SharePoint 2016 steht in den Startlöchern. Doch wie unterscheidet sich die Neuerscheinung von der Vorgängerversion und für wen lohnt sich ein Umstieg? [...]
Lange war ungewiss, wie es mit SharePoint weitergeht. Im Zuge von Microsofts Mobile/Cloud-first Strategie wurde im Vorfeld mehrfach diskutiert, ob das Unternehmen überhaupt noch eine eigenständige SharePoint Version herausbringen würde. Mittlerweile steht SharePoint 2016 in den Startlöchern und wird Mitte des Jahres erscheinen. Doch wie unterscheidet sich die Neuerscheinung überhaupt noch von der Vorgängerversion und für wen lohnt sich ein Umstieg?
Mit der neuen Version verfolgt Microsoft erstmals auch bei SharePoint eine konsequente Plattform-Strategie. Das heißt, Funktions-Updates und andere Neuerungen werden zunächst in Office365 entwickelt und erst anschließend in Form von Updates für die On-Premise Varianten bereitgestellt. Die Folge: Radikale Versionssprünge sind nicht mehr zu erwarten. Dementsprechend ist SharePoint 2016 aus Anwendersicht auch keine echte Revolution. So ist etwa die Benutzeroberfläche von SharePoint 2013 nach den letzten Updates bereits relativ nahe an dem, was die neue Version liefern wird. Auch gemessen am Funktionsumfang für den End-User fällt das Update eher unspektakulär aus.
HYBRIDE SZENARIEN IM MITTELPUNKT
Dennoch hält SharePoint 2016, sowohl aus Perspektive der Administratoren, als auch der Nutzer, einige interessante Neuerungen bereit. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die erweiterten Hybridfunktionen, die das Zusammenspiel von On-Premise Versionen und den umfangreichen Cloud-Diensten in Office365 wesentlich vorantreiben.
Die aus Anwendersicht wohl wichtigste Neuerung bildet die stärkere Integration der MySite in SharePoint 2016. Nutzer haben dadurch die Möglichkeit ihre MySite als zentrale Instanz zu verwalten und über verschiedene Umgebungen hinweg zu kommunizieren. Konnten bislang lediglich die Informationen aus der eigenen Umgebung dargestellt werden, zeigt die MySite in SharePoint 2016 zukünftig auch Daten aus entfernten Umgebungen an, unabhängig davon, ob diese Online oder On-Premise angelegt ist. Für Administratoren bringt das ebenfalls Vorteile mit sich, da sie bei der Konfiguration der Hybrid Lösung keine Umleitung zwischen der Online- und der On-Premise Umgebung einbauen müssen.
Eine andere wesentliche Weiterentwicklung betrifft die Suchfunktion in hybriden Szenarien (Cloud Hybrid Search). Erstmals können hier die Suchindizes aus der Online- und der On-Premise Umgebung in einem Ergebnis-Stream zusammengeführt und integriert abgebildet werden. Nutzer erhalten somit ein einheitliches Result-Set, in dem die Ergebnisse auch entsprechend gegeneinander gewichtet sind. Bis zu 500 Millionen Einträge aus verschiedenen Quellen können dabei von der Suche erfasst werden. Über die Cloud-Funktion Delve und dem zugrundeliegenden Office Graph kann der Anwender zusätzlich Inhalte aus OneDrive for Business, Yammer, E-Mail u.a. finden bzw. „entdecken“. Basierend auf einer inhaltlichen und kontextuellen Analyse zeigt Delve dabei sämtliche Informationen an, die für den Anwender von Relevanz sind.
Insgesamt bedeutet die Wende in Microsofts Entwicklungsparadigma einen enormen Schub für den Einsatz hybrider Szenarien. Da Neuerungen zukünftig erst in Office365 bereitgestellt werden und bestimmte Features, wie etwa Delve, ausschließlich online verfügbar sind, lohnen sich hybride Umgebungen für Nutzer in doppelter Hinsicht: Einerseits können sie dadurch die neuesten Innovationen von Microsofts Cloud-Angeboten von Beginn an nutzen, indem sie auf alle Features und Neuerungen online zugreifen. Andererseits sind Unternehmen so in der Lage, kritische Inhalte und eigene Applikationen auf ihren internen Servern vorzuhalten. Hier profitieren sie bei Updates zudem davon, dass diese zuvor bereits in Office365 „getestet“ wurden und durch eine Vielzahl von Usern erprobt sind.
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