Seit langer Zeit bewährt und relativ robust ist das Windows-Dateisystem NTFS. Doch auch hier kann es zu Fehlern kommen, beispielsweise nach einem Windows-Absturz oder durch fehlerhafte Treiber sowie durch Defekte an der Hardware. [...]
Diagnose-Tools sind an Bord: Windows bringt jedoch bereits Tools mit, die Ihnen bei der Diagnose von Problemen helfen und Fehler beheben. Windows Vista oder 7 konfrontieren den Anwender relativ selten mit Meldungen über Dateisystemfehler. Das war bei Windows 95/98 anders. Bei FAT- oder FAT32-Partitio nen kam es relativ häufig zu Problemen, die dann beim Windows-Start zu einer Überprüfung des Dateisystems mit Chkdsk führten.
Selbstheilung läuft im Hintergrund: Bei den neueren Windows-Versionen ist ein Chkdsk-Lauf in der Regel nicht mehr erforderlich. Windows repariert Fehler im Dateisystem automatisch und unbemerkt im Hintergrund. Dafür ist eine Funktion zuständig, die Microsoft „Self Healing NTFS“ nennt. Dass die Selbstheilungskräfte tatsächlich aktiv sind, können Sie mithilfe des Tools Fsutil prüfen. Dazu starten Sie einfach die Eingabeaufforderung als Administrator (➞ Tipp „Programme als Admin ausführen“).
Geben Sie dann fsutil repair query c: ein. Das Tool sollte im Anschluss daran „Die Selbstreparatur ist für Volume ‚c:‘ aktiviert mit Flags 0x1“ ausgeben. Bei Windows 8 lesen Sie „Der Selbstreparaturstatus für ‚c:‘ ist ‚0x9‘“. Die Bedeutung der Zahlenwerte gibt Fsutil ebenfalls aus. 0x1 bedeutet, dass die automatische Reparatur aktiv ist, 0x9 zeigt bei Windows 8 an, dass zusätzlich eine Warnung vor möglichem Datenverlust erfolgt. Sollte jedoch etwas anderes erscheinen, können Sie die Funktion beispielsweise auch mit fsutil repair set c: 1aktivieren. Bei Windows 7 gibt das Programm übrigens die falsche Erklärung aus. Hier warnt der Wert 9 ebenfalls vor Datenverlust. Den Versuch, 8 zu setzen, quittiert Fsutil mit einer Fehlermeldung.
Ausgewählte Dateien reparieren: Über Fsutil haben Sie auch die Möglichkeit, die Reparatur einer bestimmten Datei anzustoßen, wenn Sie einen Defekt vermuten. Dazu verwenden Sie zuerst den Befehl fsutil file query-fileid Datei Für „Datei“ setzen Sie den kompletten Pfad und Namen der zu prüfenden Datei ein. Den zurückgegebenen Zahlenwert setzen Sie in den nächsten Befehl bei „Dateinummer“ ein: fsutil repair initiate X: Dateinummer Für X: Setzen Sie hier den Buchstaben des Laufwerks ein, auf dem die Datei liegt.
Dateisystemprüfung mittels Chkdsk: Das Prüfprogramm Chkdsk startet automatisch, wenn die NTFS-Selbstreparatur fehlschlägt. Wenn Sie bei der Festplatte jedoch ungewöhnliche Geräusche bemerken oder häufige Systemabstürze auftreten, sollten Sie Chkdsk selbst starten. Dafür bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Sie können über den Befehl fsutil dirty set C: das Dirty-Bit für das Laufwerk C: setzen. Beim nächsten Start von Windows wird dann automatisch Chkdsk aufgerufen, das Dateisystem geprüft und gegebenenfalls repariert. Für einen intensiven Check verwenden Sie die Befehlszeile chkdsk c: /F /R Beim Systemlaufwerk müssen Sie zusätzlich mit der Taste J bestätigen, damit das Dateisys tem nach einem Neustart von Windows geprüft wird. Bei anderen Laufwerken startet die Prüfung sofort.
Eine weitere Methode zur Prüfung: Rufen Sie im Windows-Explorer über das Kontextmenü die „Eigenschaften“ eines Laufwerks auf. Gehen Sie daraufhin auf die Registerkarte „Tools“ und klicken Sie dann auf „Jetzt prüfen“. Für einen intensiven Test aktivieren Sie einfach die Klickbox vor „Fehlerhafte Sektoren suchen/wiederherstellen“ und klicken nachfolgend auf „Starten“. Sollte die Prüfung mehrmals hintereinander Fehler ergeben, ist es höchste Zeit, die Festplatte auszutauschen.
* Thorsten Eggeling ist Redakteur der deutschen PCWelt.
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