Identität. Wir alle haben eine – und jede ist einzigartig und individuell. Sie macht uns aus und gibt Aufschluss darüber, wer wir sind. In der vernetzen modernen Welt ist es für eine effektive digitale Transformation entscheidend, dass Unternehmen die Bedeutung der Benutzer- und Kundenidentität verstehen. Diejenigen, die dieses Potenzial nutzen, können gefragte Dienstleistungen zielgenau sowie zum richtigen Zeitpunkt über das am besten geeignete Medium bereitstellen. Wer dazu nicht in der Lage ist, wird früher oder später das Nachsehen haben. [...]
Wenn Identitätsmanagement so wichtig für den zukünftigen Geschäftserfolg ist, warum haben dann so viele Unternehmen damit zu kämpfen? Der Hauptgrund ist ihr Unvermögen, ihre Herangehensweise grundlegend zu verändern. Der Schwerpunkt herkömmlicher Identitätsmanagementlösungen lag lange auf der internen Sicherheit und mitarbeiterbezogenen Aktivitäten. Sie waren für die Verwaltung der Identitäten einer festen Anzahl von Benutzern konzipiert, die eine bestimmte Zahl von Aufgaben erledigten. Die für eine effektive digitale Transformation erforderliche Strategie stellt diese konventionelle Herangehensweise jedoch auf den Kopf, indem sie erstmals die Kundenidentität ins Zentrum des Geschäftsmodells rückt. Dabei handelt es sich für viele Unternehmen um Neuland. Darüber hinaus sind ihre vorhandenen Legacy-Identitätsmanagementsysteme weder auf diesen neuen Ansatz noch auf die Millionen externer Identitäten ausgelegt, die für eine effektive kundenorientierte Lösung benötigt werden, da sie in der Regel ausschließlich für die Anwendung durch interne Mitarbeiter entwickelt wurden und aus Unternehmenszukäufern heraus wuchsen – also nur bedingt zu integrieren waren und wenig skalierbar sind. Die bevorstehende OpenAM 13-Version wird über so genannte „zustandslose Sessions“ („stateless sessions“) verfügen, die die Anzahl der Anfragen an den OpenAM-Server drastisch reduzieren können, und somit eine noch bessere Skalierbarkeit und Flexibilität im Access Management ermöglichen.
Die Technologie wird jedoch immer ausgereifter. Es gibt jetzt benutzerorientierte Identitätsplattformen, die Unternehmen das Werkzeug an die Hand geben, das sie benötigen, um über verschiedene Kanäle sowie Berührungspunkte hinweg, komplexe Kundenprofile anzulegen. Auf diese Weise haben sie die Möglichkeit, ein digitales Bild der einzelnen Kunden und ihrer Gewohnheiten zu erstellen, das sie bei der Entwicklung neuer, nützlicher Produkte und Dienstleistungen unterstützt. Im Ergebnis profitieren Kunden von einer unmittelbaren Bereitstellung relevanter digitaler und physischer Dienste sowie intelligenter Sicherheit, basierend auf dynamischen Merkmalen wie Standort, Gerät, Tageszeit und Bekanntheit.
Problematisch hierbei ist jedoch der Datenschutz. Unternehmen können nicht mehr identitätsorientierte Dienste anbieten, ohne ebenfalls den Datenschutz zu verbessern. Egal, wie gut neue Dienste sind: Haben die Kunden das Gefühl, dass der Schutz ihrer Daten nicht gewährleistet ist, wird die Akzeptanz darunter leiden. Darüber hinaus wird das bevorstehende Inkrafttreten (voraussichtlich 2017) der neuen EU-Datenschutzverordnung etwaige Probleme infolge eines wahrgenommenen Missverhältnisses zwischen Identitätsdaten und Datenschutz wahrscheinlich weiter verstärken.
Die Branche arbeitet bereits seit einiger Zeit an der Entwicklung allgemeiner Standards, die einen wirksameren Schutz der Daten von Benutzern gewährleisten und das Gefühl der Sicherheit vermitteln sollen, das notwendig ist, um die Annahme identitätsorientierter Dienste voranzutreiben.
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