WLAN-Geschwindigkeit steigern – so geht´s

Ihr WLAN ist zu langsam? Bevor Sie einen neuen Router kaufen, lesen Sie lieber unsere Tipps. Damit wird Ihr WLAN wieder flott – gratis oder für kleines Geld. [...]

EINEN ALTEN ROUTER ALS ACCESS POINT ODER REPEATER EINSETZEN
Wenn Sie einen alten Router übrighaben, können Sie auch damit die WLAN-Reichweite verbessern. Er lässt sich als Access Point oder als Repeater einsetzen. Wenn der Alt-Router als Access Point arbeitet, steht er per LAN-Kabel oder Powerline-Verbindung mit dem Haupt-Router in Kontakt und spannt an seinem Standort ein zusätzliches WLAN auf, um Geräte ins Funknetzwerk zu bringen, die sich nicht mehr oder nur mit geringer Datenrate mit dem Hauptrouter verbinden können.

Einige Router können Sie per Menüeinstellung in den Access-Point-Modus schalten – Sie finden diese Option meist in den erweiterten Einstellungen. Hat der alte Router keine passende Einstellung, müssen Sie bei ihm DHCP abstellen, damit er eine IP-Adresse vom Hauptrouter bekommt. Schließen Sie dafür den alten Router per LAN-Kabel an einen Rechner an, der nicht mit dem Heimnetz verbunden ist, und melden Sie sich im Browser-Menü an.

Bei einer Fritzbox mit aktuellem Fritz-OS gehen Sie für den Access-Point-Modus zu „Internet -> Zugangsdaten“ und wählen bei Internetanbieter „Anderer Internetanbieter“ aus. Nun markieren Sie bei „Anschluss“ die Option „Externes Modem oder Router“ und bei „Betriebsart“ den Eintrag „Vorhandene Internetverbindung mitbenutzen (IP-Client-Modus). Außerdem können Sie in den Verbindungseinstellungen die Internetgeschwindigkeit eintragen.

Ein älterer Router kann auch als WLAN-Repeater gute Dienste leisten. Allerdings unterstützen die meisten Router, die einige Jahre auf dem Buckel haben, nur das unsichere Verfahren WDS (Wireless Distribution System). Bei WDS können zwar Router unterschiedlicher Hersteller als Basisstation und Repeater zusammenarbeiten. Aber nur mit der inzwischen unsicheren Verschlüsselung WEP, weshalb Sie auf diese Variante verzichten sollten.

Deshalb haben einige Hersteller eigene Wege entwickelt: Fritzboxen von AVM, die mindestens mit Fritz-OS 5.50 laufen, können Sie als Basisstation und Repeater verbinden und dabei die Verbindung mit WPA2 schützen. Dazu legen Sie im Menü unter „WLAN -> Repeater“ den Hauptrouter als Basisstation fest. Im gleichen Menü auf dem Router, der als Repeater dienen soll, markieren Sie „Repeater“.

Eine ältere Fritzbox können Sie zusammen mit einem aktuellen Modell als Repeater einsetzen (c) tecchannel.de

MEHR REICHWEITE FÜR KLEINES GELD: WLAN-REPEATER UND ACCESS POINT
Bringen die kostenlosen Tuning-Maßnahmen keinen Erfolg, müssen Sie in bessere WLAN-Hardware investieren. Zunächst empfiehlt sich ein WLAN-Repeater: Platzieren Sie ihn in eine Steckdose auf halber Strecke zwischen dem WLAN-Router und den Gegenstellen, die Sie per WLAN erreichen wollen. Der Repeater verlängert die Reichweite des Funksignals vom Router. Die meisten Repeater helfen über LEDs am Gehäuse, den besten Standort zu finden.

Der WLAN-Repeater sollte unbedingt auf den beiden Frequenzbändern 2,4 und 5 GHz funken: So kann er sich auf einer Frequenz mit dem Router und auf der anderen mit der Gegenstelle verbinden und dabei auf jedem Band jeweils das maximal mögliche Tempo nutzen (Crossband-Technik). Bei Repeatern, die nur 2,4 GHz beherrschen, halbiert sich die Datenrate dagegen, weil ein Datenpaket zweimal die Funkstrecke belegt.

Je nach WLAN-Geschwindigkeit kosten empfehlenswerte Dual-Band-Repeater zwischen 35 Euro für den TP-Link RE200 (maximal 433 MBit/s über 5 und 300 MBit/s über 2,4 GHz) und rund 80 Euro für den AVM Fritz-WLAN Repeater 1750E (bis zu 1300 MBit/s über 5 und 450 MBit/s über 2,4 GHz).

Um den WLAN-Repeater in ein bestehendes Funknetz einzubinden, muss er SSID und WLAN-Passwort vom Router übernehmen. Das erledigen Sie per WPS, indem Sie die entsprechende Taste am Repeater und kurz danach am Router drücken – für eine zuverlässige Verbindung sollte beide Geräte dabei möglichst nebeneinander stehen. Sie können die WLAN-Informationen auch manuell im Repeater eintragen: Dazu verbinden Sie sich per PC oder Notebook mit dem WLAN-Netz des Repeaters und rufen seine Bedienoberfläche im Browser auf.

Der Repeater zeigt die WLANs an, die er erkannt hat, und Sie markieren diejenigen, die er erweitern soll. Steht die Verbindung zum Haupt-WLAN, platzieren Sie den Repeater an seinem endgültigen Standort.

Der WLAN-Repeater verlängert nur die Reichweite des Haupt-WLANs – nicht automatisch das Tempo: Denn die Funkverbindung ist nach wie vor Stör-WLANs ausgesetzt. Stabiler wird der Kontakt zum Router, wenn Sie eine möglichst lange Strecke zwischen Router und Gegenstelle per LAN oder Powerline überwinden und erst dort, wo Sie die WLAN-Geräte nutzen, ein Funknetz aufspannen. Dazu können Sie einen Repeater als LAN-Bridge oder einen Powerline-Adapter mit Access-Point-Funktion einsetzen. Wollen Sie einen Fritz-Repeater als LAN-Brücke einrichten, laden Sie die Werkeinstellungen, indem Sie die WPS-Taste für mindestens 15 Sekunden gedrückt halten, bis alle LEDs aufblinken. Anschließend verbinden Sie einen PC per WLAN mit dem Repeater, rufen das Menü auf und gehen zu „Heimnetz-Zugang -> Zugangsart“ ändern.

Arbeitet der Repeater als LAN-Brücke, lässt sich die Reichweite des Heimnetzes per Netzwerkkabel erhöhen. (c) tecchannel.de

Haben Sie ein Powerline-Netzwerk, können Sie Ihr WLAN über einen Powerline-Access-Point wie den Devolo dLAN 1200+ WiFi acerweitern (Adapter für rund 130 Euro, Adapterkit für rund 190 Euro). Bevor Sie den Adapter in einer Steckdose platzieren, notieren Sie sich das am Gehäuse aufgedruckte WLAN-Passwort. Befindet sich der Adapter in der Steckdose, warten Sie rund eine Minute, bis er einsatzbereit ist. Nun drücken Sie auf einem anderen Powerline-Adapter im Heimnetz den Verschlüsselungsknopf und innerhalb von zwei Minuten das Haussymbol auf dem neuen Adapter. Er übernimmt nun das Passwort des Powerline-Netzwerkes. Anschließend verbinden Sie sich über das vorher notierte Passwort mit dem WLAN des Powerline-Adapters.

Im Werkszustand spannt der Devolo-Adapter ein WLAN mit eigener SSID und eigenem Passwort auf. Sinnvoller ist es, wenn das Adapter-WLAN das bestehende Heim-WLAN erweitert und Sie sich unter der gewohnten SSID mit dem bekannten Kennwort anmelden können. Dazu nutzen Sie die Funktion „WiFi Clone“, mit der das Powerline-WLAN die entsprechenden Informationen vom Haupt-Router bekommt. Drücken Sie dazu den Verschlüsselungsknopf mit dem Haussymbol auf der Vorderseite des Powerline-Adapters und anschließend die WPS-Taste des WLAN-Routers, dessen Zugangsdaten übernommen werden sollen. Funktioniert dieser Weg nicht, nutzen Sie das Tool dLAN Cockpit. In der Software rufen Sie das Symbol für den Powerline-Adapter auf und gehen zu „WLAN-Konfiguration -> WiFi Move“. Dort aktivieren Sie „WiFi Clone“. Anschließend müssen Sie am Router die WPS-Taste drücken, damit er die Netzwerk-Infos an den Powerline-Adapter weitergibt.


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