USB 4 wird gegen Ende 2019 auf dem Markt erscheinen und eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit, eine effizientere Energieversorgung und ein besseres Datenstrom-Management mit sich bringen. [...]
Die USB Promoter Group hat erst kürzlich die Spezifikationen für USB 4 veröffentlicht. Diese werden eine ganze Reihe von Verbesserungen für USB 3.2 und USB 2 bringen. USB 4 basiert auf der Thunderbolt-Architektur, die die Bandbreite der aktuellen USB-Technologie verdoppelt und mehrere Daten- und Anzeigeprotokolle zur selben Zeit verarbeiten kann.
Dabei wird USB 4 aussehen wie USB-C, bietet jedoch deutlich bessere Datenübertragungsgeschwindigkeiten, die in etwa Intel’s Thunderbolt 3-Version von USB-C entsprechen.
Die meisten von uns verwenden wahrscheinlich immer noch Adapter, um unsere USB-A-Geräte mit USB-C-Anschlüssen kompatibel zu machen, sodass eine weitere USB-Version im ersten Moment eher entmutigend klingt. Folgendes sollten Sie jedoch über USB 4 wissen.
Wie unterscheidet sich USB 4 von USB 3.2 und USB 2?
USB 4 kommt mit einer Datenübertragungsgeschwindigkeit von bis zu 40 Gbit/s über zweispurige Kabel entsprechend der Geschwindigkeit von Thunderbolt 3. Außerdem bietet es dankt der Technologie, die Ressourcen basierend auf dem Übertragungsbedarf intelligent zuordnet, eine bessere Videoleistung und ist zudem – abhängig von der Implementierung der USB 4-Technologie – kompatibel mit Thunderbolt 3. Dass es weiterhin Typ-C-Ports verwendet, ist von praktischem Vorteil.
Was sind die verschiedenen Versionen von USB-C?
Es gibt eine Reihe von USB-Typen, von denen jeder eine Reihe von Namen und Datenübertragungsgeschwindigkeiten zu bieten hat. Hier ist eine kurze Erklärung zu jeder von ihnen, die Ihnen als Hilfestellung dienen soll:
- SuperSpeed USB alias USB 3.1 Gen 1 alias USB 3.2 1: 5 Gbit/s
- SuperSpeed USB 10 Gbps alias USB 3.1 Gen 1 alias USB 3.2 2: 10 Gbit/s
- SuperSpeed USB 20 Gbps aka USB 3.2 2×2: 20 Gbit/s
- Thunderbolt 3: 40 Gbit/s
- USB 4 (kommt 2020): 40 Gbit/s
Die Kompatibilität von USB 4 und Thunderbolt 3
Intel, der Entwickler und Eigentümer des Thunderbolt 3-Protokolls, hat sein Protokoll der USB Promoter Group zur Verfügung gestellt, damit die kommende USB 4-Plattform mit Thunderbolt 3-Geräten kompatibel sein kann. Während dies für die Verbraucher im Allgemeinen eine gute Sache ist, sind Hersteller wiederum nicht dazu verpflichtet, die Thunderbolt 3-Funktionalität auch wirklich in ihre USB 4-Spezifikationen zu implementieren, sodass es dennoch möglich sein könnte, dass Sie später ein USB 4-fähiges Gerät erhalten, das dennoch nicht mit Thunderbolt 3 kompatibel ist. Deshalb ist es wichtig, die genauen Spezifikationen des Geräts, das Sie kaufen wollen, zu überprüfen, bevor Sie Ihr hart verdientes Geld dafür aufwenden.
Auf dem Papier sieht das Versprechen rund um Übertragungsraten von 40 Gbit/s eigentlich sehr gut aus, doch nicht jedes USB-Gerät kann diese Geschwindigkeit auch wirklich erreichen. Daher könnte es möglich sein, dass USB 4-Geräte ihre Geschwindigkeit verringern müssen, um sich der angeschlossenen Hardware anpassen zu können. Für USB 4 stehen insgesamt drei Geschwindigkeiten zur Verfügung (10 Gbit/s, 20 Gbit/s und 40 Gbit/s), und Sie können in der Regel davon ausgehen, dass die kleineren und weniger teuren Geräte bei den niedrigeren Übertragungsgeschwindigkeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit gekappt werden.
Intelligente Bandbreitenfreigabe mit USB 4
USB-C hat damals eine Funktion eingeführt, die als „alternativer Modus“ bezeichnet wird und die Eingabe von DisplayPort und HDMI über einen USB-C-Anschluss ermöglicht. Die derzeitige Technologie ermöglicht allerdings keine effiziente Aufteilung der Ressourcen, wenn Sie Daten und Video gleichzeitig übertragen wollen – Die Bandbreite wird stattdessen zu jeweils 50% der verfügbaren Bandbreite zwischen beiden Informationsströmen aufgeteilt.
USB 4 weist die Ressourcen dagegen je nach Bedarf intelligent den einzelnen Video- und Datenströmen zu. Wenn Sie also 4k-Videos streamen und gleichzeitig Daten übertragen wollen, ist die Technologie bestrebt, diese Anforderungen bestmöglich so auszugleichen, dass beide Streams reibungslos funktionieren.
USB 4 unterstützt USB Power Delivery
Nur bestimmte USB-C-Anschlüsse unterstützen USB Power Delivery (USB PD), was vor allem zum Aufladen einiger Geräte – einschließlich Laptops – erforderlich ist. Jedes USB 4-Gerät und jeder USB-Port unterstützt standardmäßig USB-PD mit der Fähigkeit, bis zu 100 Watt zu unterstützen, obwohl noch kein Ladegerät in der Lage ist, diese Energiemenge auch nur annähernd zu liefern.
USB 4 ist außerdem rückwärtskompatibel mit USB 3 und 2-Geräten, allerdings sind Sie bei einer solchen Interaktion auf die Geschwindigkeit der beiden älteren Versionen beschränkt. Ein externes USB 4-Laufwerk erreicht keine USB 4-Geschwindigkeiten, wenn es über einen USB 2 oder 3-Port an ein Gerät angeschlossen wird.
Wann kommt USB 4 auf den Markt?
USB 4 wird erst zu Ende dieses Jahres auf den Markt kommen und es wird noch mindestens ein weiteres Jahr dauern, bis wir es auch in Verbraucher-Produkten zu sehen bekommen werden. Es wird also erst frühestens Ende 2020 oder Anfang 2021 soweit sein, dass Sie sich darum sorgen müssten. Weitere Details rund um die Technologie werden sich im Laufe der Zeit ergeben, aber es sieht bereits jetzt nach einem vielversprechenden Schritt nach vorne aus.
*Sean Bradley ist Redakteur bei Computerworld.com
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