Wenn IT-Mitarbeiter den Arbeitgeber wechseln oder in den Ruhestand treten, dann geht oft erfolgskritisches Wissen verloren, das in den Köpfen der Mitarbeiter ruht. Ähnlich verhält es sich bei firmeninternen Stellenwechseln. Deshalb führte die Schwäbisch Hall-Unternehmensgruppe ein Instrument ein, das den Wissensverlust minimiert: Wissenstransfer-Coaching. [...]
IT-MITARBEITER COACHEN
Im Rahmen ihres Projekts Generationenmanagement suchte Schwäbisch Hall auch Wege, um den Wissenserhalt im Unternehmen sicherzustellen. Bei diesem Projekt wurden unter anderem auf Basis des künftigen Personalbedarfs die Personalmanagement- und -entwicklungsinstrumente daraufhin überprüft, inwieweit sie „demographiefest“ sind – also gewährleisten, dass Schwäbisch Hall auch künftig die Mitarbeiter mit der benötigten Qualifikation zur Verfügung stehen.
Hieraus resultierte 2010 ein Pilot-Projekt zum Thema Wissenstransfer-Coaching im Unternehmen, und nach bestandenem Praxistest wurde dieses Coaching 2011 offiziell als Personal- und Wissensmanagement-Instrument bei Schwäbisch Hall eingeführt. Das Wissenstransfer-Coaching soll die Fachbereiche dabei unterstützen, die für ihre Aufgaben notwendige Wissensbasis stabil zu halten. Zum Einsatz kommt es nur bei erfolgskritischem Knowhow – also vor allem bei rarem Expertenwissen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den IT-Experten bei Schwäbisch Hall, die im Lauf ihres Arbeitslebens zum Beispiel Spezialwissen zu zentralen Anwendungsprogrammen oder Großrechneranlagen erworben haben. Ein Transfer-Coaching bei jedem Personalwechsel wäre aufgrund des aufwändigen Verfahrens nicht effizient.
Angestoßen wird ein Wissenstransfer-Coaching-Prozess im Normalfall bei den jährlich stattfindenden Personalmanagement-Gesprächen zwischen den Führungskräften in den Fachbereichen und den Vertretern des Personalbereichs. Dabei besprechen die Beteiligten unter anderem, welche Mitarbeiter (voraussichtlich) ausscheiden – zum Beispiel, weil sie das Rentenalter erreichen oder eine andere Position bei Schwäbisch Hall übernehmen. Sie ermitteln auch, welche dieser Mitarbeiter Träger erfolgskritischen Wissens sind und in welchen Fällen im Vorfeld oder parallel zum Wechsel des Stelleninhabers ein Transfer-Coaching sinnvoll wäre.
Verlässt beispielsweise ein Mitarbeiter des IT-Bereichs der Unternehmensgruppe aus Altersgründen in absehbarer Zeit das Haus und ist dieser Experte Träger von erfolgskritischem Wissen, dann wird nach dem Personalmanagement-Gespräch ein Prozess angestoßen, der im Idealfall aus acht Schritten besteht.
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