Zehn vielversprechende Big-Data-Startups

Big Data gilt als ein Wachstumsmarkt, für neue Firmen entsteht hier eine Vielzahl neuer Geschäftsbereiche. Wir stellen zehn interessante Startups vor. [...]

MEMSQL
Bei den NoSQL-Datenbanverwaltungen ist MongoDB unbestrittener Marktführer, an alternativen Engines herrscht trotzdem kein Mangel. MemSQL erweckte beim Erscheinen mit Eigenaussagen wie „The World Fastest Database“ für Aufmerksamkeit aber auch Misstrauen, sind Performance-Vergleiche zwischen verschiedenen Datenbankverwaltungen doch umstritten. Grundidee von MemSQL ist, die Beschleunigung von Datenoperationen durch zwei Techniken: Die Datenbank läuft komplett im Arbeitsspeicher und SQL-Befehle wandelt die Software in Echtzeit in C++ um. Erste Referenzkunden waren Zynga und Morgan Stanley, mittlerweile nutzten laut MemSQL bereits hunderte Firmen wie Comcast und Ziff Davis die laufend verbesserte Lösung.

MemSQL läuft komplett im Arbeitsspeicher. (c) Stephan Wiesend

SPLICE MACHINE
Sowohl SQL als auch NoSQL haben Nachteile; Splice Machine verspricht, die Stärken beider Welten zu vereinen: die Vorteile von Hadoop wie niedrige Kosten und Performance, aber ebenso volle SQL-Kompatibilität. Splice Machine bezeichnet seine Software als „SQL-on-Hadoop RDBMS“. Laut Hersteller handelt es sich bei ihrem DBMS um die einzige Unterstützung von ACID-Transaktionen unter Hadoop. Gründer Monte Zweben zufolge erhalten Firmen, die Hadoop-Lösungen und ein Data Warehouse parallel nutzen, mit Splice Machine eine Komplettlösung. Im Unterschied zu ähnlichen Lösungen wie Hive oder Clouderas Impala unterstützt sie etwa Echtzeit-Updates.

Splice Machine funktioniert als

ALTISCALEAltiscale bietet Hadoop-as-a-Service. Kunden sollen eine besonders flexible und vom Anbieter gewartete Hadoop-Lösung erhalten. Zielgruppe sind gegenwärtige Nutzer von Hadoop mit eigenem Cluster oder Amazon EMR, die nach einer alternativen Nutzungsmöglichkeit suchen. Konkurrenten sind Anbieter wie Qubole und Treasure Data. Gegenüber Managed Hadoop-Anbieter will vor allem Altiscale mit besserem Support und einem besseren Abrechnungsmodell punkten. Viel Aufmerksamkeit erhielt Altiscale wohl auch, da der Gründer Raymie Stata als Ex-Yahoo CTO bekannt ist und zusammen mit Doug Cutting das Projekt Hadoop entwickelte.

Altiscale bietet Hadoop-as-a-Service und positioniert sich als AWS-Alternative. (c) Stephan Wiesend

THETA RAY
Das israelische Unternehmen Theta Ray will Big Data nutzen, um die Unternehmenssicherheit zu gewährleisten. Ohne die Hilfe von Signaturen oder Heuristik soll die Lösung ein Firmennetz vor Zero-Day-Attacken oder Advanced Persistent Threats schützen. Dazu prüft das System Daten aus verschiedensten Quellen auf Auffälligkeiten – beispielsweise ausfallenden Geräten und Energieabfällen oder auffällige Finanztransaktionen. Stärke des Produkts sei laut CEO Mark Gazi vor allem die vergleichsweise niedrige False Positive-Rate, ein Hautproblem dieses Sicherheitskonzepts. Zielgruppe sind unterschiedlichste Branchen wie Energieversorger und Fabriken als auch Finanzdienstleister. Gründer des 2012 entstandenen Startups sind zwei Professoren der Universitäten von Tel Aviv und Yale. Nach Firmenangaben wird die Lösung von den beiden Investoren General Electric und Poalim bereits verwendet. Konkurrenten sind wohl Firmen wie Splunk, Norse Corp, Plantir und Noise Dynamics.

Theta Ray will durch Datensammeln und -auswertung die Security verbessern. (c) Stephan Wiesend

CRATE
Eine so genannte Shared-Nothing-Architektur hat das in Berlin und Dornbirn ansässige Crate.io zu bieten. Um Daten hochverfügbar zu halten, kombiniert es als Backend relationales SQL mit NoSQL und integrierter Suche: beispielsweise MySQL mit MongoDB und Elasticsearch. Grundlagen sind die Open-Source-Technologien Presto, Lucene, Elasticsearch und Netty. Crate ist als Community Edition unter einer Apache-Lizenz kostenlos nutzbar, Business- und Enterprise-Lizenzen mit zusätzlichen Funktionen und Support sind verfügbar. Referenzkunden hat die Software offenbar bisher nicht vorzuweisen.
Crate bietet eine Shared-Nothing-Architektur und will SQL und NoSQL kombinieren. (c) Stephan Wiesend


*Stephan Wiesend ist freier Autor in München.


Mehr Artikel

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*