vSwitch – Virtuelle Netzwerke mit System aufbauen

Wer vSphere in einer Enterprise-Umgebung einsetzt will, muss das Design seines virtuellen Netzwerks genauso sorgfältig zu planen, wie in der realen Welt. Nur so lassen sich Sicherheit, Ausfallsicherheit und Performance optimieren. Der vNetwork-Stack von vSphere bietet alles, was dazu notwendig ist. [...]

DIE VSWITCH-TYPEN IM EINZELNEN
Wie gesehen gibt es in VMware vSphere zwei verschiedene virtuelle Switch-Typen, den vNetwork Standard Switch (vSS) und den vNetwork Distributed Switch (vDS). Beide bilden einen ISO-Layer-2-Ethernet-Switch ab, bieten aber nicht sämtliche Eigenschaften einen physischen Layer-2-Switches. So ist z. B. STP (Spanning Tree Protocol) nicht implementiert. Den Standard Switch gibt es schon seit der ESXi Version 3.0. Der Distributed Switch wurde von VMware mit ESXI 4.0 eingeführt und mit den vSphere-Versionen 5.0, 5.1, 5.5, sowie 6.0 stetig weiter entwickelt, bzw. mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet. Er bietet als die moderne Technologie mehr Flexibilität und deutlich mehr Funktionen. Neben der grundlegenden Layer-2-Switch-Funktionalität, sowie VLAN-Support, NIC-Streaming, CDP-Unterstützung (Cisco Discovery Protocol) und „Traffic Shaping ausgehend“, die auch der Standard-Switch bietet, unterstützt der Distributed Switch unter anderem „Traffic Shaping eingehend“, Net Flow, LLDP, Port Mirroring, PVLAN, Traffic-Filter, SR-IOV, LACP/LAG-Support und außerdem eine große Anzahl an Funktionen zur Netzwerküberwachung und Fehlerbehebung. Die Einzelheiten listet VMware auf seiner Produktseite auf. Leider setzt die Verwendbarkeit des Distributed Switch mindestens eine Enterprise Plus Lizenz voraus.

DER VNETWORK DISTRIBUTED SWITCH
Neben dem größeren Funktionsumfang unterscheidet sich der Distributed Switch wie der Name schon sagt auch in seiner „Bereitstellungs-Philosophie“. Er arbeitet nämlich über sämtliche verbundenen Hosts in einem Datencenter hinweg und erlaubt ein zentrales Bereitstellen, Verwalten und Überwachen von virtuellen Netzwerken. Konfiguriert der Nutzer einen vSphere Distributed Switch im vCenter, wird die einmal vorgenommene Konfiguration an alle Hosts im Datacenter weitergereicht, die dem Switch zugeordnet sind. Dies erleichtert z. B. bei der Migration virtueller Maschinen zwischen Hosts das Beibehalten einer konsistenten Netzwerkkonfiguration.

Richtet man beispielsweise vMotion mit Standard-Switches ein, muss der Systemverwalter auf Details achten, wie z. B. gleich benannten Portgruppen auf den vSwitch des Ziel-Hosts, damit die Migration funktioniert. Der vNetwork Distributed Switch (vDS) hingegen funktioniert quasi wie ein „übergeordneter“ Konfigurationsort im vCenter. Der Systemverwalter muss nur noch ein Mal einen dvSwitch, mit den Portgruppen und den Uplinks einrichten und vCenter erstellt dann auf jeden dem vDS zugeordneten ESXi-Host einen korrespondierenden „gewöhnlichen“ Virtual Switch. Ein Beispiel: möchte der Systemverwalter auf 10 ESXi-Hosts im Cluster jeweils 20 VLANs betreiben, müsste er mit Standard-Switches manuell mindestens 200 Portgruppen einrichten.


Mehr Artikel

News

Hyperconverged Infrastructure: Wettbewerber positionieren Alternativen zu VMware

Kunden mit VMware-basierten HCI-Systemen im produktiven Einsatz haben im Grunde drei Möglichkeiten: Sie können in den sauren Apfel beißen, bei VMware bleiben und weiterhin die neuen höheren Preise zahlen, sie können zu einer anderen Appliance eines HCI-Anbieters mit einem integrierten Stack wechseln oder sie können zu einer alternativen Software-definierten Lösung wechseln. […]

News

Infineon IT-Services: Zwanzig Jahre Innovation und Exzellenz in Klagenfurt

Was 2004 mit 80 Mitarbeiter:innen in Klagenfurt angefangen hat, ist heute auf rund 460 Beschäftigte aus 31 verschiedenen Nationen gewachsen: Die Infineon Technologies IT-Services GmbH mit Hauptsitz in Klagenfurt. Sie verantwortet und betreibt weltweit alle wesentlichen IT-Funktionen im Infineon-Konzern. Heuer begeht der Klagenfurter Standort, an dem rund 300 der 460 Beschäftigten sitzen, sein 20-Jahre-Jubiläum. […]

News

Fünf Trends im Product Lifecycle Management

Produkte und Prozessketten werden immer vernetzter und komplexer. Wer hier den Anschluss verpasst, verliert auch den Produktivitäts- und Wettbewerbsvorsprung. Product Lifecycle Management ist daher der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit für Smart Factories und digitale Wertschöpfungsketten. […]

News

Innovative Customer Experience stellt noch eine große Hürde dar

Der globale Technologieanbieter Zoho stellt den zweiten Teil seiner „Digital Health“-Studie vor. Im Fokus stand diesmal die Frage nach dem digitalen Reifegrad von Unternehmen in Bezug auf Kunden- und Mitarbeitererfahrung. Ergebnis: Unternehmen zeigen deutliches Optimierungspotenzial, wenn es darum geht, ein wirklich gutes Kundenerlebnis zu bieten. […]

News

Stabiles Outdoor-WLAN für schwere Bedingungen

In vielen Situationen sind heutzutage zuverlässige und leistungsstarke Datenverbindungen unerlässlich – von Einsätzen von Rettungskräften bis hin zu Wartungsarbeiten an entlegenen Orten. Für solche Zwecke hat die Thomas-Krenn.AG einen robusten Datenkoffer entworfen, der Nutzer zuverlässig mit 4G- und 5G-basiertem WLAN versorgen kann. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*