Wander-Meetings als High-Tech Trend

Besprechungen an der frischen Luft können Mitarbeiter anregen und die Kreativität steigern, sagt die Forschung. Immer mehr High-Tech Firmen springen auf den Zug auf. [...]

„Software-Ingenieur“ klingt nach einer recht statischen Rolle. Aber das muss sie gar nicht: Janice Lan veranstaltet regelmässig „Sitzungen“ die im Gehen stattfinden. 
„Walking-Meetings sind bei Gesprächen unter vier Augen besser, weil sie tatsächlich für eine Pause vom Bildschirm sorgen“, meint Lan zu ihrem Vorstoß. Sie ist Software-Ingenieur bei Sift Science, einer Firma für Betrugserkennung durch maschinelles Lernenn. „Ich gehe gewöhnlich entweder mit einem Manager, oder einem Kollegen. In der Regel, wenn wir über High-Level Herausforderungen sprechen wollen.“
Ein Spaziergangs-Meeting ist genau das, wonach es klingt: ein Treffen, das während eines Spaziergangs statt in einem Konferenzraum oder Büro stattfindet. Mitarbeiter können Walking-Meetings auf Bürgersteigen und in Parks abhalten. Oder sogar in Einkaufszentren und Tagungszentren, solange die Umgebung nicht zu laut ist.
Neu ist die Idee nicht. Schon die Schüler von Aristoteles wurden dazu angehalten, beim Denken zu gehen. West-Wing-Fans werden sich vielleicht noch an das TV-Intro der Show mit den Spazier-Gesprächen  erinnern. Auch Steve Jobs soll ein Fan von Wandermeetings gewesen sein. 
Aber sind sie in der Tech-Welt wirklich sinnvoll? Für Menschen, die ihre Tage an Bildschirmen verbringen, zur Überwachung, zum Coden, Daten-Manipulieren, Konfigurieren – ist ein Walking-Meeting da produktiv?
Befürworter sagen ja, aber mit einigen Einschränkungen.
„Alle unsere Mitarbeiter nutzen zuweilen Walking-Meetings, um aus dem sesshaften Lebensstil auszubrechen“, meint Robert Manigold, Partner bei der Web- und App-Entwicklungsagentur Code Koalas in Kansas City. „Von Computern wegzukommen bedeutet normalerweise, dass die Gespräche eher theoretischer Natur sind, oder aber mit einem menschlichen Teil eines Problem zu tun haben, also mit Problemen oder Sorgen am Arbeitsplatz.“
Es gebe genügend technische Möglichkeiten für Notizen und App-Zugriff, welche Walking-Treffen auch für Techniker interessant machen, meint David Aktary, Gründer von AktaryTech, die Anwendungs-Entwicklung, Beratung und Recruiting-Dienstleistungen anbietet.
„Es ist absolut möglich und auch wünschenswert für Menschen, die sehr mobil sind, deren Business ausreichend technisiert ist, und die ein Smartphone haben“, so Aktary. „Notizen können auf Handys entweder durch Eingabe von Text, oder durch die Erstellung von Sprachnotizen aufgenommen werden. Für das Checken von GitHub gibt es Apps. Oder müssen sie etwas in ihrem Spreadsheet überprüfen? Ja, auch dafür gibt’s eine App.“

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