Was Business Process Intelligence und Autorennen gemeinsam haben

Der Schnittpunkt von Menschen, Prozessen und Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung ist der entscheidende Vorteil von Business Process Intelligence (BPI, Prozessintelligenz). Hier kommen wertvolle Erkenntnisse ans Licht, was funktioniert und was nicht. [...]

Foto: schuger/Pixabay

Mit diesen Informationen können Unternehmen schnell Anpassungen vornehmen, um bessere Ergebnisse zu erzielen, wie ein Formel-1-Fahrer, der eng mit seiner Boxencrew zusammenarbeitet. Diese unmittelbare Feinabstimmung verwandelt betriebliche Effizienz und Rationalisierung in einen ganz neuen Wettbewerbsvorteil – einen, der Teams und ganzen Unternehmen zum Sieg verhilft.

Überraschenderweise zeigen Untersuchungen jedoch, dass viele Unternehmen ihre eigenen Prozesse nur unzureichend kennen. Laut aktuellen Studien werden gerade einmal ca. 4 Prozent der Prozesse in Unternehmen vollständig auf Erfolg gemessen und verwaltet.

Es scheint, dass hier eine sanfte Erinnerung an einen der bekanntesten Aphorismen von Aristoteles hilfreich wäre: Sich selbst zu kennen, ist der Anfang aller Weisheit.

Warum übersehen so viele Unternehmen, wie wichtig BPI für ihren Gesamterfolg ist?

Stellen Sie sich diesen Mangel an Verständnis auch im Motorsport vor, wo die Zeit buchstäblich über den Erfolg entscheidet und das Verständnis von Prozessen eine Frage von Leben und Tod ist. 

„Um ein Rennen zu gewinnen, braucht man mehr als nur einen Fahrer und ein schnelles Auto. Eine ganze Crew von bis zu 20 Mechanikern unterstützt den Fahrer mit einer gut funktionierenden Strategie, die vor dem Rennen ausgearbeitet und während des Rennens umgesetzt wird. Wichtige Daten über das Auto und die Strecke, die Länge des Rennens und das Wetter werden dabei berücksichtigt.

Unwichtige Daten werden herausgefiltert. Alle Beteiligten kennen die Abläufe. Der Ausgang des Rennens hängt von diesem tiefen Verständnis der Prozesse und der Reaktion auf Erkenntnisse ab”, geht Cosima von Kries, Nintex Director, Solution Engineering EMEA, ins Detail. 

Ein Beispiel für Innovation 

Rennwagen sind für die Autoindustrie im Allgemeinen ein Beispiel für Innovation. Viele der heute gebräuchlichen Autofunktionen wurden zuerst in Rennwagen getestet, darunter Sicherheitsgurte und Scheibenbremsen. Prozessintelligenz ebnet den Weg für Innovationen. 

In diesem Beispiel aus dem Rennsport halten elektronische Sensoren die Boxencrew in Echtzeit über die Leistung des Autos auf dem Laufenden. Diese wichtigen Informationen werden an alle Mitglieder des Rennteams weitergeleitet, nicht nur an einen einzelnen Mechaniker oder den Fahrer.

Ohne diesen kritischen Informationsaustausch müsste die Mannschaft die Situation aus der Ferne interpretieren und sich fragen: “Wir werden von allen anderen Fahrern überholt. Ich frage mich, was da los ist?” Oder wenn sie einen Unfall auf der Strecke beobachten, fragen sie sich vielleicht: “Ist das unser Auto?”

„Während eines Rennens muss ein Fahrer seine Reifen wechseln und auftanken, um weiterfahren zu können. Erstaunlicherweise dauert der gesamte Vorgang nur wenige Sekunden. Für alle vier Reifen und das Tanken werden 12-16 Sekunden benötigt. Das Nachfüllen von Kraftstoff gegen Ende des Rennens dauert nur 2 bis 3 Sekunden.

Diese Anpassungen sind für ein erfolgreiches Ergebnis von entscheidender Bedeutung. Und ohne ein tiefes Verständnis des Prozesses, wer die Arbeit macht und wie er sie macht, würde dieser zeitkritische Aufwand zu einem Misserfolg führen. Der Fahrer würde wahrscheinlich als Letzter die Ziellinie überqueren, wenn er es überhaupt so weit geschafft hat,“ erläutert Cosima von Kries weiter.

Business Process Intelligence für die Innovation im Unternehmen nutzen

BPI liefert ein umfassendes, tiefes Verständnis der Geschäfts- und Betriebsprozesse, die es ermöglichen, die Arbeit von Anfang bis Ende zu erledigen. Und genau deshalb ist BPI so wichtig. Sie hilft Teams und Organisationen nicht nur, heute effizienter zu arbeiten, sondern ebnet auch den Weg für eine bessere Zukunftsplanung und erfolgreiche Ergebnisse von morgen. 

Warum verstehen dann nur so wenige Unternehmen ihre eigenen Prozesse genau? Die richtigen Werkzeuge sind ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, aussagekräftige Prozessinformationen zu liefern. 

Was unter der Motorhaube steckt, zählt

(Symbolfoto, Quelle: MarkusThomas/Pixabay´)

„In unserem Beispiel aus dem Rennsport muss das Boxenteam über die notwendigen Werkzeuge verfügen, um die wenigen kostbaren Sekunden zu nutzen, die ihnen zur Verfügung stehen, um die Arbeit zu erledigen und den Fahrer wieder auf die Strecke zu bringen.

Auch Unternehmen benötigen die richtigen Prozessintelligenz-Tools, um zu verstehen, was „unter der Unternehmens-Motorhaube“ vor sich geht,“ ergänzt Cosima von Kries. 

BPI-Tools können Unternehmen dabei helfen, bestehende und künftige Prozesse zu erkennen, abzubilden, zu verwalten, zu automatisieren und zu optimieren. Die richtigen Tools können einen unermesslichen Wert darstellen. Die Kenntnis des Marktes für Process Intelligence ist ein wichtiger erster Schritt, um die richtige Lösung zu finden. 

Business Process Intelligence nutzt neueste Technologieansätze aus dem Bereich Geschäftsprozessmanagements. Durch die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) können Führungskräfte deutlich bessere datengestütze Entscheidungen für das Unternehmen treffen.

Durch BPI werden Schwachstellen im Prozess direkt aufgezeigt, Echtzeitdaten ermittelt, sowie historische Daten in Kontext gebracht, große Datenmengen visuell für eine fundierte Entscheidungsbasis transparent bereitgestellt, sowie durch Predicitve Analytics Trends im Unternehmen aufgezeigt, welche zu zukunftsorientierten Erfolgen führen.

So wie ein Rennwagen kontinuierlich aufgrund der Erfahrungswerte vorheriger Rennen innovativ angepasst wird, übernimmt Process Intelligence exakt diese Aufgabe für Geschäftsprozesse.

Drei Haupttechnologien für Business Process Intelligence

Es gibt drei Haupttechnologien, die eine End-to-End-Lösung für Process Intelligence vervollständigen. Process-Intelligence-Tools nutzen Algorithmen des maschinellen Lernens, um Ereignisdaten in einem Prozess aus Systemen und Anwendungen wie ERP und CRM zu sammeln, Daten zu analysieren und Prozesse zu visualisieren.

  1. Process Mining: Analyse von Betriebsprozessen auf Grundlage von Ereignisprotokollen, die Unternehmen dabei helfen, Betriebsprozesse zu analysieren und zu entdecken.
  2. Task Mining: eine Technologie, die es Unternehmen ermöglicht, Daten über Benutzer- (oder Desktop-) Interaktionen zu erfassen und so zu analysieren, wie die Mitarbeiter ihre Arbeit erledigen. 
  3. Process Mapping: Daten, die durch Prozess- und Task Mining gesammelt werden, helfen bei der Erstellung detaillierter Prozesslandkarten, die ein klares Bild davon vermitteln, wie Geschäftsprozesse ausgeführt werden und welche Akteure an jedem Schritt beteiligt sind.

„Richtig ausgeführt, bietet die Investition in BPI-Tools viele Vorteile, darunter datengestützte Entscheidungsfindung, Kosten- und Zeitersparnis, Nachhaltigkeit durch Reduzierung von Papierdokumenten, Identifizierung und Beseitigung von Ineffizienzen durch schnellere und genauere Ergebnisse, effektives Benchmarking und Berichtswesen,“ so Cosima von Kries abschließend. 

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