Software-definierte Netzwerke oder Rechenzentren in der Cloud sind im Grunde eine Entwicklung aus der IT. Der Weg verläuft vom ersten frei programmierbaren Rechner und den virtuellen Maschinen innerhalb der Großrechner der 1960er Jahre über Client-Server-Betriebssysteme wie Unix und Windows bis zu den heutigen Virtualisierungs-Systemen vom Typ VMware oder OpenSource-Infrastruktur-Komponenten-Systemen wie OpenStack. Die Frage stellt sich, was ist OpenStack und warum reden derzeit so viele darüber? [...]
OPENSTACK-TRENDS
In der OpenStack-Community wird derzeit viel darüber diskutiert, was die Zukunft von OpenStack bringen wird. Derzeit gibt es in OpenStack vier große Baustellen: Diese betreffen zum Einen die Compute-Ebene, die der Hypervisor-Ebene bei den Virtualisierungsplattformen entspricht, zum Zweiten das Cloud Networking (Neutron), das im Bezug auf Skalierung noch verbesserungsbedürftig ist. Als Drittes die Entwicklung von Low-Cost-Speichern, um die Verlagerung von praktisch der gesamten Speicherintelligenz in die Cloud zu ermöglichen und viertens das Thema „Platform as a Service“ (PaaS), dass über die Infrastruktur-Virtualisierung hinaus eine Software-Umgebung für vereinfachte Applikations-Entwicklung zur Verfügung stellt.
Wichtige Trends sind vor allem Skalierung (Cloud Networking) und Low-Cost-Storage. Im Moment ist Neutron auf die Netzwerkemulation innerhalb der Cloud fokussiert. Es wird gewissermaßen ein virtuelles Netz auf der Basis des existierenden physikalischen Netzwerks erstellt, die der User manipulieren kann, ohne Änderungen an der existierenden Netzwerkinfrastruktur zu benötigen. Ein User will zum Beispiel eine Instanz mit dem Internet verbinden, für diesen Zweck erstellt er einen virtuellen Router und verbindet diesen mit seiner Instanz und einem Master-Router. Für den User sieht das aus wie eine Hardware, aber tatsächlich verwaltet Neutron die Datenströme auf der existierenden Hardware. Das Ergebnis ist ein Network-as-a-Service aus der Cloud, der zugleich die IT flexibler macht, IT-Ausgaben planbarer macht und IT-Verantwortlichen dabei hilft investitionssicher zu skalieren. OpenStack wird außerdem massive Auswirkungen auf den Storage-Markt haben, da mit den sogenannten Low-Cost-Storage-Konzept, die ein Speichern von Daten in der eigenen Cloud Computing-Umgebung vorsieht, die bisherigen Modelle der spezialisierten Anbieter im Vergleich nicht mehr attraktiv sein werden.
* David Fishman ist Vice President Marketing bei Mirantis.
Dies ist der erste Teil einer 3-teiligen Artikelserie über OpenStack. Im 2. Teil erfahren Sie mehr darüber, wie OpenStack die IT-Landschaft bereits verändert und in Zukunft noch verändern wird. Der 3. Teil behandelt einige bereits umgesetzte OpenStack Projekte.
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