Viele Rechenzentren gleichen heute Großbaustellen. Integrierte Lösungen im Data Center sollen den Betrieb vereinfachen. Lesen Sie, wie Experten die Vor- und Nachteile von integrierten Systemen im Data Center beurteilen. [...]
SILOS BESTIMMEN IT-ARCHITEKTUR UND ORGANISATION
Erschwerend kommt hinzu, dass in größeren Unternehmen die Verantwortung für Server, Storage, Netzwerk, Sicherheit und Applikationen in unterschiedlichen Händen liegt. Das führt zu internen Reibungsverlusten. Analysten haben für dieses Phänomen das griffige Bild der „Silo-Architektur“ geprägt.
„Unsere Kunden haben in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um ihren IT-Betrieb zu standardisieren. Und in nahezu jedem Unternehmen gibt es Erfahrungen bei der Virtualisierung physikalischer Infrastrukturen“, berichtet Ulf Schade, Solution Manager bei Computacenter. „Große Applikationsumgebungen wurden aber oft noch als Silos in den Rechenzentren implementiert.“
ENTLASTUNG AUS DER BOX
Einen möglichen Ausweg aus diesem Dilemma könnten Referenzarchitekturen und integrierte Systeme bieten. Sie kombinieren aufeinander abgestimmte, getestete, virtualisierte Storage-, Server-, Netzwerk- und Virtualisierungskomponenten, teilweise auch Middleware- und Applikations-Software in einem vorgefertigten, validierten „Stack“, mit einer zentralen Managementeinheit. Teilweise sind dort auch Templates mit definierten automatisierbaren Konfigurationen hinterlegt, beispielsweise für Server-, Netzwerk- und Speicherressourcen oder Applikationen.
„Die Silos aufzulösen und dem IT-Betrieb Flexibilität in der Infrastruktur zurückzugeben, darauf zielen die Block-Infrastrukturen ab“, erklärt Schade. „Damit nehmen die Heterogenität in der Infrastruktur und auch der Aufwand, diese zu verwalten, ab.“
Der Wunsch nach Investitionssicherheit ist laut Michael Ganzhorn, Bereichsleiter IBM Power bei Fritz & Macziol, ein weiterer Treiber für den Einsatz der Referenzarchitekturen: „Die Infrastruktur kann analog zu den Anforderungen jederzeit um Module erweitert werden. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass der Kunde alles aus einer Hand erhält und über den kompletten Lebenszyklus der IT vom selben Team betreut wird.“
LIEBÄUGELN MIT DER CLOUD
Und nicht zuletzt wirft auch die Cloud ihren Schatten voraus. Denn im Idealfall liefern diese Architekturen die Basis dafür, die Funktionen einer Private Cloud bereitzustellen, mit Anschlussmöglichkeit an die Public Clouds.
„Wir sehen einen klaren Trend in Richtung Private Cloud“, berichtet Fritz &Macziol-Manager Ganzhorn. „Das schließt die Themen Virtualisierung und den Einsatz von Referenzarchitekturen mit ein. Entsprechende Projekte werden aktuell verstärkt nachgefragt und umgesetzt.“
Im Kern gehe es um einen Wandel des IT-Betriebs zur einem serviceorientierten IT-Dienstleister, pflichtet ihm Ulf Schade von Computacenter bei. „Kunden richten ihren IT-Betrieb mittelfristig auf Cloud-Services aus.“ Einig sind sich die Systemhausvertreter, dass Referenzarchitekturen den Kunden dabei helfen, diesem Wandel in Richtung Cloud technologisch in ihrem eigenen Rechenzentrum eine Basis zu geben.
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