Was hinter dem Begriff iBeacon steckt

Die Technologie iBeacon baut auf einer wesentlichen Eigenschaft mobiler Endgeräte auf: die Lokalisierbarkeit des Users. Doch warum sollte sich der Kunde lokalisieren lassen? Und was haben Unternehmen davon? [...]

iBeacon (Beacon bedeutet „Leuchtfeuer“) ist eine von Apple initiierte Technologie, welche auf Bluetooth Low Energy (BLE) beruht und deren Funktionalität ebenso für Android genutzt werden kann. Das Verfahren wird ab iOS 7 bzw. Android Version 4.3 unterstützt. Auch andere Unternehmen, etwa Facebook, experimentieren mit ähnlichen Technologien.

In definierten Abständen sendet ein solches iBeacon – ein kleines Gerät, welches zum Beispiel an einer Wand angebracht werden kann – Funksignale aus und kann über eindeutige IDs identifiziert werden. Die Signalverarbeitung erfolgt indes über das mobile Endgerät bzw. über die dazugehörige App. Daraus erfolgt eine genaue Positionsbestimmung des Smartphone-Users mit dem Ziel, diesen mit ortsspezifischen Informationen (Marke, Produkte, Angebote, etc.) zu versorgen. Vorteil der iBeacons gegenüber anderen Möglichkeiten zur Ortung, wie etwa über GPS, das Mobilfunknetz oder WLAN, ist einerseits die Einsatzmöglichkeit in geschlossenen Räumen ohne Netzwerkverbindung sowie die höhere Genauigkeit.

Als Voraussetzung für den Erfolg gilt die genaue Definition von möglichen Use Cases und dem damit in Verbindung stehenden Kundennutzen. Denn nur der dargebotene Mehrwert garantiert im Anschluss einen motivierten App-Nutzer. Ebenso sollte die Vereinbarkeit mit Unternehmensleitlinie/-strategie gegeben sein. Auf technischer Seite gilt es seitens des Händlers, die mit Kennung versehenen iBeacons auf stationärer Fläche zu installieren und eine entsprechende Kunden-App bereitzustellen bzw. eine bereits bestehende App mit der iBeacon-Logik aufzurüsten. Anschließend sollte die Technologie vor Ort ausführlich getestet werden. Der Kunde wiederum muss über ein Smartphone verfügen, sein Bluetooth aktivieren und seinen Standort freigeben.

DER KUNDE IM FOKUS

iBeacon baut auf einer wesentlichen Eigenschaft mobiler Endgeräte auf: die Lokalisierbarkeit des Anwenders. Unternehmen mit stationärer Fläche können so dem Kunden – auf Basis des ermittelnden Standortes – abgestimmte Informationen zuführen; Stichwort „Location Based Marketing“. Die Informationsrelevanz für den Kunden wird damit erhöht und Streuverluste minimiert. Das Smartphone wird verstärkt als Informations- und Shopping-Tool genutzt. Die iBeacon-Technologie weiß diesen Umstand gewinnbringend für den Handel zu nutzen. Denn dieser erhält einen orts- und zeitabhängigen Zutritt zur digitalen Welt des Kunden und kann so in einen persönlichen Dialog mit ihm treten.

In Österreich sind solche und ähnliche Technologien bereits im Einsatz oder werden getestet. Vergangenen Mai startete beispielsweise das Einrichtungshaus IKEA in seiner Grazer Filiale einen entsprechenden Test in Zusammenarbeit mit dem Mobile Marketing Spezialist IQ mobile. Der Hagenberger Software-Entwickler bluesource hat ebenfalls entsprechende Lösungen entwickelt, etwa für den Lebensmittelmarkt Merkur oder den Sportartikelhändler Hervis. Ein weiteres österreichisches Beispiel: Auf dem Weingut Hillinger werden Besucher mit Hilfe von Beacon-Funksendern durch das Angebot geleitet.


Mehr Artikel

News

6 Grundsätze für eine KI-taugliche Datenbasis

Wer Künstliche Intelligenz nutzen will, muss über eine vertrauenswürdige Datengrundlage verfügen. Daten sind das Lebenselixier von KI-Systemen und bestimmen maßgeblich die Qualität und Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Nur so können KI-Modelle robust, anpassungsfähig und vertrauenswürdig arbeiten. […]

News

Cybersicherheitsbudgets werden falsch priorisiert

Der ICS/OT Cybersecurity Budget Report 2025 von OPSWAT deckt erhebliche Lücken in den Cybersicherheitsbudgets sowie einen Anstieg von ICS/OT-fokussierten Angriffen auf. Ferner wird deutlich, wie durch eine unzureichende Finanzierung, falsch gesetzte Prioritäten und uneinheitliche Abwehrmaßnahmen kritische Infrastrukturen immer raffinierteren Bedrohungen ausgesetzt sind. […]

News

Nach dem Hype: Diese vier KI-Trends werden 2025 weiterhin prägen

Die vergangenen zwei Jahre haben einen regelrechten KI-Boom erlebt. Insbesondere generative Modelle (GenAI) haben sich rasant weiterentwickelt und etablieren sich zunehmend als feste Größe in den Arbeitsprozessen von Organisationen weltweit. Angesichts dieser Dynamik fragen sich nun viele Unternehmen, welche Entwicklungen das Jahr 2025 bestimmen werden und welche Potenziale sich daraus ergeben. […]

News

Generative KI als Sicherheitsrisiko

Eine neue Studie von Netskope zeigt einen 30-fachen Anstieg der Daten, die von Unternehmensanwendern im letzten Jahr an GenAI-Apps (generative KI) gesendet wurden. Dazu gehören sensible Daten wie Quellcode, regulierte Daten, Passwörter und Schlüssel sowie geistiges Eigentum. Dies erhöht das Risiko von kostspieligen Sicherheitsverletzungen, Compliance-Verstößen und Diebstahl geistigen Eigentums erheblich. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*