WordPress-Kosten: So teuer kann eine Website werden

WordPress-Webseiten sind dafür bekannt, wenig zu kosten. Das kann aber auch ganz anders laufen. [...]

WordPress ist eines der bekanntesten Content-Management-Systeme (CMS) und steht im Ruf, besonders günstig zu sein. Das muss jedoch nicht so sein (c) pixabay.com

Unternehmen, die eine WordPress-Homepage oder einen -Blog in Auftrag geben, erwarten meist kleine Preise. In den meisten Fällen werden Standard-Plugins genutzt – zum Beispiel für die Suchmaschinenoptimierung – oder sogenannte Themes (Designvorlagen), die ab 50 Euro zu haben sind. Es kann jedoch auch anders kommen: Große WordPress-Projekte können eine Million Euro und mehr kosten. So summieren sich die WordPress-Kosten.

WordPress Themes – Standard oder individuell

Auf Plattformen wie Themeforest findet man sogenannte Themes, die für kleines Geld heruntergeladen werden können. Avada oder Thrive Themes sind hier bekannte Namen. Die Problematik bei diesen Designvorlagen ist jedoch, dass sie relativ starr sind. Designanpassungen sind nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Bei größeren WordPress-Projekten macht es daher Sinn, ein eigenes Webdesign zu erstellen. Hierfür wird im ersten Schritt ein Designer beauftragt, welcher sogenannte Mockups (Designentwürfe) mit Grafikdesign-Tools wie Photoshop oder Sketch erstellt. Dafür kann ein Zeitaufwand von circa 40 bis 200 Stunden entstehen. Bei marktüblichen Stundensätzen von ungefähr 100 Euro können sich die Kosten – nur für diesen Bereich – auf 20.000 Euro und mehr summieren.

Damit jedoch nicht genug: Im nächsten Schritt muss ein Frontend-Entwickler das Ganze in HTML und CSS umwandeln, was wiederum Zeit braucht. Schließlich müssen die Designs heute auf unterschiedlichen Browsern (Chrome, Firefox, Edge, etc.), Geräten (PC, Smartphone, Tablet, etc.) und Systemen (iOS, Android, Windows) funktionieren. Diese Aufgabe muss der Frontend-Entwickler pixelgenau umsetzen. Hierfür können Sie 50 bis 100 Stunden ansetzen. Dabei sollten Sie nicht vergessen, dass der Programmierer auch für das Testing zuständig ist. Das ist essenziell, um sicherzustellen, dass Ihre WordPressWebsite auch so funktioniert wie geplant.

WordPress Plugins – nicht immer passend

Geht es um WordPress Plugins, stehen einige Standard Plugins zur Verfügung. Zum Beispiel YOAST SEO (Suchmaschinenoptimierung) oder Contact Form 7 (Kontaktformulare erstellen). WordPress Plugins wie diese erleichtern den Entwicklern die Arbeit, denn sie lassen sich mit einem Klick installieren und erfordern nur geringe Anpassungen. Die Problematik besteht auch hier darin, dass nicht alle Erweiterungen auf jedes beliebige Projekt passen. In manchen Fällen gibt es ein bestimmtes Plugin noch gar nicht, in anderen ist eine individuelle Programmierung nötig.

Ein Beispiel hierfür wäre ein Produktkonfigurator: Ein Onlineshop hat nicht selten eine Möglichkeit, Preise zu vergleichen und auch Produkte zusammenzustellen. Auswahlmöglichkeiten zu unterschiedlichen Farben, Größen, Materialien und zum Teil auch Designänderungen sind machbar. Die Programmierung eines solchen Custom Plugins kann jedoch mehrere Monate dauern, meist arbeiten daran zwei bis drei WordPress-Programmierer, -Designer und/oder -Projektleiter.

Der finanzielle Aufwand hierfür kann leicht in die Hunderttausende gehen, da ein Entwickler pro Monat zwischen 10.000 Euro und 20.000 Euro kosten kann (wenn ein Unternehmen diesen durch externe Agenturen oder einen IT-Dienstleister anwirbt).

WordPress SEO – Suchmaschinenoptimierung als Projekt in sich

Bei Content-Management-Systemen wie WordPress geht es in den meisten Fällen darum, Inhalte zu präsentieren. Zum Beispiel kann ein Automobilhersteller seine aktuellen Modelle vorstellen. Was die Bilder angeht, können Unternehmen auch auf Stock-Fotos setzen, die gegen eine Gebühr (meist ein monatlicher Fixpreis) von entsprechenden Portalen bezogen werden können. Für viele IT-Projekte reicht das jedoch nicht aus. Dann müssen professionelle Fotografen engagiert werden, die die Produkte in Szene setzen. Auch das kann mehrere Zehntausend Euro kosten. Insbesondere, dann wenn nicht nur Bild- sondern auch Videomaterial produziert werden soll.

Gleichzeitig geht es natürlich auch darum, im Internet gefunden zu werden. Hier kommt die Suchmaschinenoptimierung (SEO, Search Engine Optimization) ins Spiel. SEO kann für Unternehmen höchst profitabel sein, wenn die Inhalte bei Google und anderen Suchmaschinen an prominenter Stelle (also möglichst weit oben) indexiert werden. SEO-Projekte werden zum Teil auch an spezialisierte Agenturen ausgelagert. Gemessen am zu erzielenden Mehrwert, ist das meist alles andere als ein günstiges Unterfangen.

WordPress Conversion-Optimierung – Besucher werden Kunden

Dass Besucher auf die Website kommen, reicht heutzutage aber nicht. Die Besucher müssen auch zu Kunden konvertieren. Die Zahl der Besucher, die während ihrer Verweildauer eine bestimmte Aktion unternehmen, nennt man auch Conversion Rate. Die Optimierung dieses Werts nennt man Conversion-Rate-Optimierung. Konvertieren beispielsweise anstatt einem von 100 Webseiten-Besuchern gleich zwei, entspricht das einer Steigerung der Conversion Rate um 100 Prozent.

Der Prozess der Conversion-Optimierung ist höchst profitabel und kann enorme Auswirkungen auf den Umsatz haben. Im WordPress-Umfeld gibt es spezialisierte IT- und Marketing-Dienstleister, die den Bereich der Conversion-Rate-Optimierung abdecken. Die Preise sind entsprechend hoch.

WordPress-Kosten – Hosting und Wartung

Das Hosting einer Website lässt sich eventuell noch günstig gestalten, da es entsprechende Webhoster gibt. Bei der Wartung der Website wird es allerdings schon komplexer. WordPress launcht in regelmäßigen Abständen neue Versionen. Dann müssen Themes und Plugins entsprechend angepasst werden, um Kompatibilität sicherzustellen. Nicht selten werden auch Bugfixes nötig. Für die Wartung einer WordPress-Website können Unternehmen daher rund 20 Prozent der Gesamtprojektkosten einplanen.

Der Blick auf die möglichen Kosten zeigt: Der Aufbau einer umfassenden Website auf WordPress-Basis kann durchaus teuer werden, vor allem wenn nicht ausschließlich Standard-Komponenten zum Einsatz kommen. Ein solches Projekt ist nicht mit einem Theme, ein paar Standard-Plugins und einem Page Builder erledigt. Entsprechend sollten Sie auch den Preis nicht unterschätzen.

*Sascha Thattil ist begeisterter Blogger und Indien-Experte. Als Geschäftsführer von YUHIRO baut er für Agenturen, Softwareunternehmen und IT-Abteilungen, Digital Remote Teams in Indien auf.


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