Was Sie über OpenStack wissen sollten

Wer sich mit der Umsetzung von Private Clouds für sein Unternehmen beschäftigt, kommt heute kaum mehr um OpenStack herum. Wir klären die wichtigsten Fragen rund um OpenStack. Denn ganz einfach ist der Umgang mit dem Opensource-Framework nicht. [...]

WAS SIND DIE GRUNDLEGENDEN KOMPONENTEN?
OpenStack besteht aus mehreren Kernkomponenten, die im folgenden in einem kurzen Überblick vorgestellt werden.

Die OpenStack-Hauptkomponente ist das Compute-Modul Nova. Mit ihr werden die Instanzen der Benutzer angelegt, verwaltet und gelöscht. Das Modul kümmert sich also um die Administration der verfügbaren Rechenleistung und startet und stoppt virtuelle Maschinen. Die Maschinen werden nicht nur administriert, sondern können auch mit diversen Tools kontrolliert werden. So können etwa Nutzerzugriffe auf die zur Verfügung gestellten Ressourcen gesteuert werden. Die Komponente unterstützt die wichtigsten Hypervisoren wie Vmware, KVM, Hyper-V und Xen.

Funktionsbausteine: Die wichtigsten Komponenten von OpenStack. (c) Openstack.org

Neutron ist die Netzwerkkomponente von OpenStack. Sie setzt Netzwerke auf, konfiguriert sie, weist sie Compute-Instanzen zu und verwaltet dafür IP-Adressen und VLANs. Die Komponente enthält Software Defined Netzworking Funktionen wie Open vSwitch oder das von Juniper angebotene Opencontrail. Es kann fast alle Switches, Router und Netzwerk-Appiances der großen Hersteller ansteuern. Ein richtig konfiguriertes Neutron lässt den Kunden einer Cloud-Umgebung seine virtuelle Netzwerkumgebung nach Gutdünken gestalten.

WAS SIND DIE WICHTIGSTEN STORAGE-KOMPONENTEN?
Das Thema Storage ist so komplex, dass gleich mehrere Komponenten notwendig sind, um die unterschiedlichen Aspekte abzudecken. Das Modul Swift bietet Object Storage an und ergänzt „Computing on demand“ um „Storage on demand“. Es stellt damit ähnlich wie Amazons Simple Storage Service (S3) ein skalierbares und redundantes Speichersystem für Daten bereit. Dazu greift es auf verschiedene Backends zurück, die die Daten letztlich speichern. Swift bildet den Teil von OpenStack, der von Rackspace stammt.

Der Block-Datenspeicher Cinder dient als persistenter Block-Level Speicher und stellt Software zur Verfügung, um einen Service aufzubauen und zentral zu managen. Physikalischer Storage kann direkt an den Cinder Server angehängt werden oder aber an Drittanbieter. Letztere können ein spezielles Cinder Plug-in nutzen, um den externen Storage zu integrieren. Cinder bringt Treiber für alle großen Storage-Systeme mit wie HP, IBM, EMC oder Hitachi.

Object Storage wie Swift erlaubt es, redundante und skalierbare Storage Cluster mit einer Größe im Petabyte-Bereich aufzubauen. Hier sollen vor allem langfristig Daten gespeichert und archiviert werden.

Der Image Dienst Glance dient der Verwaltung von Datenträger-Abbildern. Er liefert in OpenStack-Clouds fertige Images von virtuellen Festplatten aus, die Kunden für ihre VMs verwenden können. Dabei ist Glance nicht als Speicher-, sondern als Verwaltungsdienst zu sehen. Die eigentlichen Daten können in Swift liegen. Der Begriff des Image kann übrigens sehr weit gesehen werden. Der Festplatteninhalt einer Betriebssystem-Installation gehört etwa ebenso dazu wie die vollständige Konfiguration einer virtuellen Maschine. Fertige Images muss der Anbieter nicht bereitstellen, denn die können sich Kunden auch selbst in OpenStack hochladen.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*