit jenseits der Full-HD-Grenze wirklich Sinn macht.

Das Sichtfeld ist bei der Samsung Gear VR Innovator Edition for S6 sehr weit und kann mit anderen Systemen locker mithalten, billige Cardboard-Varianten übertrumpft sie sowieso. Fehlsichtigkeiten lassen sich mit einem Drehrad bis zu einem Wert von ungefähr -5 Dioptrien anpassen, jedoch nur für beide Augen zugleich. Getrennte Werte für beide Augen lassen sich nicht einstellen. Wenn das nicht reicht, muss man sich mit Kontaktlinsen behelfen, denn eine Brille lässt sich nicht bequem unter die Brille quetschen. Das soll bei dem Nachfolger, der zumindest in den USA noch vor Weihnachten auf den Markt kommen soll, anders sein.

UNFREIWILLIGE ENTKÖRPERLICHUNG

Das Headtracking funktioniert verzögerungsfrei und reagiert einwandfrei auf alle Kopfbewegungen. Allerdings gibt es kein Positionstracking, eine Bewegung des ganzen Körpers durch den Raum wird also nicht erkannt. Apropos Körper: Beim Test erlitt der Redakteur eine Schrecksekunde beim Ausprobieren von Oculus Cinema. Die App bildet verschiedene Arten von Kinosälen nach, in denen man sich eigene 2D- und 3D-Filme (letzteres jedoch nur mit einigem Aufwand) ansehen kann. Die Umgebung wirkt sehr realistisch, doch beim Blick nach unten war nur der Sitz, aber kein Körper zu sehen. Das noch nicht an VR-Erfahrungen gewöhnte Gehirn reagiert auf die eigene Entkörperlichung mit einem kurzen Adrenalinschub. Überhaupt wirkt ein leerer Kinosaal ein wenig gruselig.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*