Bei der Entwicklung einer Business-App gilt es, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Zielgruppe nicht aus den Augen zu verlieren. Die folgenden acht Aspekte sollten Unternehmen dabei berücksichtigen. [...]
3. Zukunftssicherheit der Entwicklungssysteme
Bei der Entwicklung nativer Apps stellt sich nicht wirklich die Frage nach der Zukunftsfähigkeit, da Entwicklungssysteme der Hersteller genutzt werden. Allerdings müssen Unternehmen über Entwickler mit entsprechendem Knowhow für jede einzelne Plattform (Objective C für iOS, Java für Android und C# für Windows) verfügen.
Entwicklungssysteme im Bereich Web -und Hybrid-Entwicklung sind sehr vielfältig. Große Teile an (Basis-)Bibliotheken stehen als Open Source zur Verfügung. Dies bedeutet Fluch und Segen zugleich, da die Auswahl zum einen schwer zu überblicken ist, es zum anderen aber auch ermöglicht, das optimale Tool zu finden und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
JavaScript und HTML5 bieten als Standard im Web hohe Zukunftsfähigkeit und Investitionssicherheit in der Entwicklung. Wissen kann einfach sowohl für klassische Web-Anwendungen als auch mobil geteilt und Entwicklungs-Artefakte über die Anwendungen hinweg wiederverwendet werden.
Aktuell besteht aber noch eine hohe Dynamik in der gesamten Entwicklungs-Infrastruktur nach dem Motto: „Gestern war Angular das Framework der Wahl, heute ist es React und morgen gibt es wieder was Neues“. Werkzeuge und Bibliotheken sind daher zum Teil noch nicht ausgereift und stabil. Daher empfiehlt es sich, eine eher konservative Strategie bei der Entwicklung von Apps im Business-Bereich zu wählen und abzuwarten, bis der Hype-Zyklus Richtung „Pfad der Erleuchtung“ geht. Ansonsten besteht die Gefahr, sich in eine Abhängigkeit von Herstellern zu begeben, wenn man auf integrierte Umgebungen und Frameworks setzt.
4. Entwicklungskosten
Bei einer rein nativen Entwicklung müssen Unternehmen initial mit den geringsten Kosten rechnen und erhalten sofort eine hohe Produktivität. Je mehr Plattformen unterstützt werden, desto höher sind bei diesem Ansatz allerdings die Kosten für Ressourcen, was die Anzahl der Entwickler sowie deren Recruiting und Aus- und Weiterbildung betrifft.
Bei einem Cross-Platform-Ansatz lässt sich dieser Aufwand für die Entwicklung verschiedener Plattformen zwar reduzieren. Allerdings hängt dies auch sehr von der Komplexität der Anwendung und den Anforderungen an die Widerverwendung ab. Sind diese entsprechend hoch, steigen damit auch der Aufwand und die Kosten bei einem JavaScript/HTML5-Ansatz. Besonders den initialen „Forschungsaufwand“ sollten Unternehmen bei komplexen Anforderungen nicht unterschätzen.
Der große Show-Stopper bei Xamarin waren in der Vergangenheit die hohen Kosten pro Entwickler und Jahr. Nachdem Microsoft das Framework nach der Übernahme nun kostenlos zur Verfügung stellt, dürfte es zukünftig deutlich mehr Zulauf bekommen.
In allen Fällen sollten Unternehmen versuchen, schnell mit einem geringen Funktionsumfang produktiv zu gehen, um möglichst früh Feedback von der Zielgruppe in die Weiterentwicklung einfließen zu lassen.
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