Microsoft Word ist teuer und komplex, es gibt aber Alternativen: Zehn Textverarbeitungen für den Mac im Vergleich. [...]
SPEZIAL-LÖSUNGEN: DEVONTHINK, TEXTWRANGLER, GOOGLE DOCS
Jeder Anwender hat Vorlieben: Mancher schwört auf ein komplexes Tool wie Scrivener, andere arbeiten lieber mit einem Basis-Werkzeug wie Textedit. Nicht vergessen sollte man deshalb Programme wie Text Wrangler. Diese richten sich zwar eher an Programmierer und Webentwickler, haben aber interessante Stärken bei der Textbearbeitung.
Für die gemeinsame Arbeit an Texten sollte man außerdem Web-Office-Lösungen wie iCloud, Microsoft Online und Google Docs nicht vergessen.
DEVONTHINK
Die Deutsche Post bemüht sich zwar, dies nach Kräften zu verhindern, aber noch immer erhalten Büroanwender aber Unmengen an Briefpost. Hier liegt eine der Stärken des Informationsverwalters Devonthink Pro Office, der dank integriertem Abbyy-Finereader- neben PDFs sogar gescannte Briefpost durchsuchbar machen und verwalten kann. Vor allem bei Rechtsanwälten scheint das Programm beliebt zu sein. So gut wie jedes Dokument kann man in die Datenbank des Tools importieren, verwalten und erschließen. Eine Suchfunktion macht Textinhalte, Multimediadaten, Chatprotokolle und Webseiten verfügbar, verschiedene Sortierfunktionen wie Tags und Gruppen stehen zusätzlich zur Verfügung. Webrecherchen übernimmt das Tool ebenfalls. Am Bildschirmrand integriert sich außerdem ein einklappbares Spezialtool, über das man schnell Notizen erstellen und Daten importieren kann. Ein Textprogramm ist integriert, das Devonthink zusätzlich zum Text-Ersteller macht. Verfügbar ist Devonthink in vier Versionen: OCR-Unterstützung und Unterstützung von Fujitsu ScanSnap macht die 156 Euro teuren Pro-Office-Version zum Dokumenten-Manager, eher ein reines Notizbuch-Programm ist die 23 Euro teure Einstiegsversion Devon Note. Die beiden Versionen Devonthink Personal und Devonthink Pro liegen im Funktionsumfang dazwischen.
Vorteile: Gute Datenverwaltung, Version Pro Office unterstützt OCR
Nachteile:Textfunktion sehr simpel, wenig Exportoptionen, mäßige Rechtschreibprüfung
TEXT WRANGLER
Eher an Programmierer richten sich so genannte Plain Text Editoren wie Text Wrangler. Dank Syntax-Highlighting kann man damit bequem Javascript, HTML- oder andere Codes bearbeiten. Man kann man damit aber ebenso Artikel und ganze Romane schreiben – ohne sich von Mindmapping-Tools und Projektverwaltungs-Funktionen ablenken zu lassen. Die Rechtschreibprüfung von OS X wird unterstützt und eine Vielzahl an praktischen Spezialfunktionen. So kann man damit beispielsweise bequem große Textmengen sortieren, Formatierungsfehler beseitigen und zwei Dokumente vergleichen. Suchen und Ersetzen ist über ganze Dokument-Ordner möglich, für komplexe Suchen stehen reguläre Ausdrücke zur Verfügung. Nicht zuletzt kann das Tool oft beschädigte Dokumente noch öffnen und mehrere GB große Log- oder E-Mail-Dateien bearbeiten. Auf Standards wie Textstile oder gar Docx-Import muss der Nutzer allerdings verzichten. Textwrangler ist kostenlos, mehr Funktionen bietet das teure Schwesterprogramm BBedit.
Vorteile: Editor-Funktionen, Suchen-und-Ersetzen-Funktion
Nachteile: Starke Einschränkungen beim Import und Export, keine Textstile und Formatunterstützung, mäßige Rechtschreibprüfung
GOOGLE DOCS
Nicht vergessen sollte man bei den Word-Alternativen das Web-Office Google Docs. Die einfach bedienbare Textverarbeitung ist komplett per Webbrowser bedienbar und überzeugt mit einem guten Import und guten Funktionen für Gruppenarbeiter. Bei Nutzung einer schnellen Internetverbindung ist die Lösung kaum langsamer als Microsoft Word. Mit dem Google Browser Chrome ist das Textprogramm sogar offline nutzbar. Eine Anmeldung bei Google ist erforderlich, für Firmen gibt es eine kostenpflichtige Version mit guten Verwaltungsfunktionen. Stärke sind die einfache Veröffentlichung und gemeinsame Bearbeitung in Gruppen sowie großzügig bemessener Online-Speicher. Die Rechtschreibprüfung ist allerdings einfach mangelhaft.
Vorteile:Kostenlos, einfache Veröffentlichung, gute Importfunktionen
Nachteile:Schlechte Rechtschreibprüfung, Offline-Funktion auf Chrome beschränkt
AUSBLICK
Word hat sich gegen kaum noch bekannte Alternativen wie Word Perfect und Lotus Smart Suite durchgesetzt, das wird sich in den nächsten Jahren kaum ändern. Konkurrenten versuchen gar nicht mehr, die Funktionen von Word nachzubilden. Lieber setzen sie auf innovative Funktionen für die Projektverwaltung und Optionen für Blogger und Romanautoren. Anwender können aus einem sehr vielfältigen Angebot auswählen. Zwei Programme würden wir aber besonders empfehlen: Pages für Einsteiger und iOS-Nutzer, Papyrus für Profi-Anwender.
*Stephan Wiesend schreibt seit 2003 als freier Autor.
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