OpenStack setzt auf das Open-Source-Betriebssystem Linux auf, das als Vorreiter für die weltweite Open-Source-Bewegung gilt. Der treibende Gedanke hierbei ist, gemeinschaftlich zu entwickeln, aus Fehlern zu lernen und diese zusammen zu beheben, um das Endprodukt immer besser zu machen. Mit OpenStack verfolgen die Macher der Community das Ziel eine universelle Open Source Cloud Computing Plattform für öffentliche und private Clouds anzubieten und dies als Best-of-Breed 2.0 Ansatz zu präsentieren. [...]
DER KOSTENFAKTOR
Statt schon in der Testphase teure Hardware anzuschaffen, die später vielleicht nicht benötigt wird, oder aufwendige Leihprogramme von Herstellern zu implementieren, steht bei OpenStack die benötigte Hardware oft schon im Rechenzentrum bereit. Ein Rack mit Standard-Servern und vorhandene Netzwerkhardware genügt schon, um eine OpenStack Cloud aufzubauen. Später kann dann ganz nach Bedarf erweitert werden. Auch dafür ist keine teure Spezial-Hardware nötig. In vielen Fällen werden außerdem Applikationen von existierender Hardware in die Cloud verlagert, was weitere Server für die Verwendung als Cloud-Nodes freimacht.
OPENSTACK MARKTPLATZ
Im Mai 2014 hat die OpenStack Community den neuen Marktplatz eröffnet, auf dem Unternehmen die Komponenten für ihre eigenen Cloud Umgebungen individuell zusammenstellen können. Zugelassen werden nur Anbieter, die ihre Services und Lösungen transparent halten, damit Kunden vergleichen und ihren eigenen Anforderungen auswählen können. Der Marktplatz besteht aus folgenden Bereichen: Training, Distribution & Appliances, Public Clouds, Consulting & Integrators sowie Drivers. Trainings stellt Anbieter von Schulungskursen vor, über die sich Interessierte dann einen Überblick über in ihrer Nähe abgehaltene Veranstaltungen informieren können. Public Clouds bietet eine schnelle Übersicht über Infrastructure-as-a-Service Angebote, Distributions & Appliances zeigt auf, welche Distributionen einschließlich vorinstallierten Geräten zur Auswahl stehen. Consulting & Integrators ermöglicht es den nächstgelegenen Dienstleister zu finden und als Letztes kann über Drivers eine Liste von Treibern eingesehen werden, die für den Aufbau von Cloud Umgebungen genutzt werden können und von den Hardware-Anbietern dafür bereitgestellt wurden. Mit dem Marktplatz verfolgt die Community das Ziel die Standardisierung transparent zu machen und den Kunden selbst entscheiden zu lassen, wie und mit welchem Anbieter er seine eigene Cloud-Umgebung aufbauen möchte. Ein entscheidendes Erfolgskriterium hierbei ist die Offenhaltung der Standards und die Vermeidung von Hersteller spezifischen Zertifizierungen.
FAZIT
OpenStack verfolgt das Ziel Interoperabilität zwischen Cloud-Services zu schaffen, um Unternehmen die Möglichkeit zu geben, diese in ihren eigenen Rechenzentren zu nutzen. Anspruch der Community ist es, die Architektur komplett offen also Open Source zu halten, damit der Source Code permanent weiterentwickelt werden kann und für jeden Interessenten transparent einsehbar ist. Als Anbieter-unabhängige Alternative zu Amazon AWS und EC2 wurde der OpenStack Marktplatz im Mai diesen Jahres vorgestellt, über den sich Unternehmen ihre eigenen privaten oder öffentlichen Cloud Infrastruktur aufbauen zu können.
* Christian Hübner ist Cloud Architect bei Mirantis.
Dies ist der zweite Teil einer 3-teiligen Artikelserie über OpenStack. Im 1. Teil finden Sie mehr darüber, was OpenStack ist. Der 3. Teil wird einige bereits umgesetzte OpenStack-Projekte behandeln.
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