Das Internet of Things entwickelt sich rasend schnell – aber die Hacker halten Schritt. Deswegen muss jetzt das Engineering bei der IoT-Absicherung eng mit den Security-Experten der IT zusammenarbeiten. [...]
DAS INTERNET DER DINGE IST LÄNGST REALITÄT
Vielen ist noch nicht bewusst, dass sie zunehmend von „intelligenten“ Gerätschaften umgeben sind, die über das Internet gesteuert werden: Hausbeleuchtungen, Audio- und Video-Anlagen, Thermostate, Schließ- und Alarmanlagen und vieles mehr. Theoretisch kann all das, was zum Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) gehört, Opfer eines Hackerangriffs werden – und nicht nur theoretisch. HP hat sich vergangenes Jahr die Mühe gemacht, zehn der beliebtesten Geräte dieser Art auf ihre Sicherheit hin zu testen. Das Ergebnis war ernüchternd:
- Acht von ihnen beziehungsweise ihre Apps oder Webbenutzerschnittstellen verlangten keine wirklich sicheren Passwörter für die Authentifizierung
- Sieben von zehn verwendeten eine unverschlüsselte Netzwerkverbindung
- Sieben von zehn erlaubten eine relativ einfache Ermittlung der Nutzerdaten
- Die Benutzerschnittstellen von sechs Geräten konnten relativ einfach gehackt werden
Veit Siegenheim, Leiter des Bereichs CIO Advisory Services beim Beratungshaus Capgemini, konstatiert, dass das Internet der Dinge noch keine große Rolle für Industrie und Wirtschaft spielt, weswegen Security-Mängel auch noch keine allzu großen Auswirkungen haben.
Glaubt man aber einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey, dann wird sich das in den nächsten zehn Jahren dramatisch ändern. Die Durchdringung der Industrie und aller Bereiche des täglichen Lebens mit vernetzten Infrastrukturen wird so stark sein, dass ein Großteil der heutigen produzierenden Industrie sich als Teil des IoT-Marktes betrachten wird. Dieser Markt soll weltweit bis 2025 ein Volumen von mehr als 10 Billionen Dollar erreichen.
In derselben Studie beschreibt McKinsey auch die daraus resultierenden Risiken: „Das Internet der Dinge vervielfacht die Gefahren, die sich durch Datenkommunikation ergeben. Jedes Gerät erweitert die verfügbare Angriffsfläche und die Möglichkeiten der Angreifer. Jeder Netzwerkknoten ist eine potenzielle Einbruchstelle und die Vernetzung der Komponenten kann den Schaden vergrössern. Einbrüche in Systeme, die die physische Welt steuern, können verheerend sein. Das Überwinden der Sicherheitssysteme eines Privathauses oder das Kompromittieren von medizinischen Geräten kann Menschenleben gefährden. Ein Hackerangriff auf ein intelligentes Stromnetz kann potenziell Millionen Haushalte und Betriebe treffen.“
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