Was genau ist der Unterschied zwischen Smartwatches und Fitnesstrackern? Wir erklären dies und wie man das richtige Wearable für sich findet. [...]
Smartwatches und Fitnesstracker erfreuen sich seit ein paar Jahren wachsender Beliebtheit. Vom einfachen Tracker, der Schritte und verbrauchte Kalorien zählt, bis zur Apple Watch mit EKG-Funktion und Sturzerkennung gibt es mittlerweile so viele Möglichkeiten, dass man schon mal die Übersicht verliert.
Doch wie grenzt man Smartwatches und Fitness-/Activitytracker eigentlich voneinander ab? Eine Smartwatch ist nicht mehr nur der verlängerte Arm des Smartphones. Die heutigen digitalen smarten Uhren können Nachrichten und Anrufe anzeigen, auf die man antworten kann – sofern Uhr und Smartphone verbunden sind.
Bei teureren Modellen wie der Apple Watch Series 6 (unser Test) in der SIM-Variante kann man unabhängig vom Smartphone per Digitaluhr telefonieren – hierzulande muss man dafür, je nach Größe, Material, Farbe und Armband, zwischen 429 Euro (Aluminium-Version) und 729 Euro (Edelstahl-Variante) hinblättern. Etwas günstigere und einfachere Smartwatches sind noch enger ans Smartphone gebunden (z.B. Bluetooth-Telefonie) wie die Huawei Watch GT 2 (unser Test). Tracker können dies in der Regel nicht. Sie fokussieren aufs Schritte- sowie Kalorienzählen und einfache Trainings-Modi wie Laufen oder Velofahren. Ein weiterer Unterschied ist: Auf Tracker kann man üblicherweise keine Apps herunterladen.
Mittlerweile verwischen sich die Grenzen aber immer mehr. Beispielsweise der Charge 4 von Fitbit (2020), den PCtipp getestet hat, kann nebst Schrittezählen und der einfachen Aufzeichnung von Trainings auch Nachrichten anzeigen und Anrufe auf dem Handy annehmen. Zudem hat er integriertes GPS und bietet Spotify-Kontrolle und Schlaftools.
Wer braucht welche Smartwatch?
Für 24/7-Workaholics mit Fitnessambitionen
Wer einen aktiven Lebensstil pflegt, stilbewusst ist und dennoch für die Arbeit immer und überall erreichbar sein muss oder will, für den lohnt sich eine Smartwatch. Schicke Modelle für Frauen gibts beispielsweise von Fossil – wie in unserem Test die Damen-Smartwatch Q Venture HR.
Oder für Männer (bzw. beide Geschlechter) die Samsung Galaxy Watch3 (unser Test). Die Watch3 (ab ca. 459 Euro) gibts für rund 50 Euro mehr auch in einer LTE-Variante.
Alternativ ist eine sportliche Samsung-Variante, die Galaxy Watch Active 2, verfügbar (Test). Des Weiteren gibts beispielsweise die Huawei Watch GT 2e (Test).
Für Gesundheitsbewusste
Für iPhone-Besitzer ist die Verwendung einer Apple Watch naheliegend. Sie ist teurer als die Smartwatches anderer Hersteller, aber Apple ist nach wie vor der beliebteste Hersteller bei Smartwatches.
Das Thema Gesundheit wird immer wichtiger, nicht nur bei etwas älteren Menschen. Die Apple Watch Series 6 kommt mit EKG-Funktion sowie Sturzerkennung samt Notruf-Funktion. Zudem überwacht sie den Herzrhythmus und warnt bei Anzeichen von Vorhofflimmern. Hier gehts zu unserem Test.
Komplett auf Gesundheitsfunktionen setzt Withings mit der Hybriduhr ScanWatch aus 2020. SpO2-Messung und EKG-Aufzeichnung stehen im Fokus. Auch die Hybriduhr kann erkennen, wenn es Anzeichen von Vorhofflimmern (Arrhythmie) gibt. Wer möchte, kann seine Messwerte auch einfach per App mit einem Arzt oder einer Ärztin teilen. Zudem gibt es eine Atem-Funktion und Schlaftracking. Der Fitnessteil hat ein wenig gelitten, dafür überzeugte die Akkulaufzeit im Test. Über diesen Link finden Sie unseren Test.
Für Fitnessmuffel mit guten Vorsätzen
Wer keine Wettkämpfe bestreiten, sondern sich im Alltag mehr bewegen möchte, für den sind Fitness–Smartwatches von Fitbit (gehört zu Google) sehr gut geeignet. Beispielsweise die Fitbit Versa Lite (Test) für Smartwatch-Einsteiger oder die große Schwester Fitbit Versa 2 (Test). Mittlerweile ist bereits die Versa 3 für ca. 229 Euro erhältlich.
Beispielsweise die Smartwatch Versa 2 hielt im PCtipp-Test ca. vier bis fünf Tage durch, bietet Benachrichtigungen – neu auch Antworten via Sprachnachricht – und Telefonie (Bluetooth-Verbindung), Musiksteuerung sowie zahlreiche Fitness– und Gesundheitsfunktionen. Außerdem bieten die Smartwatches, die sich eher an Frauen richten, Zyklus- und Ernährungstracking via Fitbit-App. Oder Sie schauen sich bei Garmin um. Im Herbst 2020 wurden neue Venu-Smartwatch-Modelle vorgestellt. Sowohl die Garmin Venu Sq (ca. 200 Euro) als auch die Venu Sq Music (ca. 250 Euro) bieten smarte Benachrichtigungen, Fitnessfunktionen, Pulse Ox, Herzfrequenzmessung und außerdem eine Sicherheitsfunktion mit automatischer Unfallbenachrichtigung. Anfang Jahr lancierte Garmin außerdem die Damen-Smartwatch Lily (PCtipp berichtete).
Hinweis: Diese Garmin-Modelle konnte PCtipp bislang nicht testen.
Für Outdoor-Freaks
Wer regelmässig längere Wanderungen oder Biketouren unternimmt, für den eignet sich eher eine (Multisport-)Smartwatch der Hersteller Garmin oder Polar.
Beispielsweise von der Garmin-Fenix-6-Reihe haben wir das Solar-Modell ausprobiert. Nebst GPS, Glonass, Galileo, Gyroskop, Kompass und mehr sorgt eine transparente Solarlinse für eine längere Akku-Lebensdauer.
Des Weiteren haben wir die Outdoor-Multisport-Uhr Polar Grit X getestet, welche mit GPS, rund 130 Sportmodi, Kompass, Höhenmesser, Nightly-Recharge-Infos sowie einem Smart-Coach aufwarten kann.
Hybrid-Smartwatches
Wer die Vorteile und den Look einer klassischen Uhr schätzt, aber auf moderne Features nicht verzichten möchte, für den gibt es immer mehr sogenannte Hybrid-Smartwatches, welche die Vorteile beider Varianten vereinen. Vertreter sind zum Beispiel die Skagen Holst Hybrid (Test) oder die Hybrid-Smartwatches von Fossil.
Mehr auf Gesundheitsfunktionen setzt Withings mit der Hybriduhr ScanWatch aus 2020. SpO2-Messung und EKG-Aufzeichnung stehen im Fokus. Die Hybriduhr kann erkennen, wenn es Anzeichen von Vorhofflimmern (Arrhythmie) gibt. Wer möchte, kann seine Messwerte auch einfach per App mit einem Arzt oder einer Ärztin teilen. Zudem gibt es eine Atem-Funktion und Schlaftracking. Der Fitnessteil hat ein wenig gelitten, dafür überzeugte die Akkulaufzeit im Test, welchen Sie über diesen Link finden.
Für wen sind smarte Bänder/Activity-Tracker geeignet?
Für den Lasst-mich-beim-Sport-in-Ruhe-Typ
Sie machen zwar gern ab und zu Sport, möchten auch täglich mehr Schritte gehen und den Fortschritt verfolgen, aber beim Spazieren oder Tennisspielen möchten Sie nicht durch WhatsApp-Nachrichten oder gar Anrufen genervt werden?Dann genügt vermutlich ein Fitness-/Activitytracker. In der Schweiz sind z.B. Tracker des chinesischen Herstellers Xiaomi oder von Fitbit populär. Beispielsweise das Mi Smart Band 4 von Xiaomi, das ab 30 Euro erhältlich ist (Test). Der Activitytracker mit farbigem Amoled-Display kann allerdings bereits Benachrichtigungen anzeigen, dies muss jedoch in den Einstellungen aktiviert werden. Wenn via App aktiviert, bietet das Smart Band Pulserkennung, Schlafüberwachung oder Benachrichtigung bei zu langem Sitzen.
Tracker von Fitbit sind in Österreich ab 50 Euro zu haben, der Charge 4 kostet 2021 etwas über 129 Euro. In einem ähnlichen Preisrange oder teurer sind Fitnesstracker von Garmin, z.B. Vivosmart 4, den man hierzulande ab 100 Euro kaufen kann. Auch dieser hat übrigens smart Notifications.
Der jüngste Zugang kommt von Oppo. Auch hier sind allerdings «Schnickschnack» wie smarte Benachrichtigungen, Anruf-Benachrichtigung, Medien-Steuerungen oder Phone-Finder dabei. Das Activityband Oppo Band kostet rund 25 Euro Für diesen Preis erhält man nebst dem Genannten Herzfrequenzmessung, Sauerstoffmessung, Schlaftracking und Atemübungen. Hier gehts zum Test.
(Dieser Artikel erschien erstmals im Januar 2020 und wurde am 20. Mai 2021 ergänzt und aktualisiert.)
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